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Kitzingen
Rekordauftrag für Elektro Reichhard aus Kitzingen: Familienbetrieb sichert sich Millionenprojekt von Edeka
Vier Edeka-Logistikzentren sollen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. Welche Chancen und Herausforderungen der größte Auftrag der Firmengeschichte bringt.
Die Dachfläche wird für die Montage der Module vorbereitet.
Foto: Julian Rausch | Die Dachfläche wird für die Montage der Module vorbereitet.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 20.10.2024 02:29 Uhr

Im Technologiepark conneKT ist das Kitzinger Unternehmen Elektro Reichhard heute zu finden, gewachsen auf 75 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Der Familienbetrieb hat sich kontinuierlich entwickelt. Und nun freut sich Nicolas Reichhard, Inhaber der Firma in dritter Generation, dass seine Firma vier Logistikzentren von Edeka mit Photovoltaik versehen darf.

Ganz klein angefangen hatte alles 1965. Elektromeister Heinz Reichhard gründete den Betrieb mit zwei Mitarbeitern und einer Werkstatt mit 15 Quadratmetern Fläche. 1979 folgte der Neubau im Gewerbegebiet Goldberg.

Betriebsgelände vergrößerte sich schon im Goldberg deutlich

1988 erhielt Matthias Reichhard den Meisterbrief, 1995 übernahm er den Betrieb von seinem Vater. In dieser Zeit begann sich das Geschäftsfeld zu erweitern. Der Betrieb war auch für Großprojekte gerüstet. Ebenso gehörten Photovoltaik, Installation und Kundendienst zum Angebot der Firma, die neun Mitarbeiter beschäftigte. Das Betriebsgelände war auf 1600 Quadratmeter angewachsen.

Firmeninhaber Nicolas Reichhard freut sich über den größten Auftrag in der Firmengeschichte.
Foto: Gerhard Krämer | Firmeninhaber Nicolas Reichhard freut sich über den größten Auftrag in der Firmengeschichte.

Dann kam die dritte Generation: 2008 legte Nicolas Reichhard die Meisterprüfung ab. 2020 folgte der Bau des neuen Firmensitzes an der Hausnummer 47 im Kitzinger Industriepark conneKT. Die alte Feuerwehr der Harvey Barracks wurde zum neuen Sitz der Firma, deren Leitung Nicolas Reichard 2022 übernahm. Die Firma hatte da schon über 70 Mitarbeiter, das Betriebsgelände war auf 4500 Quadratmeter angewachsen.

Dem Auftrag für Gochsheim folgten drei weitere für Edeka

Durch einen Partner sei man mit Edeka zusammengekommen, erläutert Nicolas Reichhard. Seine Firma machte dann ein Angebot für die Photovoltaik für das Logistikzentrum Gochsheim (Unterfranken). Dann habe es geheißen, dass man noch einen Standort hätte, und da noch einen weiteren. So folgte die Anfrage für die neu entstehende Frische-Manufaktur in Hirschaid (Oberfranken). Hinzu kamen noch die Logistikzentren in Berbersdorf im Freistaat Sachsen und Marktredwitz (Oberfranken). Letztere ist die größte Photovoltaikanlage mit fünf Megawatt.

Im conneKT 47 hat die Firma ihren Sitz.
Foto: Gerhard Krämer | Im conneKT 47 hat die Firma ihren Sitz.

Das Angebot und die Firma schienen für Edeka gepasst zu haben, denn Elektro Reichhard erhielt den Auftrag für die vier Projekte. Das Vertrauen ehre Reichhard, sagt dessen Chef. Es ist der bisher größte Auftrag in der Firmengeschichte.

Auftragsvolumen im zweistelligen Millionenbereich

Das Brutto-Auftragsvolumen in Euro ausgedrückt umfasst einen niedrigen zweistelligen Millionenbereich, verraten Reichhard und Lorenz Fuhrmann, Assistent der Geschäftsleitung. Für die Firma sei es eine Herausforderung, aber auch eine Bestätigung, auf dem Gebiet für Elektrotechnik und erneuerbare Energien die Nase vorn zu haben.

Module, wohin das Auge reicht, auf dem Dach des Logistikzentrums in Gochsheim.
Foto: Edeka/Julian Rausch | Module, wohin das Auge reicht, auf dem Dach des Logistikzentrums in Gochsheim.

