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Landkreis Kitzingen
Coronavirus: Das planen die Schulen im Landkreis Kitzingen
Seit Dienstagabend gibt es einen bestätigten Corona-Fall im Landkreis. Bisher ist keine Schule geschlossen, aber zahlreiche Schüler müssen bereits zuhause bleiben. Wie die Schulen vorbereitet sind.
Vielerorts mussten Schulen wegen des Coronavirus' bereits geschlossen werden wie auf diesem Symbolbild zu sehen. Wie schaut es im Landkreis Kitzingen aus?
Foto: Alessandro Crinari, dpa | Vielerorts mussten Schulen wegen des Coronavirus' bereits geschlossen werden wie auf diesem Symbolbild zu sehen. Wie schaut es im Landkreis Kitzingen aus?
Lukas Kutschera
 und  Marcel Dinkel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:15 Uhr

Auch die Schulen und Kindergärten in und um Kitzingen beschäftigt das neuartige Coronavirus. Nachdem der erste Fall am Dienstagabend bekannt wurde, ist eine Ausbreitung auch hier auf kurz oder lang wahrscheinlich. In ganz Unterfranken sind (Stand Dienstagnachmittag) mittlerweile 19 Menschen infiziert. Fünf Schulen und eine Kita mussten deswegen im Raum Würzburg geschlossen werden. Wie schaut es im Nachbarlandkreis Kitzingen aus? Sind die Schulen hier auf das Coronavirus vorbereitet?

Aktuell sind weder Schulen noch Kindergärten geschlossen, wie das Landratsamt auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilt. Jedoch gibt es Schüler, die wegen eines Aufenthalts in Norditalien für zwei Wochen vom Unterricht befreit sind. Diese Region wurde vom Robert-Koch-Institut vergangene Woche zum Risikogebiet erklärt. Auf Anweisung des Kultusministeriums müssen Schüler, die sich dort aufgehalten haben, für zwei Wochen zuhause bleiben.

Schulische Ausflüge ins Risikogebiet, wie etwa Skifreizeiten nach Norditalien, fanden in diesem Jahr zum Glück keine statt. An der Staatlichen Realschule Dettelbach wurde jedoch vorsichtshalber der Skikurs ins österreichische Filzmoos gestrichen. "Wir haben aber zum Nulltarif stornieren können", erklärt Schuldirektor Stefan Wolbert. Wie viele Schulen im Landkreis setzt er auf einen regen Austausch mit den Eltern. So auch bei dieser Entscheidung.

Zahlreiche Schüler müssen vorsichtshalber zuhause bleiben

Anders schaut es bei Privatreisen aus: Am Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach sind aktuell etwa 20 Schüler betroffen. Alle waren in den Faschingsferien im Risikogebiet. Schulleiter Markus Binzenhöfer erklärt: "Die Eltern sind angewiesen, ihre Kinder dann nicht in die Schule zu schicken." Auch am Gymnasium Marktbreit müssen laut Direktor Friedhelm Klöhr rund 15 Schüler zuhause bleiben.

An der Berufsoberschule Kitzingen wurden zwei Schüler für diese Woche vom Unterricht befreit. Beide verbrachten die Ferien in Südtirol, berichtet Schulleiter Frank Breitenbacher. "Die beiden werden über die digitalen Medien mit Unterrichtsmaterialien versorgt." Diese Methode sei bereits in der Vergangenheit erprobt worden und funktioniere gut, sagt der Schulleiter weiter.

Eine Schülerin der Realschule Kitzingen musste nach den Faschingsferien für zwei Wochen zuhause bleiben. Auch sie war im Risikogebiet Südtirol. "Mittlerweile nimmt sie nach Absprache mit dem Gesundheitsamt wieder am Unterricht teil", sagt Schulleiter Michael Rückel. An den Grund- und Mittelschulen im Landkreis sind derzeit insgesamt 20 Schüler vom Unterricht befreit, so Schulamtsdirektor Kurt Krause.

Online-Unterricht bei Schulausfall

Die kommenden Abschlussprüfungen sehen die Schulen derzeit nicht in Gefahr. Schulamtsdirektor Kurt Krause sagt über die Lage an den Grund- und Mittelschulen: "Bisher sind noch keine Abschlussklassen betroffen." Bis zu den Prüfungen bleibe noch viel Zeit. Im Falle einer Quarantäne besäßen die Schüler aber alle nötigen Unterlagen, um sich auf die Prüfungen vorzubereiten. Derzeit führe das Kultusministerium ein Online-Programm zum Austausch von Unterrichtsmaterialien  ein. Damit würden sie den Schülern Materialien von zuhause aus zugänglich machen, so der Schulamtsdirektor.

Auf Unterricht im Internet setzt auch Achim Höfle, Schulleiter des Gymnasiums Steigerwald-Landschulheim Wiesentheid: "Wir schauen gerade, dass jeder Schüler einen Zugang zu unserem Online-Portal hat." Auch Monika Rahner, Direktorin am Armin-Knab-Gymnasium Kitzingen, zeigt sich zuversichtlich, was das Unterrichten von Schülern zuhause angeht: "Im Notfall wäre das durchaus möglich."

Frank Delißen, Leiter der Berufsschule Kitzingen-Ochsenfurt lobt die Zusammenarbeit mit den Behörden. "Das Ministerium hat klare Handlungsanweisungen zeitnah, ordentlich und praktisch orientiert geregelt. Es wird genau differenziert bei den einzelnen Fällen." Hierfür stehe das Schulzentrum im engen Kontakt mit dem Gesundheitsamt und tausche Informationen und Daten über ein internes Online-Portal aus. Das Ganze gehe soweit, dass sogar die Kinderbetreuung bei den Lehrkräften im Falle einer vorgeschriebenen Quarantäne geregelt sei, erklärt der Leiter des Schulzentrums.

 
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  • N. K.
    So schreitet ja auf diesem Weg die Digitalisierung vielleicht etwas schneller voran.
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