Mit dem Bau der Mega-Stromleitung SuedLink soll der Norden mit dem Süden Deutschlands energietechnisch verbunden werden. Geplant sind dafür mehrere Erdkabel zwischen Brunsbüttel und Wilster in Schleswig-Holstein sowie Bergrheinfeld (Landkreis Schweinfurt) in Bayern und Großgartach in Baden-Württemberg. Die Kabel-Stammstrecke teilt sich dabei in Oerlenbach (Landkreis Bad Kissingen). Die Trasse soll zwar nicht durch den Landkreis Kitzingen führen, von dem Riesen-Projekt wird aber auch die Region betroffen sein.
Im Kitzinger Gewerbegebiet ConneKT entsteht aktuell auf einer Fläche von knapp 10.000 Quadratmetern ein Zwischenlager für Kabel, die für den Bau von SuedLink benötigt werden. Gut 100 Kabeltrommeln mit bis zu zwei Kilometer Kabellänge können dort gelagert werden. Ab dem Kitzinger Lager geht es dann im Lieferverfahren just in time zur Baustelle.
Eine Kabeltrommel wiege ungefähr 80 bis 90 Tonnen, erklärt Christopher Göpfert von Transnet BW, einer der Betreiberfirmen von SuedLink. Produziert werden die Kabel in Köln sowie im schwedischen Karlskrona. Nun ist auch bekannt, wie und auf welchem Weg diese nach Kitzingen zum Zwischenlager transportiert werden sollen.
Wie kommen die Kabeltrommeln nach Kitzingen ins Zwischenlager?
Nach Kitzingen kommen die Kabeltrommeln auf folgendem Weg: Vom Produktionsort geht es per Binnenschiff bis nach Aschaffenburg. Dort werden die Kabel auf Schwertransporte umgeladen, bevor es auf der Bundesautobahn A 3 bis zur Ausfahrt Kitzingen/Schwarzach und die Staatsstraße 2271 Richtung Kitzingen geht, wie Göpfert erklärt. "Die Zufahrt zur Kabellagerfläche im Technologiepark ConneKT Kitzingen wird für Schwertransporte über Süden erfolgen", sagt Christoph Schlötterer von Blumquadrat, dem Eigentümer der Fläche, auf der das Kabellager entsteht. Dort gebe es eine Privatstraße im Bereich des Sonderlandeplatzes, die als Zufahrt genutzt werden wird. Für die Öffentlichkeit sei die Straße nicht zugänglich.
Auf welcher Strecke gelangen die Kabel von Kitzingen zur SuedLink-Baustelle?
Da die Kabeltrommeln nicht im Landkreis verlegt werden, müssen sie von Kitzingen aus abtransportiert und zum Abspulort gelangen. Dies soll laut Göpfert "über die Autobahnen A 3, A 7, A 71 und A 81 sowie über die örtlichen Bundes- und Landstraßen" geschehen.
Wie viele Schwertransporte werden durch den Landkreis rollen?
Wie viele Fahrten mit dem Schwertransporter genau notwendig sein werden, konnte Göpfert beim Spatenstich des Kabellagers nicht sagen. Er rechnet aber mit "hunderten Transporten". Die hohe Zahl ergibt sich daraus, dass von Kitzingen aus ein Versorgungsradius von 100 Kilometern abgedeckt wird, durch den zwei Leitungsbahnen verlegt werden sollen. Bei einer Kabellänge von bis zu zwei Kilometern pro Kabeltrommel und dem Transport zum Zwischenlager nach Kitzingen und wieder weg – zur Baustelle – kommen die hunderten Fahrten zusammen.
Zu welchen Uhrzeiten ist mit Schwertransportfahrten im Landkreis zu rechnen?
Christoph Göpfert von Transnet BW sagt: "Die Transporte finden größtenteils nachts statt, um den üblichen Verkehr so wenig wie möglich zu beeinträchtigen." Christoph Schlötterer von Blumquadrat schiebt nach, dass ebenfalls kein Flugverkehr behindert werde, da es sich in Kitzingen nur um einen Sonderlandeplatz handele.
Wann werden die ersten Kabeltrommeln in Kitzingen ankommen?
Laut Transnet BW werden die ersten Kabeltrommeln in Kitzingen wohl Ende des Jahres eintreffen. Wann genau, hänge von der Kabelproduktion als auch von der Auslastung des Kabellagers in Heilbronn ab. "Der Transport zu den Abspulstandorten findet während der gesamten Bauzeit von SuedLink statt", erklärt Göpfert. Diese werde wohl rund um den Jahreswechsel 2024/2025 beginnen. Die Inbetriebnahme von SuedLink sei Ende 2028 geplant.
SuedLink verläuft nicht durch den Landkreis: Warum kommt das Kabellager dann nach Kitzingen?
Das SuedLink-Kabellager in Kitzingen liege circa 25 bis 30 Kilometer vom nächsten Punkt der Trasse entfernt. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort für das Kabellager in Bayern spielten laut Göpfert mehrere Faktoren eine Rolle. Die Kabellager bedienen jeweils einen Versorgungsradius von 100 Kilometern. Die nächsten Kabellager von der Region aus gesehen sind Queienfeld im Norden, kurz nach der bayerisch-thüringischen Landesgrenze, und Heilbronn im Süden. "Um keine zu großen Überschneidungen der zu beliefernden Bereiche zu erzeugen, hat sich der Suchradius für das bayerische Lager deutlich eingeschränkt", so Göpfert.
"Zudem war es wichtig, innerhalb kurzer Zeit entsprechend große Fläche zu finden, die die Anforderungen an ein Kabellager bestmöglich erfüllen", bekräftigt der Sprecher von Transnet BW. Dazu zählen nach seinen Angaben neben ausreichend Platz auch eine gute Anbindung an das übergeordnete Straßennetz, also Autobahnen.
Und am E- Center an der Ampel über den Kreisel geht nicht.
Da brauchts einen Schwertransporter mit ca 12 Achsen.