Wie soll er sein, der Name des Neugeborenen: klassisch oder ausgefallen, möglichst kurz oder lang und mit individueller Schreibweise? Wer Nachwuchs bekommt, hat die Qual der Wahl. Wie sehr die Geschmäcker auseinandergehen, zeigt ein Blick in die Kitzinger Vornamensstatistik des vergangenen Jahres. Und dabei fällt auf, dass die beliebtesten Namen der 2022 in Kitzingen geborenen Kinder diesmal nur teilweise von der bayerischen und bundesdeutschen Hitliste abweichen.
In Deutschland haben es 2022 die Namen Emilia und Noah an die Spitze geschafft. Es folgen Mia und Sophia bei den Mädchen sowie Matteo und Elias bei den Jungen. In Bayern sicherten sich dem Namensforscher Knud Bielefeld zufolge die Namen Sophia, Emilia und Hannah sowie Elias, Lukas und Jonas die ersten drei Plätze.
Der Name Elias ist in Kitzingen und bayernweit auf Platz eins
Damit liegt Kitzingen bei den Jungennamen genau im bayerischen Trend: Auch in der Großen Kreisstadt hat es "Elias" nach ganz oben geschafft: Der Name wurde sechsmal vergeben. Fünf Familien entschieden sich für "Noah". Den dritten Platz mit je drei Nennungen teilen sich in Kitzingen 2022 gleich sieben Namen: Emil, Kilian, Leo, Leon, Maximilian, Moritz und Paul.
Bei den Mädchennamen hingegen schert Kitzingen aus der Mode aus: Gewinnerin ist hier "Leonie" mit fünf Nennungen, während die Plätze zwei und drei schwer auszumachen sind. Die Namen Emilia, Ida, Lea, Leni und Lina wurden je viermal vergeben. Je dreimal wurden Kinder Helena, Julia, Juna, Lara, Marie, Mira und Sophie genannt.
Erstmals mehr Todesfälle als Geburten in Kitzingen gemeldet
Diese Liste ergibt sich aus den Namen der 399 Kinder (davon eine Totgeburt), die 2022 in der Klinik Kitzinger Land geboren wurden, erläutert Uwe Plomitzer, Leiter des Kitzinger Standesamtes. Zu dessen Statistik zählen zudem eine Hausgeburt und drei Kinder, die im Ausland zur Welt gekommen und nachträglich in Kitzingen beurkundet worden sind.
Auffällig diesmal: Erstmals übersteigt laut Plomitzer die Zahl der in Kitzingen gemeldeten Todesfälle mit 452 die der knapp 400 Geburten. Im Jahr zuvor waren es noch 467 Babys im Kitzinger Krankenhaus gewesen. Hebamme Tanja Kouoh Eyidi bedauert diesen Rückgang und verweist gleichzeitig auf einen bundesweiten Geburtenrückgang zu Jahresbeginn 2022. Laut einer internationalen Studie fiel die Geburtenziffer von Januar bis April um über zehn Prozent im Vergleich zu den Jahren vor Corona.
Erfolgreiche Suche: Neue Hebammen an der Klinik Kitzinger Land
Dennoch blickt die Hebamme positiv in die Zukunft der kleinen Geburtsstation der Klinik Kitzinger Land: Nach einer intensiven und aufwendigen Suche mit vielen Bewerberinnen habe man "tolle Kolleginnen für unser Team gewonnen". Tanja Kouoh Eyidi zufolge hat sich das Hebammen-Team erneuert und sei mit acht Kolleginnen nun vollständig. "Jetzt sind alle Stellen besetzt."
Zudem freue sie sich mit ihrem Team auf Würfel und Matten für das Konzept namens "Be-up – Geburt aktiv", das bald im Kitzinger Kreißsaal umgesetzt werde. Dadurch sollen die Frauen während der Wehen und der Geburt noch mobiler sein und selbst bestimmen können, wie sie den Schmerz bewältigen können.
Selbst bestimmen können die Eltern natürlich auch den Namen des Kindes – mit manch ungewöhnlichem Ergebnis. In der Kitzinger Statistik tauchen bei den Mädchen 2022 zum Beispiel die Namen Claudia-Medeea, Shams oder Yelyzaveta auf. Bei den Jungen sind die Namen Conan, Angel oder Vlad-Gabriel-Erik zu finden, ebenso aber die altdeutschen Klassiker Friedrich und Hubert.