
Die Stadt Volkach investiert in diesem Jahr 12,5 Millionen Euro im Stadtgebiet und in den Ortsteilen. Der Großteil des Geldes fließt in Baumaßnahmen wie das Freibad (3,17 Millionen Euro), das Feuerwehrwesen mit dem Neubau des Obervolkacher Feuerwehrhauses (1,86 Millionen Euro), das Volkacher Rathaus (241.000 Euro), den Glasfaserausbau (147.000 Euro) oder die Neugestaltung des Mainvorlandes (100.000 Euro).
Darüber hinaus fällt laut Kämmerin Christina Gehring ein beträchtlicher Betrag auf den Straßenbau. Und genau dieses Thema sorgte in der Stadtratssitzung am Montagabend für aufgebrachte Bürgerinnen und Bürger.
Anwohner der Gaibacher Straße beklagen ohrentäubenden Lärm
Konkret ging es um die Gaibacher Straße, "die schlimmste Straße von ganz Volkach", so eine Anwohnerin. Sie und zwei andere Anwohner beklagten den ohrenbetäubenden Lärm durch das hohe Verkehrsaufkommen und vor allem die vielen Laster auf der maroden Straße. Seit über 20 Jahren würden sie vertröstet, da sich das Staatliche Bauamt und die Stadt Volkach den Ball immer nur hin- und herwerfen. Umso erstaunter war sie, dass die Gaibacher Straße endlich in die Haushaltsplanung aufgenommen wurde.

Zwar ist das Staatliche Bauamt für die Behebung der Straßenschäden zuständig, doch zuvor muss die Stadt Volkach Wasser-, Gas- und Stromleitungen, Abwasserkanäle, Hausanschlüsse sowie – durch Externe – Leitungen für Telefon und Internet erneuern. Daher wurden für 2027 zunächst 360.000 Euro für die Wasserleitungen in der Gaibacher Straße veranschlagt.
Das Abwasser liegt laut Gehring in der Verantwortung der Stadtwerke als Kommunalunternehmen. Zudem hat die Stadt 405.000 Euro für neue Gehwege in der Gaibacher Straße angesetzt, allerdings ebenfalls erst für 2027.
Anwohner erinnert an die abgelehnte Volkacher Umgehung
Einem anderen Anwohner dauere das trotzdem alles viel zu lange. Er erinnerte an den Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2012, laut dem eine Umgehungsstraße für 1,6 Millionen Euro hätte gebaut werden können. Doch dann habe der Stadtrat dagegen gestimmt. "Und jetzt zahlen wir für die Erneuerung der Straße mindestens das Fünffache", echauffierte er sich.
Bürgermeister Heiko Bäuerlein versicherte den Anwohnern, dass die Stadt Volkach "diese Gemengelage durchbrechen" wolle und mit dem Staatlichen Bauamt in regem Kontakt stehe. Kurzfristig habe sie die Kanaldeckel in der Gaibacher Straße erneuert und dabei die Höhe an die Fahrbahn angeglichen, um zumindest an den Kanaldeckeln die lauten Schlaggeräusche der Fahrzeuge zu mindern.
Außerdem habe man noch 2024 ein Tempolimit von 30 erwirkt – allerdings nur von 22 bis 6 Uhr früh und auch nicht auf der kompletten Straße. Das Projekt Gaibacher Straße wird sowohl die Anwohner als auch die Stadt sicher noch einige Jahre beschäftigen.
Gewerbesteuer leicht gesunken, Personalkosten gestiegen
Doch zurück zum Haushalt 2025: Die großen Investitionen in Volkach führen in diesem Jahr zu einem deutlich höheren Vermögenshaushalt als 2024 (fast 15 Millionen zu 9,45 Millionen Euro). Und auch der Verwaltungshaushalt, in den Steuern, Gebühren und die Schlüsselzuweisung fließen und aus dem laufende Ausgaben bezahlt werden, hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht (24,15 Millionen zu 22,5 Millionen Euro).

Die größten Einzelposten bei den Ausgaben sind die Kreisumlage, die mit 5,16 Millionen relativ konstant bleibt. Ein großer Batzen sind zudem die Personalkosten, die von 4,8 auf 5,27 Millionen Euro steigen. Gesunken ist die Gewerbesteuer: von 3,5 auf 3,25 Millionen Euro.
Volkach muss wieder Schulden aufnehmen
Damit beträgt der gesamte Haushalt der Stadt Volkach in diesem Jahr 39,14 Millionen Euro und fällt damit deutlich höher als 2024 aus (31 Millionen Euro). Doch aufgrund der vielen großen Projekte muss Volkach in den nächsten Jahren wieder Schulden aufnehmen.

"Wir müssen liquide sein und neben den geplanten Maßnahmen kommen auch immer ungeplante dazu", erklärte Bäuerlein. 2,2 Millionen Euro sind es 2025, das bedeutet 503 Euro pro Kopf. Doch damit liege Volkach immer noch deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 772 Euro.