
Seit 2019 ist Vanessa Nüßlein Weinprinzessin in Theilheim im Landkreis Würzburg. Jetzt möchte die 24-Jährige nach der nächsten Krone greifen - und am 25. April die 67. Fränkische Weinkönig werden. Sie wolle Franken einfach noch mehr repräsentieren, sagt Nüßlein. Und vor allem hoffe sie, die junge Generation wieder mehr für den Frankenwein begeistern zu können. Die Kultur des Weinbaus, die Ausflugsziele, Natur, Kultur und Weinbergwanderungen - das alles müsste noch mehr in den Vordergrund gerückt werden, meint sie selbstbewusst.
Vanessa Nüßlein, die als Physiotherapeutin in einer Praxis in Rottendorf tätig ist, hat den Schwarzen Gürtel in Taekwondo. Ihre Fähigkeiten in Selbstverteidigung werde sie als Weinkönigin eher nicht benötigen, sagt sie lachend. Den einen oder anderen physiotherapeutischen Entspannungstipp für die Winzerinnen und Winzer vielleicht schon.
Nachdem sie eine Weile in der Garde getanzt habe, sei sie durch eine Freundin zum Taekwondo gekommen, erzählt die Theilheimerin. Sie solle doch mal mit zum Training kommen. Nüßlein ging mit - und blieb: Schnell lernte sie diese Art des Kampfsports lieben und steht bis heute auf der Matte.
Dass sie als Therapeutin und Sportlerin das Amt der Fränkischen Weinkönigin anstrebt, deren Aufgabe es ist, ein alkoholhaltiges Getränk zu repräsentieren? Für sie kein Widerspruch: In Maßen getrunken, sei Wein ein Genussmittel, sagt Vanessa Nüßlein.
Klimawandel als größte Herausforderung für Frankens Winzer
Der Klimawandel mit seinen Spätfrösten und der Wasserknappheit seien die größte Herausforderung für den Fränkischen Weinbau, meint die 24-Jährige. Bei ihrer Wahl zur Theilheimer Weinprinzessin vor sechs Jahren habe es noch vier Winzer im Ort gegeben, jetzt seien es nur noch zwei.
Sie selbst stammt nicht aus einer Winzerfamilie, aber in der Verwandtschaft gebe es Winzer, erzählt sie. So habe sie die Liebe zum Wein entdeckt und sei Weinprinzessin geworden. Das Amt habe ihre Leidenschaft endgültig beflügelt.
Wie ihre Mitbewerberin Antonia Kraiß spielt übrigens auch Vanessa Nüßlein Klarinette: regelmäßig in der Theilheimer Blasmusik. Überhaupt liebe sie an ihrem Heimatort vor allem die vielen Vereine. Und dann gebe es da auch schöne Aussichtspunkte, wo man zur Ruhe kommen könne. Ihr Lieblingsplatz sei oberhalb der Theilheimer Kirche, von hier könne man schön über den ganzen Ort blicken.

An Franken gefällt der 24-Jährigen vor allem seine Vielfältigkeit und die Kultur. Als Weinkönigin würde sie neben dem Wein an sich vor allem für die Region, Frankens Landschaft und seine Kultur werben wollen, meint sie. Franken sei so vielfältig, man können hier viel unternehmen.
Die Physiotherapeutin trinkt selbst lieber Weißwein als Rotwein
Bei Ihrer Krönungsfeier zur Weinprinzessin gab es damals übrigens einen Müller-Thurgau. Der gehöre neben dem Silvaner schon zu ihren Favoriten, sagt Vanessa Nüßlein. Auch wenn sie sich auf keine Rebsorte festlegen wolle - einen Weißwein im Glas würde sie selbst einem Rotwein vorziehen.
Das Amt der Weinkönigin hält sie auch in Zeiten modernen Marketings für absolut zeitgemäß. Die Leute hörten einfach aufmerksamer zu, wenn die Weinkönigin zu ihnen spreche, sagt sie. In ihrer langen Amtszeit als Theilheimer Weinprinzessin habe sie mehrere Weinköniginnen kennenlernen dürfen. Jede habe das Amt ein bisschen anders interpretiert, meint Nüßlein. So wolle auch sie ihren eigenen Weg finden, wenn es mit ihrer Wahl zur Fränkischen Weinkönigin klappt.