"Die Spritversorgung des Motors war gestört", sagt Bernhard Arndt. Er wohnt in der Nähe, war daher kurz nach der Notlandung einer Cessna auf einem Acker zwischen Stadtlauringen und Oberlauringen am Dienstag vor Ort. Außer dem Piloten waren noch zwei Passagiere an Bord, niemand wurde verletzt.
Arndt hat die Information über die gestörte Spritversorgung aus erster Hand, vom Piloten der Maschine. Bernhard Arndt ist Professor für Elektrotechnik an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS), selbst Pilot und Mitglied im Aero-Club Schweinfurt. Was die Spritversorgung gestört hat, werde noch untersucht, sagt er.
Kann das Flugzeug vom Acker aus wieder in die Luft gehen?
Bis Donnerstagmorgen stand die Cessna noch auf dem Acker bei Stadtlauringen. Das Luftfahrtamt Nordbayern musste das Flugzeug erst freigegeben und eine sogenannte Außenstartgenehmigung erteilen. Erst dann durfte es weiterfliegen. Punkt 10.50 Uhr hob die Cessna dann ab.
Der Laie fragt sich jetzt, ob das Flugzeug vom Acker aus problemlos starten konnte. Ja, sagt Bernhard Arndt. Wenn der Motor funktioniert, sei das kein Problem. Er schätzt, dass die Cessna zum nächsten Flugplatz, nach Haßfurt, geflogen wurde. Laut Arndt wäre man gerne schon am Mittwoch gestartet, auch um mögliche Wetterverschlechterungen zu umgehen. Doch da lag noch keine Freigabe des Luftfahrtamtes vor. Das Flugzeug wurde am Mittwoch nur ein Stück verschoben.
Notlandungen werden in der Ausbildung geübt
Notlandungen solcher Art zu üben, ist Routine in der Ausbildung, sagt Arndt. "Im Segelflug runter, ein geeignetes Notlandefeld finden, das wird trainiert." Denn fällt der Motor aus, muss der Pilot schnell reagieren. Oft gehörter Satz von Fluglehrern: "So, jetzt gehen wir mal auf den Acker da runter." Abgeerntete Felder eigneten sich dazu besonders. Der Pilot oder die Pilotin versucht, einige Schleifen zu drehen, um ein ideales Feld zu finden und geht dann runter. Wenn wie hier das Gelände leicht ansteigt, ist das gut. "Bergauf wird die Rollstrecke kürzer."
Wie war der Einsatz für die Stadtlauringer Feuerwehr?
Wie war der Einsatz eigentlich für die Stadtlauringer Feuerwehr? Im Gegensatz zu Piloten üben die Feuerwehrleute ja nicht regelmäßig Notlandung im Acker. "Das war schon eine Alarmierung im großen Stil", sagt der Stadtlauringer Kommandant Heiko Saum. "Jedes Fahrzeug der Stadtlauringer Wehr ist gezogen worden." Die Nachricht, dass ein Zivilflugzeug eine Notlandung macht, sei klar kein Alltag. Es sei aber klar gewesen, um welchen Flugzeugtyp es sich handelt. Wie ein Einsatz abläuft, was gemacht werden muss, ist aber schon Routine. Für die Stadtlauringer Wehr war das übrigens der erste Einsatz in Zusammenhang mit einem Flugzeug.
Im Einsatz war auch ein Hubschrauber, das sei Standard, wenn eine Notlandung gemeldet wird, so Saum. Gebraucht wurde er nicht. Der Hubschrauber flog schnell wieder weiter, nachdem klar war, dass es keine Verletzten gab.