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Volkach
Stadt strebt wegen Lärm Tempo 30 in Volkach und Gaibach an
Eine Umgehung von Gaibach ist in weite Ferne gerückt. Daher beantragt der Stadtrat Volkach ein Lärm-Tempolimit für Gaibach und die Schweinfurter Straße in Volkach.
Kurz vor der Baustelle an der Schweinfurter Straße in Gaibach staut sich der Verkehr. Rechts neben dem Lkw ist eine Geschwindigkeitsmessanlage, die spürbare Ruhe auf die Straße bringt.
Foto: Guido Chuleck | Kurz vor der Baustelle an der Schweinfurter Straße in Gaibach staut sich der Verkehr. Rechts neben dem Lkw ist eine Geschwindigkeitsmessanlage, die spürbare Ruhe auf die Straße bringt.
Guido Chuleck
 |  aktualisiert: 10.02.2024 13:19 Uhr

Der Stadtrat Volkach unternimmt den nächsten Anlauf, um die extrem angespannte Verkehrssituation auf der Ortsdurchfahrtsstraße durch Gaibach und auf der Gaibacher Straße in Volkach in den Griff zu bekommen. Ausgangspunkt war die Initiative des Gaibacher Ortssprechers Hans-Jürgen Linke, in beiden Bereichen aus Lärmschutzgründen ein Tempolimit von 30 km/h einzuführen. Einstimmig beauftragte der Rat am Montagabend die Verwaltung, dieses Tempolimit bei den Straßenverkehrsbehörden zu beantragen.

Die Ortseinfahrt von Gaibach aus Richtung Kolitzheim.
Foto: Guido Chuleck | Die Ortseinfahrt von Gaibach aus Richtung Kolitzheim.

Eine Umgehung von Gaibach ist wohl in weite Ferne gerückt, die Probleme bleiben dieselben: 160 000 Fahrzeuge pro Monat (knapp 5000 pro Tag, 222 pro Stunde, fast vier pro Minute), davon gut zehn Prozent Schwerverkehr durch Lastwagen, fahren durch den engen Ort. Wirklich schnell ist dort allein schon wegen der beiden 90-Grad-Kurven niemand unterwegs. In beiden Richtungen, sowohl nach Volkach als auch nach Kolitzheim, endet oder beginnt die Schweinfurter Straße mit einer Steigung. Somit beschleunigen fast alle Verkehrsteilnehmer ihre Fahrzeuge schon im Ort, um die Steigung zu schaffen und nicht zum Verkehrshindernis zu werden,das gern auch mal überholt wird.

Beschleunigen und runterbremsen erhöhen den Lärm

In den Gegenrichtungen bremsen Lkw-Fahrer ihre Fahrzeuge durch Runterschalten der Gänge oder mit Hilfe der Motorbremse ab, teilweise nur wenige Meter von den Wohnzimmern der Anlieger entfernt. Da ist der in Gaibach aufgebrachte Flüsterasphalt nicht mehr als ein kleines Trostpflaster. Die Volkacher gehen in dieser Beziehung sogar ganz leer aus.

Auf Höhe des Franken-Landschulheimes begegnen sich gleich drei Lastwagen.
Foto: Guido Chuleck | Auf Höhe des Franken-Landschulheimes begegnen sich gleich drei Lastwagen.

Um den Lärm wenigstens etwas zu dämpfen, hat Gaibachs Ortssprecher Hans-Jürgen Linke die Prüfung eines "lärmbedingten Tempolimits" beantragt. Schützenhilfe bekam er von einem anderen Bürger, der dem Bürgermeister, Heiko Bäuerlein, in dessen Sprechstunde von seinen Erfahrungen mit der Geschwindigkeitsmessanlage am Rotkreuz-Haus an der Gaibacher Straße berichtet hatte. "Dadurch sei es tatsächlich leiser geworden", habe der Bürger mitgeteilt. Die Stadt, so Bäuerlein in der Sitzung, verfüge über vier solcher Anlagen. "Die werden wir jetzt alle überprüfen und wieder aufstellen".

