Mit dem Restaurant "Baroness", das zum "Brückenbaron" in Bolzhausen gehört, fiel an diesem Dienstag der Startschuss einer neuen Runde der Kabel-Eins-Show "Mein Lokal, Dein Lokal". Vier Gastronomen aus der Region Würzburg und Umgebung treten bei der Show mit Speisen á la Carte gegeneinander an. Service-Leiterin Latoya Neidel und Küchenchef Alexander Gläsel müssen sich mit ihren Konkurrenten vom "Neumanns" in Haßfurt,"Ristorante Corleone" in Volkach und "Stangs Küche" in Amorbach messen. Die Gastronomen geben sich gegenseitig Punkte. Mit dabei ist der Sterne-Koch Mike Süsser.
Bereits die Vorschau lässt die Erwartungen an das Restaurant in die Höhe schnellen. "Unsere Mitstreiter denken, unsere Location ist das Erlebnis", sagt Küchenchef Gläsel und blickt dabei in die Kamera. "Doch das Erlebnis geht jetzt erst los", fügt seine Kollegin Latoya Neidel an. Eigentlich ist Holger Metzger der Chef des "Brückenbarons", doch er selbst wollte nicht vor die Kamera und überließ den beiden das Feld.
Die Gerichte klingen nach Sterneküche
Knappe 30 Kilometer südlich von Würzburg begrüßt nun also der TV-Koch Mike Süsser die Zuschauer vor dem Fernseher und die beiden Protagonisten der Dienstags-Folge. "Die beiden machen Eindruck", ist Süsser begeistert, "das schreit nach gehobener Küche". Laut Stimme aus dem Off, sei Süsser "geflasht" von der Location.
Zusammen mit dem Sternekoch bereitet Alexander Gläsel zunächst in seiner Küche Landschwein mit Rotkohl zu. Klingt zunächst unspektakulär, doch was Gläsel dann auf den Teller zaubert, klingt nach Sterneküche: Flanksteak vom Landschwein mit einer Rotkohl Jus, fermentiertem Rotkohlsalat und Rotkohl Püree - alle Zutaten stammen aus regionalem Anbau. "Da steckt viel viel Handwerk dahinter... stark", kommentiert Süsser das Gericht. Doch der Geschmack scheint den TV-Koch nicht ganz zu überzeugen. Eine Sehne im Fleisch schien das Schwein etwas zäh zu machen und alles in Allem sei das Gericht etwas zu sauer gewesen. Nun zählt also umso mehr, die Konkurrenten zu überzeugen.
Die Stimmung zwischen den Gastronomen wirkt entspannt
Einer von ihnen ist Tim Neumann, Inhaber des Haßfurter Restaurants "Neumanns kulinarischer Service", er freut sich auf eine neue Erfahrung und "neue Kollechen kennen zu lern'", wie er im Interview sagt. Die Stimmung zwischen den Gastronomen wirkt positiv, sie loben das Ambiente des Restaurants und die "hochwertige" Speisekarte.
Die Teilnehmer wählen verschiedene Gerichte à la carte. Zur Vorspeise gewährt Gläsel Einblick in die Herstellung eines Rote Beete Joghurts. Konkurrent Sandro Marziano schmeckt ab und befindet ihn als gut. "So wie er sich in der Küche bewegt, weiß er schon, was er macht", sagt er über Gläsel anerkennend. Trotzdem fallen die Meinungen über die Vorspeisen gemischt aus.
"Baroness" legt gut vor
Bei der Hauptspeise steht die Sonnenblume im Mittelpunkt. Die Blüten aus seinem eigenen Garten legt Gläsel in Essigsud mit viel Knoblauch ein. Dafür schneidet er die Blütenansätze und das Grün ab. Anschließend brät er den Blütenboden an und zaubert aus den Kernen eine Creme. Serviert wird das Ganze mit einem Onsen-Ei und Topinambur. Nach der überschaubaren Punktetendenz bei der Vorspeise, scheinen die Gastronomen diesmal vollauf begeistert zu sein. "Die Sonnenblume hab' ich so noch nie gegessen", kommentiert Tim Neumann. Das Ei passe zum Gericht und der Knoblauch habe eine leichte Lakritznote. "Schmeckt toll dazu!"
Zum Dessert gibt es unter anderem Walnuss reif, unreif und als Blatt. Dahinter steckt ein Walnussblatteis und damit habe sich Gläsel erneut auf ein Experiment verlassen, und das sei durchaus gelungen, lautet die Kritik. Bei der anschließenden Bewertung gibt es jeweils Bewertungen zwischen sieben und neun von zehn möglichen Punkten. Damit hat die "Baroness" schon gut vorgelegt.