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Volkach
"Mein Lokal, Dein Lokal" im Volkacher Corleone: Drama um den Tintenfisch
Nicht alles lief rund im Volkacher Ristorante Corleone. Im Fernsehwettbewerb um das beste Restauranterlebnis musste sich der Koch sogar entschuldigen. Was war passiert?
Teilnehmer bei 'Mein Lokal, Dein Lokal': Marianne und Sandro führen ihr Ristorante Corleone in Volkach mit reichlich Herzblut.
Foto: Peter Pfannes | Teilnehmer bei "Mein Lokal, Dein Lokal": Marianne und Sandro führen ihr Ristorante Corleone in Volkach mit reichlich Herzblut.
Anna Kirschner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:16 Uhr

Bei "Mein Lokal, Dein Lokal" geht es um gutes Essen, Ambiente und Gastfreundschaft. Doch schon im Vorspann wird deutlich: Heute könnte es hitzig werden. Und das nicht nur am Herd. 

Die dritte Etappe des Wettbewerbs liegt am Donnerstagabend in Volkach. Dort kocht Sandro Marziano vom Ristorante Corleone für seine Konkurrenz. Seit Dienstag strahlt der Sender Kabel1 die Sendereihe mit Protagonisten und Protagonistinnen aus Unterfranken aus. Nach den Restaurants "Baroness", das zum "Brückenbaron" in Bolzhausen gehört, und dem "Neumanns" in Haßfurt kämpfen am Donnerstagabend Restaurantleiterin Marianne Schneider und Küchenchef Alessandro "Sandro" Marziano vom Corleone um den Goldenen Teller. 

Bis zu zehn Punkte bei "Mein Lokal, Dein Lokal"

Die Teilnehmenden wählen verschiedene Gerichte à la carte und bewerten das Genusserlebnis gegenseitig mit bis zu zehn Punkten. Kommentiert und abschließend bewertet wird das Ganze von Sterne-Koch Mike Süsser aus Österreich. Bisher legten die Baroness mit 25 und das Neumanns mit 23 Punkten vor – was ist da für Koch-Autodidakten Marziano und Winzerin Schneider noch drin? 

Die beiden wollen mit italienisch-sizilianischen Köstlichkeiten punkten. Das heißt natürlich: mehr als Pizza. Oder wie Sandro sagt: "Die Beretta ist geladen." Folgt diesem kämpferischen Anspruch des Sizilianers, der seit 25 Jahren für seine Gäste kocht, auch die Qualität des Menüs?

Die Vorspeise beglückt nicht alle Gäste

Drei Vorspeisen gehen an den Tisch. Die ausgefallene Anrichtung des "Vitello Tonnato" gefällt Süsser. Tim Neumann vom Restaurant Neumanns in Haßfurt ist weniger begeistert, lobt dafür den Geschmack und die Konsistenz der Thunfischcreme mit Kapern an Kalbfleisch. "Richtig Pepp" hatte das. Vorspeise Nummer zwei: Malfatti in Tomatencreme, also Spinat-Ricotta-Bällchen aus frischem Spinat und Parmesan. Angesichts "zurückhaltender Knödel" ist die Tomatensoße der Star auf dem Teller. Die hatte "Wumms", so das Urteil von Latoya Neidel von der Baroness. Alles in allem aber eine "runde Nummer", so Gläsel.

Das Ristorante Corleone in der Gaibacher Straße in Volkach.
Foto: Peter Pfannes | Das Ristorante Corleone in der Gaibacher Straße in Volkach.

Stephanie Stang von "Stangs Küche" in Amorbach (Lkr. Miltenberg) - die vierte Kandidatin der Runde - ist von ihrer Vorspeise, dem Antipasto Misto, nicht begeistert. Sie beklagt etwa die ungleiche Verteilung des groben Salzes. Süsser hat wenig Verständnis: "Reißverschluss zu, genießen."

Stangs Kritik reißt mit der Hauptspeise aber nicht ab. Nicht zu viel Hitze für den Tintenfisch, warnte Süsser noch. Doch er erreicht den Tisch viel zu stark gebraten, kross im schlechtesten Sinne. Auf ihrem Kartoffelbrei lägen sogar Aschereste, so Stang. Konkurrent Gläsel testet ebenfalls und stimmt zu. Ausnahmsweise ist auch Süsser einer Meinung mit Stang.

Angespannte Stimmung im Corleone

Die hatte anfangs noch ihre Hoffnung ausgedrückt, dass man die Kritik gegenseitig offen annehmen würde. Marziano aber ist geradezu empört, "nein, nein, absolut nein", sagt er. Er akzeptiere das Urteil, sehe es aber gänzlich anders. Eine "absolut unangebrachte Reaktion" wertet wiederum Konkurrentin Neidel von der Baroness. Der Stimmung tut diese Szene nicht gut.

Doch auch Gläsel und Neidel finden auf ihrem Teller mit "Scaloppine Vino Bianco", Kalbsschnitzelchen an Weißweinsoße, verbrannte Paprika. Der neue Mitarbeiter habe vergessen, die Schale nach dem Grillen abzuziehen, sagt Marziano. Immerhin fühlt sich Tim Neumann durch die Pizza mit Ricottarand abgeholt.

Rettet das Dessert den Abend?

Kann nun das Dessert die Stimmung retten? Marziano vertraut nicht nur auf die besänftigende Kraft der Süßspeisen, sondern entschuldigt sich bei seinen Gästen. Auf Steffis Teller hat er, wohl mit Balsamicocreme, sogar "Sorry, Steffi" geschrieben. "Stark" findet das Süsser. "Richtig menschlich", sagt eine versöhnte Stephanie Stang.

Für die volle Punktzahl reicht es angesichts mehrerer kleiner Fehler aber nicht. Zweimal sieben und einmal sechs Punkte bringen Marziano und Schneider nicht in Führung. Trotzdem: "Geiler Typ", findet Süsser. "Lustig" und "ein sturer Italiener, ohne, dass man ihm böse sein kann." Morgen entscheidet sich im Finale bei Stephanie Stang, wer "Mein Lokal, Dein Lokal" in der Unterfranken-Edition gewinnt. Ob Süssers Endwertung den Volkachern noch zum Sieg reicht?

 
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  • E. H.
    ich bin vom Corleone total begeister und hatte noch nie Probleme, weder bei den Vorspeisen noch bei Hauptgang oder den Desserts.
    Beim pino habe ich auch schon gut gegessen, bin schon mal eingegangen, aber jeder hat 2 Chancen verdient, Es kann immer - auch in den hochdekorierten - Lokalen mal was nicht so optimal hinhauen.

    Allerdings bin ich von einem Einzelhändler, eine Arte Tante Geschenke/Touri-Emma-Laden am Marktplatz schlecht und unfreundlich behandelt worden. Hoffe in der Innenstadt sind die anderen Geschäfte kundenfreundlicher aufgestellt.
    Wie der Laden genau heisst am Marktplatz weiss ich nicht mehr, vielleicht können da Einheimische mehr dazu sagen.
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    Nachdem alle Sendungen ausgestrahlt sind, kann ich Stephanie voll und ganz zustimmen. Auch mir ist es zweimal dort mit der Antipasto Misto ähnlich gegangen. Auch gegrillte Calamari/Pulpo waren total nichtssagend gegrillt und lieblos angerichtet. Seit dieser Erfahrung bin ich treuer Stammgast gleich nebenan beim Ital. Restaurant "Da Pino" - stets lecker & frisch, egal wie viel gerade los ist.
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