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Würzburg/Schweinfurt
Umstrittene SuedLink-Stromtrasse durch Unterfranken: Was die neue Rahmenvereinbarung mit den Bauern bedeutet
Die vor allem in Unterfranken umstrittene Stromtrasse SuedLink ist ein weiteres Stück vorangekommen. Warum es aber noch kein Durchbruch ist.
Gegen die geplante SuedLink-Stromtrasse hat es in jüngster Vergangenheit immer wieder Proteste gegeben, so wie hier im Oktober in Bergrheinfeld bei Schweinfurt.
Foto: Anand Anders | Gegen die geplante SuedLink-Stromtrasse hat es in jüngster Vergangenheit immer wieder Proteste gegeben, so wie hier im Oktober in Bergrheinfeld bei Schweinfurt.
dpa
 und  Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:24 Uhr

Es klingt nach einem großen Schritt, ist aber eher eine Sache von sprichwörtlichen Zentimetern: Die am Donnerstag verkündete Rahmenvereinbarung zwischen Bauernverbänden und den Verantwortlichen der geplanten Stromtrasse SuedLink ebnet den Weg – aber nur ein Stück weit.

SuedLink ist ein Mammutvorhaben der Unternehmen Tennet in Bayreuth und TransnetBW in Stuttgart, um vielleicht ab 2028 Öko-Strom aus dem windreichen Norden Deutschlands in den Süden zu bringen. Da die etwa 700 Kilometer langen Erdkabel oft in landwirtschaftlich genutzten Grundstücken verlaufen sollen, hat die aktuelle Rahmenvereinbarung mit Bauernverbänden in Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Thüringen grundsätzlichen Charakter.

Wie viel Geld jeder Landwirt als Entschädigung bekommt

Mehr aber erst mal nicht. Denn wie viel Geld jeder Landwirt oder jede Landwirtin später einmal von den beiden Übertragungsnetzbetreibern als Entschädigung für die Nutzung eines Grundstücks bekommt, legt die Rahmenvereinbarung nach den Worten von TransnetBW-Sprecher Alexander Schilling nicht fest. Das sei vielmehr Thema der Einzelverträge, die mit den Grundstücksbesitzerinnen und -besitzern in nächster Zeit abgeschlossen werden sollen.

Umstrittene SuedLink-Stromtrasse durch Unterfranken: Was die neue Rahmenvereinbarung mit den Bauern bedeutet

Und das ähnelt einer Sisyphusarbeit: Es gehe um zigtausend Fälle, so Schilling. Um wie viele Grundstücke es entlang der noch nicht auf den Meter genau festgelegten Stromtrasse durch sechs Bundesländer gehe, konnte der Sprecher am Freitag auf Anfrage nicht sagen.

Jeder Fall müsse von Tennet und TransnetBW einzeln in die Hand genommen werden. Das Problem: Die Eigentumsverhältnisse sind oft nicht klar, die Behördenunterlagen laut Schilling zum Teil überholt. "Wir sind seit Jahren dran zu prüfen, wem die Grundstücke gehören."

Wie die neue Rahmenvereinbarung einzuschätzen ist

Die jetzt abgeschlossene Rahmenvereinbarung mit den Bauernverbänden bezeichnet der TransnetBW-Sprecher als "So-könnte-man-es-machen-Lösung". Mit Baurecht für die ersten SuedLink-Abschnitte sei Ende 2023 zu rechnen. Im Raum Heilbronn gehe die Planfeststellung für einen Abschnitt in die letzte Phase. Andere Abschnitte sind den Angaben zufolge noch nicht so weit.

Laut Tennet ist SuedLink „das Rückgrat der Energiewende" in Deutschland. Gegen das Vorhaben hat es vor allem in Unterfranken immer wieder Proteste gegeben. So gingen Mitte Oktober in Bergrheinfeld Gegnerinnen und Gegner auf die Straße, weil sie mit der Vorgehensweise von TransnetBW und Tennet nicht einverstanden sind. Der Ort bei Schweinfurt soll ein Knotenpunkt von SuedLink werden. Das Nein zur Stromtrasse ist dort bundesweit am lautesten.

 
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