Den richtigen Vornamen für den Nachwuchs zu finden, ist so eine Sache: Schön klingen soll er, zum Nachnamen passen und vielleicht auch noch leicht auszusprechen sein – auch für den netten Nachbarn vom Typ unterfränkischer Ureinwohner, der keinen Unterschied macht zwischen hartem und weichem D. In Kitzingen hatten die Eltern im vergangenen Jahr aber klare Favoriten: Bei den Mädchen setzte sich Klara (7) durch, bei den Jungen wurde der Name Noah sechsmal vergeben.
Weitere Lieblingsnamen bei den in der Klinik Kitzinger Land entbundenen Mädchen sind Ella (sechsmal) auf Platz 2 sowie Emilia, Lina und Mila, die laut der Vornamensstatistik des Standesamtes je fünfmal vergeben wurden und sich den 3. Platz der Rangliste teilen. Bei den Jungen sicherten sich die Namen Hannes und Max (je fünf) den 2. Platz, Platz 3 geht an die Vornamen Elias, Finn, Lias und Oskar (je vier).
238 Mädchen und 238 Jungen in Kitzingen geboren
476 Babys wurden im Kitzinger Standesamt 2021 gemeldet, wie dessen Leiter Uwe Plomitzer mitteilt. Diese Statistik umfasst alle in Kitzingen zur Welt gebrachten Kinder. Im vergangenen Jahr wurden diese anscheinend alle in der Klinik Kitzinger Land entbunden, denn das Krankenhaus gibt dieselbe Zahl an. Hebamme Tanja Kouoh Eyidi zeigte sich mit ihrem Team stolz ob der Zahl von 476 Geburten. Das sei eine "sehr gute Zahl für den kleinen Landkreis Kitzingen".
Erstmals kamen in Kitzingen exakt so viele Mädchen wie Jungen auf die Welt, je 238. Die Mütter von 155 dieser Kinder hatten ihren Wohnsitz in der Großen Kreisstadt Kitzingen.
Für nur einen Vornamen haben sich die Eltern bei 291 Kindern entschieden, zwei Vornamen erhielten 174 Neugeborene und bei elf Mädchen und Buben waren es sogar drei Vornamen. Mehr als drei hatte aber kein Kind.
Ungewöhnliche Namen wie Sea oder Ehigiator
Die Liste des Kitzinger Standesamtes kann mit vielen ungewöhnlichen Namen aufwarten. Tanja Kouoh Eyidi führt das auf den hohen Ausländeranteil Kitzingens zurück: "Deshalb schmücken viele schöne Namen und Varianten schöner Namen das Geburtenbuch der Klinik." Beispiele dafür bei den Mädchennamen sind Aisosa, Nazret, Philomena, Sea (Deutsch: "Meer") oder Hope, was übersetzt "Hoffnung" bedeutet. Bei den Buben lassen sich so seltene Namen finden wie Ehigiator, Elijah-Ilyas, Junis oder Yamasch, aber auch ein Fritz.
Dieser passt eher zu den Klassikern, die sich 2021 bayernweit an die Spitze gesetzt haben. Eine Rangliste der häufigsten Babynamen ermittelt regelmäßig Namensforscher Knud Bielefeld, der dafür rund 30 Prozent der Babynamen Deutschlands erfasst. In Bayern setzte sich Bielefeld zufolge im vergangenen Jahr der Vorname Sophia an die Spitze, gefolgt von Emma und Emilia. Die beliebtesten Jungennamen im Freistaat waren Maximilian, Elias und Lukas.
Vorname Klara nicht in den Top Ten Bayerns
Die Kitzinger Spitzenreiterin Klara taucht in den bayerischen Top Ten übrigens nicht auf, "Noah" landete im Freistaat auf Platz 6. Deutschlandweit lag der Name Noah allerdings auf Platz 2, Klara ist auch dort nicht unter den häufigsten zehn Namen zu finden. Die deutsche Vornamenhitliste 2021 des Forschers Bielefeld führen 2021 Emilia (2. Hanna, 3. Mia) und Matteo (2. Noah, 3. Leon) an.