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Kitzingen
Genusshaus, Traumrunden, Umweltstation: In welchen Projekten im Landkreis Kitzingen garantiert Geld von der EU steckt
Zur Umweltstation im Alten Hafen Marktsteft gehört auch ein kleines Hotel und eine Gastronomie mit Außenbereich.
Foto: Robert Haass | Zur Umweltstation im Alten Hafen Marktsteft gehört auch ein kleines Hotel und eine Gastronomie mit Außenbereich.
Bearbeitet von Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 07.09.2024 02:29 Uhr

"Bürger gestalten ihre Heimat": Unter diesem Motto haben sich vor etwa 20 Jahren Interessierte, Organisationen, Städte und Gemeinden auf den Weg gemacht, um mithilfe des europäischen Förderprogramms "Leader" das Kitzinger Land weiterzuentwickeln. Die Fäden liefen beim Landkreis Kitzingen zusammen.

Inzwischen kann man von einer Erfolgsgeschichte sprechen, wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung berichtet. Mit rund sieben Millionen Euro hat die EU viele Projekte in der Region unterstützt, und in den nächsten Jahren stehen weitere etwa 1,8 Millionen zur Verfügung. Hier eine Auswahl der von der EU geförderten Projekte:

1. Genusshaus Iphofen: Regionale Köstlichkeiten in Imbiss-Atmosphäre

Das ehemalige Kaufhaus Stöhr in der Iphöfer Altstadt ist seit Frühjahr 2022 das Genusshaus mit regionalen Spezialitäten und kleinen Snacks.
Foto: Eike Lenz | Das ehemalige Kaufhaus Stöhr in der Iphöfer Altstadt ist seit Frühjahr 2022 das Genusshaus mit regionalen Spezialitäten und kleinen Snacks.

Fränkische Produkte und Lebensmittel, gepaart mit Gastlichkeit und Lebensfreude: Das ist das Motto des im März 2022 eröffneten Genusshauses Iphofen. Direkt am historischen Marktplatz gelegen, dient es als willkommene Anlaufstelle für Gäste der Region und für Einheimische

Die Stadt Iphofen hatte das ehemalige Kaufhaus in zentraler Lage gekauft und nach langer Diskussion saniert. Für die Inneneinrichtung erhielt die Stadt von der EU eine Leader-Förderung von knapp 100.000 Euro.

2. Armin-Knab-Gymnasium Kitzingen: Hochwertige Geräte für Schülerlabors

Wenn es zischt und qualmt: In der 'Nacht der Metalle' zünden Schüler des Armin-Knab-Gymnasiums ein Feuerwerk der Wissenschaft.
Foto: Daniela Röllinger | Wenn es zischt und qualmt: In der "Nacht der Metalle" zünden Schüler des Armin-Knab-Gymnasiums ein Feuerwerk der Wissenschaft.

Der Förderverein des Armin-Knab-Gymnasiums (AKG) hat mithilfe von 170.000 Euro aus dem Leader-Topf hochwertige Geräte für den naturwissenschaftlichen Unterricht anschaffen können. Einige sind mobil verfügbar und werden bei Aktionen mit und an anderen Schulen eingesetzt. Öffentlich präsentiert wurden sie vom AKG in der "Langen Nacht der Metalle", die zum Zuschauen und Mitmachen einlädt.

3. Kirchenburg Mönchsondheim: Zentrum für die Museumspädagogik

Die gute Stube eines Dorfbäckers im Kirchenburgmuseum Mönchsondheim.
Foto: Nathalie Ungar | Die gute Stube eines Dorfbäckers im Kirchenburgmuseum Mönchsondheim.

Das Kirchenburgmuseum Mönchsondheim ist ein besonderes Freilandmuseum, denn alle Gebäude stehen am Originalstandort. Seit rund 40 Jahren bringt das Museum den Besucherinnen und Besuchern das Leben und Arbeiten der Menschen in einem mainfränkischen Dorf in den vergangenen Jahrhunderten näher. 

Die letzten Arbeiten für ein Museumspädagogisches Zentrum mit Aktionsräumen und einem Außenbereich für Gruppen sind inzwischen abgeschlossen. Für die Einrichtung und digitale Ausstattung der neuen Räume gibt es einen Zuschuss von 30.000 Euro von der EU. Die Stadt Iphofen hat in die Sanierung des Gasthauses, den Abriss der Scheune und den Bau der neuen Räume rund vier Millionen Euro investiert.

