
Auch acht Monate nach der Ankündigung ist immer noch nicht klar, wie der Rückzug des Gipskonzerns Knauf aus Russland abläuft. Zunächst hatte es aus der Firmenzentrale in Iphofen (Lkr. Kitzingen) geheißen, die Werke in dem international geächteten Land würden an das lokale Management verkauft. Dann machte offenbar das Putin-Regime einen Strich durch die Knauf-Rechnung.
Was Stand der Dinge ist, lässt das Familienunternehmen seit Monaten offen. "Der Verkaufsprozess läuft und wir äußern uns nicht zu Details", teilte eine Sprecherin am Dienstag auf Anfrage mit. "Wir rechnen damit, dass wir den Verkauf im kommenden Jahr abschließen können."
Seit Monaten steht Knauf wegen Russland in der Kritik
Der Weltmarktführer für Baustoffe rund um Gips gehört zu einer Reihe deutscher Unternehmen, die auch nach dem Kriegsbeginn gegen die Ukraine vor fast drei Jahren noch Geschäfte in Russland tätigen. Immer wieder sieht sich Knauf deshalb moralischer Kritik ausgesetzt.
Um wie viele Werke in Russland es geht und welchen Einfluss Knauf noch auf die Verkaufsverhandlungen hat, ließ die Sprecherin erneut unbeantwortet. In der Vergangenheit war stets von 14 Betrieben mit zusammen 4000 Beschäftigten die Rede gewesen. Im Oktober sickerte durch, dass Moskau den Verkauf dieser Werke an einen linientreuen Großunternehmer anstrebe. Wie weit diese Verhandlungen gekommen sind, war aus Iphofen nicht zu erfahren.
Knauf ist seit mehr als 30 Jahren in Russland aktiv und machte dort zuletzt einen Jahresumsatz von schätzungsweise 1,3 Milliarden Euro. Das Unternehmen mit seinen insgesamt 40.000 Beschäftigten in aller Welt soll Medienberichten zufolge auch Geschäfte im kremltreuen Belarus machen.
Ich konnte bisher nicht feststellen, dass sich die USA von anderen Vorschriften machen lassen
mit wem sie Geschäfte machen oder wo u. was sie einkaufen.