Es gibt auch noch gute Nachrichten zum Verkehr im Landkreis Kitzingen. Nach Ampelchaos und Stausommer auf der B8, nach dem Wirrwarr um die Panzerstraße, nach den Brückenabrissen und zahlreichen Umleitungen wegen des A3-Ausbaus überrascht das Staatliche Bauamt Würzburg jetzt mit dieser vorweihnachtlichen Botschaft: Die Staatsstraße 2272 zwischen Kitzingen und Großlangheim soll an diesem Dienstag (12. Dezember) wieder für den Verkehr freigegeben werden – eine Woche früher als geplant.
Die arg unter die Räder gekommene Trasse war Mitte September – inmitten anderer laufender Verkehrsprojekte im Landkreis – gesperrt worden: zum einen um die Kitzinger Nordtangente und den riesigen Kreisel am Richthofen Circle an die Straße anzubinden, zum anderen um die Fahrbahn zu erneuern und auszubauen. Dies ist in den vergangenen drei Monaten geschehen – in rekordverdächtigem Tempo und dank des "außerordentlichen Einsatzes aller Projektbeteiligten", wie das Staatliche Bauamt in einer Mitteilung schreibt.
Auf einer Länge von anderthalb Kilometern wurde die Straße zwischen den beiden Zufahrten ins Gewerbegebiet ConneKT im Vollausbau erneuert und auf acht Meter verbreitert. Von der östlichen Zufahrt bis zum Ortseingang Großlangheim ist es zwar bei der alten Breite geblieben. Hier aber ließ das Staatliche Bauamt in den vergangenen Tagen die alte Asphaltschicht abfräsen und neu auftragen. Durch diese vorgezogene Maßnahme, so teilte das Amt mit, könne man auf eine erneute Vollsperrung im nächsten Jahr verzichten.
Für Autofahrer erhöhen sich mit dem Ausbau Komfort und Sicherheit. Jahrzehntelang war die Trasse vom US-Militärverkehr der nahen Harvey-Kaserne stark beansprucht worden, und nachdem 2006 die Amerikaner abgerückt waren, zog ab 2015 neues Leben auf das Gelände rund um den Flugplatz ein. Mit der schrittweisen Eröffnung des Gewerbe- und Technologieparks ConneKT nahm auf der beliebten Zubringerstrecke zur Autobahn 3 der Verkehr wieder zu. Immer mehr wurde der Trasse in dieser Zeit zugemutet – vor allem durch Liefer- und Lastwagen für die aus dem Boden schießenden riesigen Logistikzentren. Am Ende konnte die über Jahre immer nur notdürftig geflickte Staatsstraße die Belastung kaum noch tragen.
Wichtige Umleitungen von und zur A3 waren gekappt
Rund 2,5 Millionen Euro hat der Freistaat in die Maßnahme investiert. Das Staatliche Bauamt wünscht wenige Tage vor Eröffnung der Trasse ganz ironiefrei "gute Fahrt". Den Ausbau begrüßten zwar alle Beteiligten, allerdings stand der Zeitpunkt in der Kritik, da parallel dazu durch den Abriss zweier Brücken über die A3 wichtige Ausweichverbindungen von Nord nach Süd gekappt waren. Viel zu spät verständigten sich Ämter und Behörden auf eine Öffnung der Panzerstraße, die seit Anfang November als Umleitung und Abkürzung durch den Klosterforst dient. Sie soll noch bis Ende Januar 2024 offen bleiben.