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Münsterschwarzach
Der falsche Pater Anselm Grün: Wie der Mönch der Abtei Münsterschwarzach ins Visier von Internet-Betrügern geriet
Das Kloster kämpft mit einer Betrugsmasche im Internet, die darauf abzielt, Anhänger des prominenten Buchautors abzuzocken. So reagieren Pater und Abtei.
Pater Anselm Grün, Abtei Münsterschwarzach.
Foto: Julia Martin/Abtei Münterschwarzach | Pater Anselm Grün, Abtei Münsterschwarzach.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 03.03.2024 02:35 Uhr

Die Abtei Münsterschwarzach spricht von Betrug. Und Pater Anselm Grün sieht sich benutzt und missbraucht in seinem Bemühen, den Menschen nahe zu sein und ihnen zu helfen. Der Anlass: Seit Sommer 2023 gibt es immer wieder betrügerische Internetseiten, zuvorderst in Facebook, deren Macher dreist Anselm Grüns Social-Media-Auftritt kopieren, um so an seine zahlreichen Fans heranzukommen.

Ihre Methode ist perfide: Sie sprechen die Gefolgschaft des Benediktiner-Paters gezielt an, schaffen Vertrauen, indem sie Freundschaftsanfragen senden, sich auf Chats einlassen und Lebensbeichten abnehmen. Teils wird die Kommunikation auf den Kanal Telegram umgeleitet. Nach einigem Hin und Her kommt dann der Hinweis an die Pater-Anselm-Fans, dass es nun doch Zeit wäre, für die Beratung zu spenden, meist 5000 Euro.

Die Betrugsversuche mit der Facebook-Seite von Pater Anselm wollen nicht enden

Einige Anhänger des prominenten Buchautors und Vortragsredners Anselm Grün haben spätestens an diesem Punkt die Abtei Münsterschwarzach informiert, wie Pressesprecherin Julia Martin berichtet. Ein weiblicher Fan habe am Telefon geweint, als sie der Abtei erzählte, wie viele Details aus ihrem Leben sie dem vermeintlichen Seelsorger im Internet anvertraut habe.

Das Kloster reagierte mit Warnungen und hoffte zunächst, dass der Spuk bald vorbei sein würde. Falsche Facebook-Konten hat Martin dem Social-Media-Unternehmen gemeldet. Mit mäßigem Erfolg: Mal seien diese Fake-Accounts von Facebook gelöscht worden, mal nicht. 

Die offizielle Internetseite von Pater Anselm Grün, prominenter Benediktinerpater und Buchautor der Abtei Münsterschwarzach.
Foto: Julia Martin/Abtei Münterschwarzach (Screenshot) | Die offizielle Internetseite von Pater Anselm Grün, prominenter Benediktinerpater und Buchautor der Abtei Münsterschwarzach.

Inzwischen zeichnet sich ab, dass die Betrugsversuche nicht enden. Die Kriminellen entwerfen immer neue Internetseiten, auf denen sie Inhalte der Original-Seite von Pater Anselm kopieren und somit täuschend echt wirken lassen.

Wie sich Anhänger von Pater Anselm Grün im Internet schützen können

Was können Anhänger des Paters also tun? Julia Martin erklärt, dass Anselm Grün selbst nur zweimal in der Woche auf seiner Facebook-Seite aktiv wird: Freitags oder samstags veröffentlicht er Texte, sonntags ein Video. Ebenso verhält es sich auf den Internetkanälen Instagram und Youtube.

Anzeige für den Anbieter Facebook Beitrag über den Consent-Anbieter verweigert

Wichtig: "Pater Anselm Grün beantwortet keine privaten Anfragen oder Kommentare auf Facebook selbst." Dafür gibt es die Redaktion der Abtei. Wer also vorgibt, als Pater Anselm direkt mit einem Anfragenden in Austausch treten zu wollen, sei offensichtlich ein Betrüger. "Auch würde Pater Anselm nie in Facebook oder anderen Chats zu Spenden aufrufen", erklärt die Pressesprecherin. Dafür gibt es die offiziellen Internetseiten der Abtei Münsterschwarzach.

Das Benediktinerkloster erwägt nun, mit rechtlichen Mitteln gegen die Betrugsseiten vorzugehen und auch die Polizei einzuschalten.

 
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  • Klaus B. Fiederling
    ich finde es wirklich geschmacklos, was so manche Zeitgenossen momentan in unserer Gesellschaft treiben, im Namen von Prominenten einfach Geld abzuzocken, das finde ich einfach
    widerlich und geschmacklos.
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