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Landkreis Kitzingen
Das Ende nach zwei Corona-Jahren: Das Kitzinger Impfzentrum wird geschlossen
Eine Erfolgsgeschichte und viele Erinnerungen: In den Kitzinger Marshall Heights fanden um die 87.000 Impfungen gegen das Coronavirus statt. Jetzt ist Schluss. Das Testzentrum bleibt aber noch.
Nach zwei Jahren wird zugesperrt, das Kitzinger Impfzentrum ist Geschichte. Bei einem letzten Rundgang mit dabei waren (von links) Matthias Will (Abteilungsleiter Zentrale Dienste Landratsamt), Felix Wallström (Kreisgeschäftsführer BRK), Landrätin Tamara Bischof und Matthias Heckelt (Abteilungsleitung Pandemiebekämpfung BRK).
Foto: Alexander Kother | Nach zwei Jahren wird zugesperrt, das Kitzinger Impfzentrum ist Geschichte. Bei einem letzten Rundgang mit dabei waren (von links) Matthias Will (Abteilungsleiter Zentrale Dienste Landratsamt), Felix Wallström ...
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 07.01.2023 02:51 Uhr

Zwei Jahre lang war es einer der meistbesuchten Orte im Landkreis Kitzingen: Kurz nach Weihnachten vor zwei Jahren, am 27. Dezember 2020, fanden die ersten Corona-Impfungen im Landkreis Kitzingen statt. Wiederum kurz nach Weihnachten 2022 schloss nun Landrätin Tamara Bischof die Eingangstür symbolisch zu – das Impfzentrum ist nach diesem Freitag Geschichte. 

Eine Geschichte, die alle Beteiligten bei einem letzten Rundgang am Donnerstagvormittag als Erfolg werteten. Rund 87.000 Impfungen wurden dort durchgeführt. Diese teilen sich in etwa 30.000 Erstimpfungen, 34.000 Zweitimpfungen, 21.000 Drittimpfungen und 2000 Viertimpfungen auf. Neben den Impfstoffen von AstraZeneca, Johnson & Johnson, Moderna, Biontech Kinder, Novavax und Valneva wurde am häufigsten der Impfstoff der Firma Biontech verimpft.

Los ging's ab Ende Dezember 2020 im Landkreis Kitzingen zunächst durch mobile Teams und in einem Impfzentrum in der Klinik Kitzinger Land. Später war dann noch ein Impfbus unterwegs. Ab dem 4. Januar 2021 nahm das eilends von Immobilienunternehmer Georg Wittmann zur Verfügung gestellte Impfzentrums in den Marshall-Heights seinen Betrieb auf, das vom Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Auftrag des Landkreises betrieben wurde.

Rekord: 692 Impfungen gegen Corona an einem Tag

Andrang ohne Ende, lange Schlangen – das Impfzentrum sollte in den folgenden Monaten zum Anlaufpunkt Nummer eins im Landkreis werden, wie Landrätin Tamara Bischof zurückblickte. Am 20. Mai 2021 wurde das Angebot am häufigsten genutzt: Allein an diesem Tag gab es 692 Impfungen.

In dem Impfzentrum arbeiteten je nach Pandemie-Lage zwischen 40 und 80 Menschen. Neben dem BRK kamen Minijobber, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des THW und zwischenzeitlich auch die Bundeswehr zum Einsatz. Dabei betrug die längste Spanne der Öffnungszeiten 14 Stunden, von 8 bis 22 Uhr. Durch ständig wechselnde Vorgaben und entsprechende Anpassungen sei das Ganze "ein permanentes Auf und Ab" gewesen, sagte die Landrätin.

Zwei Jahre gab es in den Marshall Heights in Kitzingen das Impfzentrum, das vom BRK im Auftrag des Landkreises betrieben wurde.
Foto: Andreas Brachs | Zwei Jahre gab es in den Marshall Heights in Kitzingen das Impfzentrum, das vom BRK im Auftrag des Landkreises betrieben wurde.

Es waren Ausnahmezeiten: Zu Beginn mussten oft Termine verschoben werden, weil nicht genügend Impfstoff vorhanden war. Der wurde zunächst unter Polizeischutz angeliefert und kam in einen Tresor, der zusätzlich von einem Sicherheitsdienst rund um die Uhr bewacht wurde. Und auch das gehört zu den Irrungen und Wirrungen einer nie dagewesenen Zeit: Als zwischenzeitlich Verunsicherung aufkam, was den Impfstoffs AstraZeneca betraf, führte dies prompt zu einem Rückgang der Impfbereitschaft.

Extra-Lob für das BRK

Die Landrätin steuerte noch eine weitere Erinnerung bei dem Abschlusstermin bei: Gelegentlich hätten sich die Impfzentrumsbetreiber dem mitunter gehörigen Frust der Bevölkerung stellen müssen. Insgesamt aber falle, so Tamara Bischof, das Resümee für den Betrieb des Impfzentrums positiv aus. 

Matthias Will, Abteilungsleiter Zentrale Dienste am Landratsamt, hob die Arbeit des BRK mit Kreisgeschäftsführer Felix Wallström an der Spitze hervor. Auf die vielen kurzfristigen Änderungen sei immer schnell und flexibel reagiert worden, der Austausch mit dem Landratsamt habe prima geklappt.

"Es war ein permanentes Auf und Ab."
Landrätin Tamara Bischof über ständig wechselnde Vorgaben für die Impfzentren

Nachdem die Impf-Nachfrage zuletzt deutlich nachließ, beschloss der Freistaat Bayern, alle Impfzentren zum 31. Dezember endgültig aufzulösen. Die letzten Impfungen finden dort an diesem Freitag statt. Ab dem 1. Januar kommenden Jahres sind dann ausschließlich die Hausärzte Ansprechpartner für alle Impfwilligen.

Der aktuelle Kehraus im Impfzentrum, das früher eine US-Schule war und über dessen weitere Verwendung noch nicht entschieden wurde, betrifft nicht die angrenzende Teststation: Dort werden mindestens noch bis Ende Februar 2023 jene kostenlos getestet, die einen entsprechenden Grund haben und unter die aktuellen Regeln fallen.

Die Corona-Pandemie im Landkreis Kitzingen zum Nachlesen in unserem Corona-Blog.

 
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