Genervt vom morgendlichen und abendlichen Dauerstau auf der B8 in Kitzingen schlagen viele Autofahrer inzwischen andere Wege ein. Wo diese durch Wohngebiete führen, ergeben sich neue Probleme. Die Kitzinger SPD will dieser Praxis nun einen Riegel vorschieben, um Anwohner, aber auch Kinder und Schüler besser zu schützen.
Betroffen vom wachsenden Ausweichverkehr sind vor allem die Alemannenstraße, wo sich ein Kindergarten befindet, und der Eselsberg, den viele Kinder und Jugendliche als Schulweg nutzen. "Obwohl das Staatliche Bauamt Würzburg noch immer von einer optimalen Ampelschaltung in Kitzingen ausgeht, nimmt der Verkehr in der Alemannenstraße stetig zu", schreibt SPD-Fraktionschef Manfred Paul in einem Antrag an den Stadtrat.
Viele zweigen von der B8 ab und zwängen sich durchs Wohngebiet
Vielen sei inzwischen bekannt, dass sie die Innenstadt auch über die Alemannenstraße, Dagmar-Voßkühler-Straße und den Eselsberg ohne Ampelquerung anfahren könnten. Folge dieser Entwicklung ist laut Paul ein "nicht mehr akzeptables Verkehrsaufkommen" auf dem Eselsberg, aber mehr noch in der Alemannenstraße. Dort seien Anwohner und Kindergartenkinder einer täglichen Belästigung und Gefährdung ausgesetzt.
Da eine Einbahnstraßenregelung, egal in welche Richtung, für die Bewohner mit größeren Einschränkungen verbunden wäre, schlägt Paul vor, die Einfahrt von der B8 in die Alemannenstraße probeweise für sechs Monate zu sperren. Sollte sich die Regelung bewähren, könnte sie zur Dauerlösung werden – zumal sich der Verkehr laut Paul nach dem Bau des Einkaufszentrums Marshall Heights dort noch stärker konzentrieren wird.
Nun ist der Stadtrat am Zug, über den Antrag Pauls zu entscheiden. Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) hat neulich schon einmal klar gemacht, dass der Schleichweg über die Alemannenstraße und Eselsberg aus seiner Sicht gar nichts bringt. Dann stehe man halt an anderer Stelle und müsse warten.