
Endgültig ist es noch nicht, doch derzeit sieht alles danach aus, dass in Volkach kein temporäres Wohnheim für maximal 90 Geflüchtete gebaut wird. Jedenfalls nicht in der bislang geplanten Form. Das Landratsamt hat die Entscheidung des Volkacher Stadtrats gegen den Bauantrag nun bestätigt.
Pressesprecherin Carolin Mäder schrieb auf Nachfrage dieser Redaktion: "Derzeit sehen wir das Vorhaben nach unserer bauaufsichtlichen Einschätzung als nicht genehmigungsfähig an." Damit folgt das Landratsamt als Bauaufsichtsbehörde der Argumentation der Volkacher Verwaltung und des Stadtrats, der am 7. Oktober geschlossen gegen den Bauantrag des Investors gestimmt hatte.
Ablehnung mit der Lage im Industriegebiet begründet
Ausschlaggebend gewesen war die Lage des Modulbaus im Industriegebiet bei einer beantragten Betriebsdauer der Gemeinschaftsunterkunft von maximal zehn Jahren (sieben plus drei als mögliche Verlängerung). Eine Wohnbebauung ist dort bekanntlich normalerweise nicht möglich; das Baugesetzbuch sieht jedoch "Sonderregelungen für Flüchtlingsunterkünfte" vor.

Diese besagen allerdings, so die Verwaltung in ihrer Begründung damals, dass die Befreiungsmöglichkeit "unter dem Vorbehalt der Befristung auf drei Jahre" stehe. Mit einer möglichen Verlängerung um drei Jahre dürfte das Wohnheim an der Stelle also maximal sechs Jahre betrieben werden. Wobei im Baugesetzbuch auch die Rede davon ist, dass diese Frist "längstens jedoch bis zum Ablauf des 31. Dezember 2030" verlängert werden könne.
Volkachs Bürgermeister sieht sich bestätigt
Für Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein zeigt die Entscheidung des Landratsamts, "dass wir unser gemeindliches Ermessen korrekt ausgeübt haben". Und er ergänzt: "Das ist, was zählt, dass wir da baurechtlich korrekt waren."
Carolin Mäder weist allerdings darauf hin, dass es sich um ein laufendes Verwaltungsverfahren handle, "sodass eine endgültige Entscheidung erst nach Eingang aller Stellungnahmen erfolgt". Die vorläufige Einschätzung habe das Landratsamt "dem Antragsteller im Wege der formellen Anhörung mitgeteilt und um Stellungnahme gebeten". Für diese Stellungnahme hat der Investor Zeit bis zum 15. Februar.
Darauf angesprochen ließ Stefan Schadhauser, Geschäftsführer der Generationen Konzepte GmbH, die Fragen zu einer möglichen Fortsetzung des Projekts unbeantwortet. Ob mit einer Tektur und der Änderung auf maximal sechs Jahre zu rechnen sei, wollte diese Redaktion unter anderem wissen.
Beim Infoabend am 23. September hatte sich Schadhauser noch den Fragen des großen Publikums gestellt und dafür geworben, die Migranten als Chance für Volkach zu sehen: "Das sind ganz normale Menschen, die arbeiten wollen."