4. Die Traumrunden im Kitzinger Land: Wanderer und Fotografen kommen auf ihre Kosten

Die Traumrunde Abtswind hat einen fantastischen Ausblick über den Steigerwald und das ganze Vorland zu bieten.
Foto: Guenther Fischer | Die Traumrunde Abtswind hat einen fantastischen Ausblick über den Steigerwald und das ganze Vorland zu bieten.

Die 15 Traumrunden sind die beliebtesten Rundwanderwege im Kitzinger Land und waren auch eine vom Leader-Programm geförderte Maßnahme. Nun setzt der Landkreis zusammen mit den Traumrunden-Kommunen noch eine Attraktion obendrauf, unter anderem mit mobilen Fotospots. Sie laden an besonders schönen Orten zum Sitzen, Genießen und Wandern ein. Zudem finden sich dort einige tolle Fotomotive. Der erste Fotospot steht bei Abtswind. Dafür gibt es 15.000 Euro Förderung.

5. Umweltstation des Landkreises in Marktsteft: Alter Hafen erwacht zu neuem Leben 

Zur Einweihung der Umweltstation trafen sich kürzlich Gäste des ganzen Landkreises im Alten Hafen Marktsteft.
Foto: Robert Haaß | Zur Einweihung der Umweltstation trafen sich kürzlich Gäste des ganzen Landkreises im Alten Hafen Marktsteft.

Im Juli ist auf dem Gelände des Alten Hafens in Marktsteft die neue Umweltstation des Landkreises Kitzingen eröffnet worden. Dabei spielte wieder die EU eine Rolle. Für die hochwertige und nachhaltige Innenausstattung der Räume überweist Leader bis zu 130.000 Euro. Die Ausstattung ermöglicht verschiedene Bildungsformate, von Vorträgen über Seminare bis hin zu praktischen Angeboten im Werkraum.

Ziel ist es, dass im Alten Hafen nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die bisherige Vernetzung vertieft wird und dass Akteure aus der gesamten Region zum Handeln motiviert werden. Das Projekt hat insgesamt 9,5 Millionen Euro gekostet.

6. Ehrenamtliches Engagement mal vier: Vom Bärlesweg über das Backhäuschen bis zum Basar

Ehrenamtliche haben in Mainbernheim den Bärlesweg, einen Kinderwanderweg durch die Natur, entworfen und umgesetzt.
Foto: Ralf Dieter | Ehrenamtliche haben in Mainbernheim den Bärlesweg, einen Kinderwanderweg durch die Natur, entworfen und umgesetzt.

Was haben die Backgemeinschaft in Wässerndorf, die Macher des Bärleswegs in Mainbernheim, der Gesangsverein 1910 Kleinlangheim und das Team des "Basarvo" gemeinsam? Sie alle haben in den vergangenen Jahren bürgerschaftliche Aktionen vor Ort umgesetzt. Aus dem Kleinprojekte-Fonds von Leader gab es dazu jeweils bis zu 2500 Euro.

So ließ sich in Wässerndorf der Platz um das Backhäuschen attraktiv gestalten. In Mainbernheim haben die Ehrenamtlichen den Bärlesweg für Kinder ins Leben gerufen. Die Chorjugend in Kleinlangheim kann dank einer neuen Flipchart nun besser proben. Und der ehrenamtlich getragene Secondhand-Basar in Volkach "Basarvo" hat durch die geförderte Werbekampagne neue Mitstreiterinnen und Kunden gewonnen.

Für diese und weitere bürgerschaftliche Aktionen standen in den vergangenen Jahren insgesamt rund 20.000 Euro an EU-Fördergeldern zur Verfügung.

LEADER in Zahlen und Fakten

Ziel des Leader-Programms ist die gemeinsame Weiterentwicklung des ländlichen Raums durch Akteursgruppen einer Region. Die Lokale Aktionsgruppe Z.I.E.L. Kitzingen ist der Träger im Landkreis.
Das erste geförderte Bauprojekt: der inklusive Jugendhof auf dem Schwanberg (2002).
Das Projekt mit dem höchsten Zuschuss: das Kultur- und Kommunikationszentrum Dettelbach (rund 1,4 Millionen Euro).
Das Projekt mit den meisten Partnern: An der Fastnachtakademie in Kitzingen waren 20 Leader-Regionen aus ganz Nordbayern beteiligt.
Das luftigste Projekt: Mit dem Projekt "Kitzingen fliegt" wurde die Bildungsarbeit des Luftsportclubs Kitzingen gefördert und damit auch der "Leader-Flieger".
Quelle: Landratsamt Kitzingen
 
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