Bis Ende Juni 2025 sollen laut Edeka die Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 11.000 Kilowatt Peak installiert sein. Jährlich können zukünftig dann schätzungsweise 10,17 Millionen Kilowattstunden an grünem Strom produziert werden, welcher überwiegend direkt vor Ort genutzt werden kann. So werde rund 85 Prozent der erzeugten Strommenge unmittelbar zur Deckung des Eigenbedarfs für Kühlung, Beleuchtung und der weiteren technischen Anlagen verwendet, die zum Betrieb der Standorte notwendig sind.

Fläche von sieben Fußballfeldern auf den Gebäuden

Christian Thürk, Geschäftsbereichsleiter für Bauwesen, versucht das Meer aus Zahlen greifbar zu machen: "Wir sprechen hier von einer Gesamt-Modulfläche von rund 51.000 Quadratmetern und einer Stückzahl von knapp 26.000 Modulen", wird er in einer Unternehmensmitteilung zitiert. "Bildlich gesprochen entspricht dies einer Fläche von sieben Fußballfeldern."

Die Verbindung der Photovoltaik mit der Elektromobilität und als Schlüssel der Batteriespeicher (im Bild): Das ist für Nicolas Reichhard die Zukunft.
Foto: Gerhard Krämer | Die Verbindung der Photovoltaik mit der Elektromobilität und als Schlüssel der Batteriespeicher (im Bild): Das ist für Nicolas Reichhard die Zukunft.

Dass Elektro Reichhard einen solchen Auftrag erfüllen kann, erklärt der Inhaber damit, dass die Firma in den vergangenen Jahren gewachsen sei und ihren Schwerpunkt bei Photovoltaik habe. Dafür ist das Unternehmen zertifiziert.

Zwischen fehlendem Netz und zeitraubender Bürokratie

Zu kämpfen habe man immer noch mit dem Netz, das den produzierten Strom aufnehmen soll. Aber auch die Bürokratie sei zeitraubend, nennt Reichhard Schwierigkeiten, die es zu meistern gilt.

Den Weg in die Zukunft sehen Reichhard und Fuhrmann in der Verbindung der Photovoltaik mit der Elektromobilität – und als Schlüssel den Batteriespeicher. Ein solcher – auch in extragroß – ist vor dem Firmengebäude gerade errichtet worden.

 
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  • Peter Havel
    ... find ich Sau stark, wie sich die Firma entwickelt hat, kann mich noch gut an die Örtlichkeiten am Goldberg unterm Mattes als Chef erinnern, nun im conneKT, das ist ein Quantensprung, Respekt und alles Gute für die Zukunft.
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  • Paul Schüpfer
    "Zu kämpfen habe man immer noch mit dem Netz, das den produzierten Strom
    aufnehmen soll."
    Was soll denn "das Netz" aufnehmen? Ein Netz überträgt lediglich das, was gerade produziert wird dorthin, wo es in diesem Moment gebraucht wird. Darüber hinaus kann das Netz nicht viel.
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  • Gerlinde Conrad
    Es ist wie beim Wassernetz, die Pumpe holt Wasser aus dem Brunnen, ist kein Verbrauch, wird ein Hochbehälter gefüllt, ist der voll , wird die Pumpe abgeschaltet! Die PV speist in das Niederspannungsnetz ( 220/380V) und wenn da zu wenig Verbrauch ist, wird es über den Trafo der Netzstationen auf 20kV hochtransformiert und im Ort weiterverteilt. Ist auch da zu wenig Verbrauch, wird es zum nächsten Umspannwerk geleitet und auf 110kV hochtransformiert und wieder verteilt. Das geht so weiter bis zur Ebene von 380kV! Für den Netzausbau bekommen die Energieversorger ein Netzentgeld. Welches der Verbraucher mit der Stromrechnung bezahlt! In den Aufsichtsräten der Versorger sitzen schon immer Politiker, welche die Aufgabe haben, ob dieses Geld auch richtig verwendet wird! Man könnte auch Akkuspeicher bauen oder Elektrolyseure, welche den überzähligen Strom in Wasserstoff umwandeln, der dann speicherbar ist.Aber da hapert es wieder am Politikernetzwerk und dieses "Netz" funktioniert ganz toll! K
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  • Gerhard Kreßmann
    Kleine, familiengeführte Unternehmen wachsen und die großen mit Aufsichtsrat etc. schrumpfen. Warum nur?
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  • Carola Götz
    Wieder ein sehr gutes Beispiel von Nachhaltigkeit in Verbindung mit Regionalität. Ich wünsche eine störungsfreien Ausführung und weiterhin gute Beispiele von solchen Kooperationen.
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