
Nur noch wenige Wochen sind es bis zur Wahl zur Fränkischen Weinkönigin. Und die beiden Kandidatinnen besichtigen schon mal das "Vogel Convention Center" (VCC) in Würzburg, wo eine von ihnen am 25. April die Krone der 67. Fränkischen Weinkönigin aufgesetzt bekommen wird. Antonia Kraiß springt gleich auf die Bühne, man merkt, sie fühlt sich wohl da oben. Später wird sie erzählen, noch nicht sonderlich nervös zu sein. Aber das werde sich vor der Wahl wohl noch ändern, meint Kraiß.
Die 22-Jährige aus Nordheim im Landkreis Kitzingen war Weinprinzessin in ihrer Heimatgemeinde - und kam mit dem Weinbau früh in Berührung. Antonia Kraiß' Großvater hat einst eine Rebschule gegründet. Ihr Vater ist Weinbautechniker und Kellermeister im Würzburger Juliusspital und hat an der Mainschleife und im Steigerwald eigene Weinberge. "Schon als Kind habe ich am liebsten in den Weinbergen gespielt", erzählt die 22-jährige Kandidatin für die Weinkönigin-Wahl.
Faible für Klassiker: Schiller, Goethe und Krimis sind ihre Lieblingslektüre
An der Uni Würzburg studiert die Nordheimerin Deutsch und Geografie für das Lehramt am Gymnasien. Und, sagt sie, noch heute laufe sie in ihrer Freizeit gerne durch die Weinberge und lese sehr viel: am liebsten deutsche Klassiker wie Schiller und Goethe, aber auch Biografien und Krimis.

Als Weinkönigin würde Antonia Kraiß Wein als alkoholhaltiges Getränk präsentieren, als künftige Lehrerin muss sie Vorbild sein. Für die Studentin kein Widerspruch. Es gebe inzwischen immer mehr alkoholfreie Weine. Und sie selbst sehe im Wein sowieso in erster Linie ein Genussmittel, das man zum Essen in guter Gesellschaft oder in der schönen fränkischen Landschaft genießen könne.
Sinn für Humor: Antonia Kraiß ist im Vorstand eines Faschingsvereines aktiv
Dennoch sieht die Kandidatin neben den Folgen des Klimawandels den schrumpfenden Absatzmarkt für Wein als die aktuell größte Herausforderung für den fränkischen Weinbau. Allerdings sei dies auch eine Chance, meint Kraiß: Das fränkische Kulturgut müsse man den Menschen näherbringen und damit mehr Touristen anzulocken.
Die Weinfeste, die Landschaft, nicht zuletzt der fränkische Humor - Franken habe da Gästen viel zu bieten, sagt die Nordheimerin. Als Fränkische Weinkönigin würde sie hier neben der Repräsentation der Winzerinnen und Winzer Frankens eine ihrer wichtigsten Aufgaben sehen.
Apropos Humor: Antonia Kraiß engagiert sich in der Vorstandschaft des Weingenießerklubs in Nordheim, der zugleich auch Faschingsverein ist. In dieser Session gab es eine närrische Weinprobe mit Büttenreden, die frühere Weinprinzessin stellte die Weine vor.
Aktiv in der Blaskapelle: Als Kind die Klarinette für sich entdeckt
Nicht nur der Weinbau begleitet die Lehramtsstudentin von Kindestagen an. Mit acht Jahren entdeckte sie bei einem Tag der offenen Tür in der Musikschule Volkach ihr Lieblingsinstrument: Klarinette. Die 22-Jährige spielt in der Nordheimer Blaskapelle und im symphonischen Blasorchester in Volkach. Sie hat ein silbernes Musikabzeichen, an internationalen Wertungsspielen teilgenommen und wird dieses Jahr mit dem Symphonischen Blasorchester Volkach beim Deutschen Musikfest in Ulm dabei sein.
Trotz Studium und Hobbys bleibt Antonia Kraiß genügend Zeit zum Entspannen: im Sommer am liebsten an der Fähre in Nordheim, wo die örtlichen Winzerinnen und Winzer am Wochenende einen Weinausschank mit wechselnden Angeboten geschaffen haben. Hier zum Sonnenuntergang mit Einheimischen und Gästen ins Gespräch zu kommen, sei mit das Schönste, was ihr Heimatort zu bieten habe.
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Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management