Vor Beginn der Corona-Pandemie war der Platz vor dem Rathaus beliebter Treffpunkt von Einheimischen und Gästen, die sich aus den benachbarten Gastronomiebetrieben mit einem Glas Wein versorgen und unterhalten konnten. Die Corona-Regeln machten dem Brunnenschoppen vor zwei Jahren den vorläufigen Garaus. Jetzt ist er zurück. Hier die wichtigsten Antworten von Bürgermeister Heiko Bäuerlein und Tourismuschef Marco Maiberger auf Fragen rund um den Weintreff.
Der Volkacher Brunnenschoppen – was ist das eigentlich?
Der Brunnenschoppen ist eine lockere fränkische gesellige Art, ein Glas Wein am Marktplatz zu genießen. Die Stadt stellt unentgeltlich die Fläche am Marktbrunnen zur Verfügung, die unmittelbar anliegenden Gaststätten dürfen im Rahmen einer Sicherheitspartnerschaft Schoppen über die Straße verkaufen.
Wie war die Lage während der Corona-Pandemie und was ändert sich jetzt beim Brunnenschoppen?
Vor Corona hatte der Brunnenschoppen große Anziehungskraft und war beliebt bei Jung und Alt. Die Pandemie erlebte verschiedene Phasen mit To-Go-Verkauf und mit großen Abständen zwischen Verkaufs- und Verzehrstandort. Um "Traubenbildung" zu vermeiden, gab es einen Schoppen nur noch für Menschen mit Sitzplatz in der Außengastronomie. Am Markplatz wurden spezielle Sonderbewirtungsflächen eingerichtet. Nachdem die Corona-Regeln nun gefallen sind, geht der Brunnenschoppen in eine neue Runde.
Welches Sicherheitskonzept gibt es am Volkacher Marktplatz?
Das Landratsamt ist die Genehmigungsbehörde für das Gaststättenrecht. Gemeinsam haben die Stadt und drei Gastronomiebetriebe ein Konzept erstellt, das die Kreisbehörde geprüft und genehmigt hat. Dieses beinhaltet klare Spielregeln für die Besucher am Brunnen und die Gastwirte. Dadurch wird der freie Ausschank am Marktplatz ohne Sitzplatz wieder möglich.
Welche besonderen Regeln gelten beim Volkacher Brunnenschoppen 2022?
Die Anzahl der ausgegebenen Weingläser ist limitiert. Pro Wirt gibt es 70 Gläser. So kann die Anzahl der Weinliebhaber am Marktbrunnen bestimmt werden. Pfandmarken dienen der Dokumentation. Einen Flaschenverkauf gibt es nicht, nur offenen Wein in Gläsern. Zwischen 21.30 und 21.45 Uhr heißt es: Letzte Runde. Das Personal der Gaststätten ist verpflichtet, am Brunnen nach dem Rechten zu schauen. Security ist nicht vorgesehen. Glasscherben und Unrat entsorgen während der Ausschankzeit die Wirte.
Muss man Plätze reservieren?
Die Fläche rund um den Marktbrunnen ist Freiraum, es gibt keine festen Sitzplätze mehr, außer in der Außenbewirtung der Gastronomiebetriebe. Die Menschen dürfen sich auf die Brüstung des Brunnens und auf die Stufen setzen oder auch vor dem Brunnen stehen.
Ist der Zutritt frei?
Das zwanglose Beieinandersein ist gerade bei Einheimischen beliebt gewesen. Die Fläche ist für alle frei zugänglich. Laut Bürgermeister Heiko Bäuerlein verdient die Stadt am Brunnenschoppen keinen Cent.
Welche Wirtinnen und Wirte machen mit beim Brunnenschoppen?
Ein Glas Wein to Go gibt es in der Tuchhaus Genießerei, im Weinbistro Mainwein und in der Tuchhaus Brunnenbar.
Verlangen alle dieselben Weinpreise und sind diese gestiegen?
Laut Maiberger gibt es keine Preisabsprachen. Im Zuge der Pandemie seien aber überall die Preise gestiegen, auch am Marktplatz. Die Preispolitik der Gastronomen habe sich angesichts gestiegener Energie- und Personalkosten geändert. Auch bei den Weinfesten werde man mit höheren Schoppenpreisen rechnen müssen.
Bekommt man auch Essen zum Mitnehmen?
Essen to Go speziell zum Brunnenschoppen gibt es nicht, allgemein in den Gastronomiebetrieben natürlich schon.
Wie steht es um den Brunnen nach dem kürzlichen Schaumbad?
Der Brunnen wurde gereinigt und ist jetzt laut Bürgermeister "wieder besonders schön sauber".