Um neun Uhr abends war es am Sonntag mit der Ruhe in der Volkacher Altstadt vorbei. Im Bereich des Gänseplatzes entdeckten Anwohner einen vermeintlichen kleinen Feuerschein in dem Dachstuhl eines alten Hauses. Das führte zu einem größeren Einsatz der Feuerwehr und des Rettungsdienstes.
Allein schon die Anfahrt in den zugeparkten Gassen war für die Fahrer der Löschfahrzeuge eine Herausforderung. Der Einsatzleiter des Rettungsdienstes, Felix Wallström, sprach gar vom rücksichtslosen Parkverhalten einiger Fahrzeughalter, was auch der Pressesprecher der Feuerwehr, Moritz Hornung, so bestätigte: "Parkende Autos machen vor allem in den Kreuzungsbereichen ein Durchkommen extrem schwierig."
Der Feuerschein war eine kleine Gartenlampe
In der beginnenden Dunkelheit konnten die Einsatzkräfte allerdings keinen Feuerschein feststellen. Da die Hinweise von Anwohnern aber sehr detailliert waren, gingen die Feuerwehrleute von einem beginnenden kleineren Brand aus – was laut Feuerwehreinsatzleitung aufgrund der engen Bebauung in der Altstadt eine hohe Brisanz birgt.
Die angrenzenden Häuser und Scheunen wurden somit zeitintensiv kontrolliert. Die Einsatzleitung des Rettungsdienstes hatte mittlerweile in der Nähe des vermeintlichen Brandortes einen Bereitstellungsraum errichtet. Mehrere Rettungsfahrzeuge und Rettungskräfte warteten auf ihren Einsatz.
Alle Häuser in der Nachbarschaft wurden genau nach einem möglichen Brand durchsucht
Ein Atemschutztrupp wurde in den vermeintlichen Brandherd geschickt, die Teleskoprettungsbühne in Stellung gebracht. Zentimeterarbeit für den Fahrer. Der Einsatz beunruhigte zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner sehr, da einzelne Trupps alle angrenzenden Grundstücke durchsuchten und in den engen Gassen Wasserschläuche verlegten. Bei Temperaturen von über 30 Grad eine schweißtreibende Angelegenheit für die Feuerwehrleute.
Sehr aufmerksam deswegen, dass einige Bürgerinnern und Bürger den Rettungskräften Wasser und auch Kaffee anboten. Nach etwa einer halben Stunde entspannte sich die Situation schlagartig: Im Dachboden einer Scheune entdeckte Feuerwehrleute eine kleine, solarbetriebene Gartenleuchte, die ähnlich wie Flammen flackerte. Der vermeintliche Flammenschein war damit erklärt.
Waschbären sind äußerst verspielt und lieben blinkende Gegenstände
Aufatmen auch bei dem Grundstücksbesitzer, dem schon tagsüber aufgefallen war, dass ihm eine Gartenleuchte fehlte. Wahrscheinlich hat ein neugieriges Tier die flackernde kleine Lampe in sein Versteck auf dem Dachboden genommen. "Ich vermute stark, dass das ein Waschbär war", sagt der Rimbacher Jäger und Revierinhaber Georg Hünnerkopf. Ihm wurde in letzter Zeit mehrmals mitgeteilt, dass in der Altstadt Waschbären gesichtet wurden. Die Tiere sind "äußerst verspielt", sagt er, "und nähmen gerne Gegenstände, die irgendwie blinken, mit in ihr Lager, das meistens in Dachböden ist."