Mobile statt stationäre Anlagen

Eine stationäre Anlage, wie sie Jochen Flammersberger in Gespräch brachte, dürfte aus Kosten- und Organisationsgründen nicht infrage kommen, sagte der Bürgermeister. "Das haben wir schon überprüft, die kostet allein Zehntausende von Euro." Auch würde sich dadurch, so Mathias Krönert, "ein Gewöhnungseffekt einstellen. Wir bräuchten mobile Blitzer". Nun will Bäuerlein in Wiesentheid anfragen, ob sich die Stadt Volkach an der kommunalen Verkehrsüberwachung beteiligen kann.

Ein Problem auf der Gaibacher Straße in Volkach ist auch der Straßenbelag mit den teils herausragenden Kanaldeckeln. Die werde man niemals so bauen können, dass sie keinen Lärm mehr verursachen, so Bäuerlein. Da bräuchte es auch keine Flickschusterei. "Da wird am besten gleich alles gemacht", sagte der Bürgermeister. Letztlich beschloss der Rat einmütig, ein lärmbedingtes Tempolimit erreichen zu wollen. Gleichzeitig soll laut Beschlussvorschlag ein Fahrbahntrenner auf der Gaibacher Straße in Volkach, analog zum Trenner am Ortseingang von Gaibach aus Richtung Volkach, geprüft werden.

 
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  • H. S.
    Hallo Principiis, schön wieder von ihnen zu hören! Man hat damals erstens den blumigen und unseriösen Ankündigungen des Herrn Eck ( 90 + x !! ) absolut nicht getraut und zweitens hat man schon damals gewußt, dass man östlich der "Umgehungsstraße", also auf der Eichfelder Seite bis quasi unterhalb der Kaserne ein immenses Baugebiet ausweisen wird. Somit wäre die Umfahrung Volkach wieder durch einen Ortsbereich gegangen! Ein Schildbürgerstreich also! Das wollte man nicht !
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  • R. B.
    Ich verstehe echt nicht warum überall Umgehungsstraßen und Kreisel gebaut werden. Siehe Wiesentheid, Bergtheim usw.
    Warum brauchen wir einen Kreisel beim Aldi?, macht doch einfach eine Ampel beim Aldi, eine an der Nordheim Kreuzung und eine andere Sommeracher Kreuzung und der Käse ist gegessen und es muss nicht schon wieder Natur zerstört werden.
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  • R. B.
    @Sommersprosse2019: Thema leider verfehlt. Es geht hier nicht um Kreisel oder Ampel. Der Verkehrsumfang ist hier das Problem. Und der wird nicht weniger - ob mit Kreisel oder Ampel. Und irgendwann muss auch für Umgehungsstraßen wieder eine neue Umgehung kommen, sofern weiterhin ein Baugebiet nach dem anderen erschlossen wird.
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  • J. S.
    Die Schweinfurter Straße ist in Gaibach und die Gaibacher Straße in Volkach! Außerdem ist die Umgehung Volkach-Gaibach und nicht nur die von Gaibach in weite Ferne gerückt. Ebenso ist die Prüfung von 30 km/h auch aus Gefahrengründen anzustellen und nicht nur im Hinblick auf Lärm oder Abgasen. Und das mit den Geschwindigkeitsdisplays kostet Geld und ist nur ein hilfloses Herumdoktoren an Symptomen. Die Fehler der Vergangenheit rächen sich nun langsam. Eine unglaubliche Fördersumme von 90%+x durch den Freistaat hat man damals für den Bau der Umgehung in Sonderbaulast ausgeschlagen. Jetzt zahlt man für den Bau von Kreisverkehren, den Flüsterasphalt und Geschwindigkeitsüberwachung usw. die Zeche und das Problem ist und wird nicht gelöst werden. Die größte Zeche aber zahlen die Anwohner in Gaibach und Volkach!
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