Das Unwetter-Wochenende hat die Volkacher Feuerwehr bereits ohne ihren Kommandanten Fred Mahler gemeistert, der gut eine Woche zuvor zurückgetreten war. Er stand über 13 Jahre lang an der Spitze der Mannschaft. Diese besteht aktuell aus 60 Aktiven; im gesamten Stadtgebiet sind es rund 320 Feuerwehrleute.
Schon länger bekannt gewesen war, dass Mahler mit gesundheitlichen Problemen kämpft, sein Rücktritt kam nun dennoch überraschend. Per WhatsApp-Nachricht teilte der 60-Jährige ihn seinen Kameradinnen und Kameraden mit. In der Nachricht bedankt er sich für die Unterstützung und lobt: "Wir haben viel gemeinsam erreicht und auch schwere Einsätze sehr gut gemeinsam gemeistert."
"Jünger und fitter" wäre Fred Mahler nicht zurückgetreten
Auf Nachfrage führt Fred Mahler seine Gesundheit als Grund für den Rücktritt an und sagt: "Wäre ich jünger und fitter, hätte ich es wie all die Jahre weiter durchgezogen." Er spricht von zehn bis 20 Stunden Aufwand pro Woche, die er für die Feuerwehr eingebracht habe. "Was du draußen im Stützpunkt machst, ist das eine; welche Arbeit dann zu Hause noch auf den Kommandanten wartet, das andere." Er habe großes Glück gehabt und sei sehr dankbar, dass nicht nur seine Frau und Familie, sondern auch sein Arbeitgeber dieses Engagement stets unterstützten.
Nach "massiven gesundheitlichen Problemen" an einem Wochenende Mitte Mai ging Mahler dann aber vor wie sonst als Führungskraft beim Einsatz. Folgendes Schema sei auf seine Situation übertragbar, erläutert der langjährige Kommandant: Lageerkundung mit Einschätzung der Ist-Situation; Lagebeurteilung mit Plan A, B und C; Befehl und Info. "Und der Befehl ging diesmal halt nicht an die Mannschaft, sondern an mich selbst." Die Mannschaft sei jedoch, gerade bei der Feuerwehr, entscheidend. Und eine gute, wie in Volkach, funktioniere nur durch Menschlichkeit und gelebte Kameradschaft.
Feuerwehr-Referent Moritz Hornung lobt Mahlers Leistung
Mahlers Rücktritt bedauert neben Bürgermeister Heiko Bäuerlein auch Moritz Hornung, der Pressesprecher der Wehr und Feuerwehr-Referent des Volkacher Stadtrats ist. Er lobt den scheidenden Kommandanten unter anderem für das Erstellen von Konzepten für besondere Einsatzlagen wie flächendeckenden Starkregen. "Den Verdienst daraus haben wir am vergangenen Wochenende gesehen, denn unsere Vorbereitungen gingen voll auf", sagt Hornung.
Auch als Einsatzleiter habe Mahler in brenzligen Situationen immer wieder Großeinsätze mit kühlem Kopf geführt, so der Feuerwehr-Referent. "Unvergessen bleibt der gemeinsame Einsatz 2021 im Ahrtal, als er im Stechschritt ganz alleine Keller für Keller und letztendlich ein ganzes Dorf an einem Tag in Bezug auf ausgelaufenes Heizöl erkundet hatte."
Wahl des neuen Kommandanten bereits in zwei Wochen
Die Wahl eines neuen Kommandanten für die Volkacher Feuerwehr findet in zwei Wochen statt. So lange hat Stellvertreter Frank Thurn das Kommando inne.
Ein Wunsch Fred Mahlers erfüllt sich somit bereits: "Das Wichtigste ist, dass die Sache Feuerwehr sehr gut weiterläuft." Genau das habe die Mannschaft bei den vergangenen Einsätzen bereits "voll unter Beweis gestellt".