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Iphofen
"Bus-Situation vor der Schule hanebüchen": Iphofen kämpft mit viel Geld gegen Verkehrsprobleme und Elterntaxis
Kleine Lösung für großes Geld: Ein bisschen Kosmetik vor der Grund- und Hauptschule lässt sich die Stadt eine Million Euro kosten. Was bekommen die Schüler dafür?
Viel Grau, wenig Grün: Der Bereich am Seiteneingang der Dr.-Karlheinz-Spielmann-Schule in Iphofen soll attraktiver werden.
Foto: Gerhard Krämer | Viel Grau, wenig Grün: Der Bereich am Seiteneingang der Dr.-Karlheinz-Spielmann-Schule in Iphofen soll attraktiver werden.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 16.10.2024 02:46 Uhr

Sonderlich einladend sieht es rund um den Eingang der Iphöfer Dr.-Karlheinz-Spielmann-Schule in der Valentin-Arnold-Straße nicht aus. Viel Beton, viel tristes Grau, der Charme der Siebzigerjahre, nicht barrierefrei und auch sonst nicht das, was man sich heute unter einem zeitgemäßen, klimafreundlichen Ambiente einer Grund- und Mittelschule vorstellt. Der Stadtrat hat sich vor geraumer Zeit dort umgeschaut – und war zur Einsicht gelangt, dass ein paar sanfte Eingriffe nicht schaden könnten. Zu sehr wollte man die Umgebung nicht verändern, schließlich sollte das Ganze auch noch bezahlbar bleiben.

Mit diesen Überlegungen und der Bitte um ein Konzept wandte sich die Stadt an das Kitzinger Planungsbüro arc.grün, die Ergebnisse hat dessen Geschäftsführer Ralph Schäffner jetzt dem Stadtrat vorgestellt. Und was soll man sagen: Den großen Wurf wollte die Stadt nicht, und sie bekam ihn auch nicht. Der Bereich wird dezent überarbeitet und aufgehübscht.

Man nimmt hier und da etwas vom Grau weg und schafft dafür mehr Grün, man baut die breite Treppe zurück und legt dafür einen barrierefreien Zugang, man gibt den größer gewordenen Bussen an der Straße ein bisschen mehr Raum – und landet trotz der an vielen Stellen gewählten Minimallösung am Ende doch bei gut einer Million Euro. Kosten, die der Stadtrat in dieser Woche stoisch wahrgenommen und einstimmig bewilligt hat.

Die Busse und Elterntaxis sind dem Stadtrat ein Dorn im Auge

Mehr Aufreger-Potenzial barg die zu gewissen Zeiten heikle Verkehrslage an der Straße. Stadträtin Peggy Knauer, selbst Lehrerin an der Schule, nannte die Situation durch an- und abfahrende Busse in der Früh und am Mittag "hanebüchen", und sie schlug vor, über ein Halteverbot für die sogenannten Elterntaxis nachzudenken. Matthias Schuhmann waren die gegenüber der Bushaltestelle parkenden Autos der Anwohner ein Dorn im Auge; er sprach von einer unübersichtlichen Lage und "großem Gefahrenpotenzial".

Die Stadt könne dort durchaus ein zeitlich beschränktes Halteverbot anordnen, wie es etwa vor dem Armin-Knab-Gymnasium in Kitzingen gilt, sagte Bürgermeister Dieter Lenzer. "Ich bin dort auch schon erwischt worden, als ich morgens meine Tochter abgeliefert habe." Eine Entscheidung dazu im Stadtrat steht aus. 

Mit dem Umbau der Bushaltestelle wird immerhin gewährleistet sein, dass künftig zwei der 19 Meter langen Gelenkbusse hintereinander in der Haltebucht verschwinden und nicht die Straße blockieren. Von einer Verlagerung der Busbuchten in die oberhalb gelegene Boverystraße nahmen Stadtrat und Verwaltung Abstand, weil man damit Parkplätze für das Hallenbad hätte opfern und deutlich stärker ins Gelände hätte eingreifen müssen.

Für mehr Grün erhält die Stadt großzügige Fördergelder 

Eher milde mutet auch der Eingriff vor der Schule an. Der breite, überdimensionierte Zugang von der Valentin-Arnold-Straße aus wird gestutzt, was den Effekt hat, dass der Bereich auch optisch zu dem wird, was er eigentlich ist: ein Nebeneingang. Längst strömt ein Großteil der Schülerinnen und Schüler von der anderen Seite ins Gebäude.

Treppen und Mauern sind in ihrer schieren Wucht nicht nur unattraktiv, auch der Zahn der Zeit hat kräftig an ihnen genagt. Sie sollen ersetzt werden durch mehr Buschwerk und Bäume. Die Stadt muss an dieser Stelle einen bestimmten Grünanteil erfüllen, will sie die ausgelobten Fördergelder von 80 Prozent abgreifen. Für dieses Jahr ist der Topf des Bundes allerdings ausgeschöpft. Jetzt hofft man auf 2025.

 
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