
Lange hat Immobilienunternehmer Wolfgang Rosentritt an seinen Plänen für Einkaufen und Wohnen in Etwashausen gearbeitet, sie immer wieder verändert. Am Donnerstag kam er nun mit dem jüngsten Stand in den Kitzinger Stadtrat. Und diesmal will er mit seiner Firma Rosbo Nägel mit Köpfen machen.
Quasi aus einem Guss sollen links und rechts der Nordtangente ein neues Einkaufszentrum und das Wohngebiet "Gartenstadt" entstehen. Rosentritt nannte in der Sitzung sogar seinen Zeitplan – immer vorausgesetzt, der Stadtrat stimmt zu und alle Hindernisse werden aus dem Weg geräumt. Ab Anfang 2026 sollen die Wohngebäude auf dem ehemaligen Bahnhofsareal gebaut werden. Das Einkaufszentrum soll ab Mitte oder Ende 2026 folgen.
Das jüngste Projekt, das Einkaufszentrum, stellte Rosentritt den Räten erstmals für den Standort Lochweg vor. Vor fünf Jahren hatte er es, noch deutlich größer, auf der anderen Seite der Nordtangente geplant. Der Immobilienunternehmer sieht eine "leichte Unterversorgung" von Etwashausen mit Lebensmitteln. Zum nächsten größeren Einkaufszentrum müsse man etwa fünf Minuten mit dem Auto fahren. Da er weder zum E-Center noch zum Kaufland echte Konkurrenz sein will und auch nicht möchte, dass innenstadtrelevante Warenangebote entstehen, die die Geschäfte in der Altstadt schwächen könnten, plant Rosentritt einen Discounter und keinen Vollversorger am Lochweg.
Einkaufszentrum soll die Versorgung von Etwashausen verbessern
Da es nach Ansicht von Rosentritt nicht genügend Drogeriemärkte in der Stadt gebe, soll ein solcher dazukommen. Dazukommen, weil ein Drogeriemarkt als "Satellit" immer einen anderen Anziehungspunkt brauche, neben dem er sich ansiedeln könne. Rosentritt plant 800 Quadratmeter dafür ein. Ein oder zwei Fachmärkte sollen das Zentrum ergänzen. Eine zunächst geplante Tankstelle hat Rosentritt wieder verworfen. Die Tankstellen-Ketten seien derzeit eher zurückhaltend mit Expansionen.
Sinn ergibt für Rosentritt aber die Ansiedlung von Gastronomie und Bäcker auf rund 400 Quadratmetern. "Jede Gastronomie ist für Kitzingen attraktiv", befand der Unternehmer, der sich sogar zwei Betriebe am Lochweg vorstellen kann.
Rosentritt betonte, dass er sich vor seiner Planung mit den Auswirkungen für Stadt und Einzelhandel beschäftigt und das Einzelhandelskonzept der Stadt studiert habe, bevor er seine Entscheidungen getroffen habe.
Rosentritt will die größte Holzbau-Siedlung im weiten Umkreis bauen

Der Immobilienunternehmer ging auch auf die Planung seines Wohngebiets "Gartenstadt" auf der anderen Seite der Nordtangente ein, wo er zuerst das Einkaufszentrum vorgesehen hatte. Dort sollen Wohnungen für rund 300 Bewohnerinnen und Bewohner entstehen. Inzwischen hat er sich für Mehrfamilienhäuser in Holzbauweise entschieden.
Eine Holzbau-Siedlung in dieser Größenordnung sei im Umkreis von 100 bis 200 Kilometern nicht zu finden, erklärte Rosentritt. Es sollen einzelne Gebäude in erster und zweiter Reihe entstehen. Auf eine Tiefgarage will er aus Kostengründen verzichten.
Für beide Projekte wichtig wird eine entsprechende Anbindung an die Nordtangente. Und in diesem Punkt ließen die Stadtverantwortlichen durchblicken, dass ihnen ein Kreisverkehr lieber wäre als eine Ampel. Rosentritt müsste ihn dann wohl zumindest mitfinanzieren, so der Tenor. Möglich wäre er auf Höhe der Huppmann-Straße, also nicht direkt am Lochweg. Damit würde die Zu- und Abfahrt im Wohngebiet deutlich erleichtert.
OB sieht kein Problem mit 100-jährigem Hochwasser
In der Diskussion wies Klaus Sanzenbacher (Grüne) darauf hin, dass das Einkaufszentrum im Bereich des 100-jährigen Main-Hochwassers liege. Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) war aber der Meinung, dass das für die Gebäude kein Problem darstelle. Außerdem habe Rosentritt bereits Wasserrückhalteflächen auf dem Areal vorgesehen.
Als das BRK an gleicher Stelle seine Rettungswache bauen wollte, sei das anders gewesen: Ein Rettungsdienst müsse auch bei Extrem-Hochwasser jederzeit ausrücken können. Daran scheiterte schließlich das BRK-Vorhaben an dieser Stelle.
Seitens der CSU kam Zustimmung für Rosentritts Pläne. Das Einkaufszentrum liege an der richtigen Stelle und auch für neue Wohnungen gebe es Bedarf. Auf dieser Basis will Rosentritt weiterplanen.
Im Grunde genommen, benötigt man für das anstehen an den Kassen bald genau so viel Zeit, wie für den Einkauf selbst.
Im rumänischen Herrmannstadt, etwa die Einwohnerzahl von Würzburg, steht als Platzhirsch fast das gleiche Kaufland wie in Kitzingen, fast 1:1.
Mit dem Unterschied, dass dort ein bedeutend größerer Parkplatz mit überwiegend mehr und auch tatsächlich besetzten Kassen vorgehalten wird.
gez. R.König
https://jobs.kaufland.de/jobs/verkaeufer-kassierer-in-teilzeit-m-w-d-kitzingen-382534
Ansonsten haben wir in Deutschland Gewerbefreiheit und der Stadtrat kann nur zustimmen oder ablehnen und damit auf Gewerbeeinnahmen verzichten. Das Risiko trägt der Unternehmer.