Wenn am 1. September die ersten Gäste vorne zur Tür des Weinhotels Römmert in Volkach (Lkr. Kitzingen) hereinkommen, werden die letzten Handwerker gerade hinten zur Tür raus sein. Oder vielleicht sogar noch in manchen Ecken arbeiten. So weit, so normal bei einem solchen Großprojekt mit 104 Zimmern, Tagungsräumen und Spa-Bereich. Eher ungewöhnlich dürfte hingegen sein, dass die Änderung der Baugenehmigung voraussichtlich erst wenige Tage vor dem Start erteilt wird. Dabei ist ja schon längst gebaut. Wie kann das sein?
Die Antwort darauf kennt das Landratsamt Kitzingen als Behörde, die den Bau genehmigt. Pressesprecherin Corinna Petzold, Juristin Elena Dietz (Abteilungsleiterin Baurecht und Umwelt), Bauamtsleiter Michael Goller und Kreisbaumeister Joachim Gattenlöhner erläutern kurz vor der Eröffnung die strittigen Punkte, wegen denen das Weinhotel auch vor dem Verwaltungsgericht Würzburg gelandet war. Die Anzeige hatte sich gegen die Römmert Wein- und Ferienland GmbH gerichtet, die als Teil der Pelaba-Investmentgruppe das Hotel errichtet. Doch das Gericht hat Ende Mai die Klage der Nachbarn endgültig abgewiesen. Eine Anzeige wegen angeblicher Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit dem Hotelbau läuft laut Anwalt Wolfgang Baumann noch.
Im Kern geht es jetzt aber noch um einen nicht genehmigten Keller von rund 700 Quadratmetern, den Brandschutz bei der Holzbrüstung und die Bestuhlung der Räume in Bezug auf die Versammlungsstättenverordnung. Um es abzukürzen: Das Weinhotel wird mit hoher Wahrscheinlichkeit am 1. September in Betrieb gehen. Zuvor schaut sich das von den Hotelgegnern gescholtene Landratsamt bei einer – sonst nicht üblichen – Abnahme aber nochmal genau um in Volkach.
Klar ist aber schon jetzt: Die durchgehende Holzverkleidung statt dem ursprünglich geplanten Glas am Balkon ist vom Brandschutz her völlig in Ordnung und der Bestuhlungsplan sieht für die Tagungsräume weniger als 200 Leute vor. Alles darüber würde andere Auflagen nach sich ziehen. Die zusätzlichen Kellerräume werden allerdings verschlossen bleiben. Deren Nutzung ist nicht Teil des veränderten Bauantrags, der dem Landratsamt vorliegt.
Bauausschuss hat Nutzung des Kellers erlaubt
Dabei hatte der Volkacher Bauausschuss die Nutzung des Kellers als Lagerfläche im Januar sogar erlaubt. Doch der Hotelbetrieb startet nun definitiv ohne diese Fläche. Wie Kreisbaumeister Gattenlöhner erläutert, wird der Keller verschlossen, nur eine kleine Revisionstür erlaube den Zugang im Notfall. Sollte die Nutzungsänderung beim Landratsamt doch irgendwann noch beantragt werden, ziehe das weitere Auflagen, wie eine Funkanlage für die Feuerwehr, nach sich. Aber das ist erstmal Zukunftsmusik.
Für Investor Peter Heidecker von der Pelaba-Gruppe geht es jetzt darum, den Endspurt-Stress zu bewältigen, um die Herberge pünktlich an die Sonnenhotel-Gruppe übergeben zu können, die das Hotel betreibt. Ein Manko gibt's zum Start: Der Spa-Bereich wird wohl erst Mitte September fertig. Die Technik müsse noch getestet werden, sagt der Bauherr. Die ersten drei Wochen als "sanfte Öffnung" zu nutzen, in der alles erprobt wird, sei aber genau so geplant gewesen. Sein Lob gilt vor allem den "super Handwerkern".
Vinothek mit Weinsensorikum gegenüber
Diese arbeiten genau genommen auf mehreren Baustellen: Direkt gegenüber des Hotels entsteht im Weingut Römmert neben den Holzfass-Suiten auch eine Vinothek mit 350 Quadratmetern inklusive Weinsensorikum. Das soll eine Art lebendiges Museum werden, in denen Gäste bei Führungen die Herkunft des Weins, seine Geschichte und Herstellung entdecken, fühlen und schmecken sollen. Doch auch diese Baustelle ist auf einem guten Weg: "Wir kämpfen da mit den letzten Ausstattungen."
Nach den Querelen freut sich der Investor jetzt erst einmal auf die Übergabe – und dann auf den Tag der offenen Tür für die Volkacher. Die können sich am Sonntag, 8. September, das komplette Hotel anschauen und sich durch das Weinsensorikum führen lassen. Kostenlose Karten dafür gibt die Tourist-Info aus – wie schon bei der Besichtigung des Flusskreuzfahrtschiffes. Heidecker ist sich sicher, dass denen gefallen wird, was sie sehen. Tagungen mit Übernachtungen werden jedenfalls schon fleißig gebucht – ohne Werbung dafür. "Das Konzept scheint richtig aufzugehen."
gibt es immer wieder
volkach braucht mehr betten
ich wünsche den verantwortlichen
viel erfolg
aber vielleicht wäre es eher dem Charakter der Gegend angemessen, statt dieses Quaders etwas mehr Aufgelockertes/ besser Gegliedertes hinzusetzen. Reklame mache ich mit dem Anblick dieses Dingens weder für mich als Betreiber noch für die betreffende Region - denn wo ist da sowas wie ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb um die Gunst der Urlaubenden?
Das kann gerne anders sehen wer mag - ich finde dieses Nullachtfuffzehn einfach aus der Zeit gefallen/ es "verkauft die Region Volkach unter Wert". Schade!
Zapperlot, ist man denn wirklich immer noch nicht über diese so allerliebst anzuschauende beruhigend langweilige Bettenburgenoptik aus den Wirtschaftswunderjahren hinweg?!
Wenn mich jemand fragt, hier wurde mal wieder konsequent eine Chance verbaselt, Akzente zu setzen (und das in der Ferien-Region Volkach). Wieder ein Schritt hin zum beliebig Austauschbaren. Na Hauptsache die Kasse stimmt. Viel Freude allen Beteiligten.
ich lasse auch andere Meinungen zu diesem Thema zu , aber ich finde es trotzdem zum Heulen, wenn immer mehr Fläche versiegelt wird mit so lieblos hingeklatschten Kästen...