Einstimmig genehmigte die Verbandsversammlung den Haushalt für den Schulverband Iphofen. Eine längere Diskussion gab es lediglich über die Kosten für die Mittagsbetreuung. Doch auch der Lehrermangel macht sich an der Schule bemerkbar.
Die Dr.-Karlheinz-Spielmann-Schule genießt laut Rektor Jürgen Wolff einen guten Ruf. Die Grund- und Mittelschule "hat sich wunderbar weiterentwickelt und ist beliebt", sagte der Rektor in der Schulverbandsversammlung.
Doch seine Freude ist getrübt. Zum einen, weil nach der Coronazeit viele Schüler mehr Förderbedarf hätten. Zum anderen, weil "der Lehrermangel auch bei uns angekommen ist". Es seien zwar mit 40 Lehrerinnen und Lehrern so viele Lehrkräfte wie nie an der Schule, doch dies sei der hohen Teilzeitquote geschuldet.
Lehrkräfte, die sich an der Schule nicht sehen
Eine Lehrkraft habe vier Wochenstunden, eine andere 15. "Es ist ein rechter Spaß, den Stundenplan zu machen", so Wolff sarkastisch. Es gebe Kollegen und Kolleginnen, die sich an der Schule nicht sehen. "Die Lehrersituation wird sich auch die nächsten fünf Jahre nicht verbessern", kritisierte er die Schulpolitik.
Bevor die Verbandsversammlung sich mit dem Haushalt beschäftigte, den Kämmerer Günther Schell erstellt hatte, diskutierte das Gremium über eine Anpassung der Betreuungs- und Essensentgelte ab dem Schuljahr 2024/2025. Hauptsächlich ging es um die Mittagsbetreuung, für die es weniger Förderung als bei der Offenen Ganztagesschule gibt. Hier entsteht immer ein Defizit. Bei der Mittgasbetreuung mussten die Eltern bisher für vier Tage 140 Euro im Monat bezahlen, davon entfielen 70 Euro auf das Essen und 70 Euro auf die Betreuung. Im neuen Schuljahr wird der Monatsbetrag auf 160 Euro angehoben, da die Kosten steigen.
Da die Mittagsbetreuung überwiegend Iphöfer Grundschülerinnen und -schüler besuchen, werden die übrigen Gemeinden des Schulverbands überproportional belastet. Deswegen hat sich die Stadt Iphofen bereiterklärt, einen Ausgleich zu leisten, gab Iphofens Bürgermeister, der Schulverbandsvorsitzende Dieter Lenzer bekannt.
Mittagsbetreuung nur noch bis 16 Uhr
Die Leiterin der Mittagsbetreuung, Katrin Lembke, erläuterte, dass bei der Betreuungszeit, die bis 17 Uhr geht, die letzte Stunde nur gering nachgefragt werde. Deswegen habe man vor, die Betreuungszeit auf 16 Uhr zu reduzieren.
Grundsätzlich einig war man sich im Schulverband, bei steigenden Kosten die Elternbeiträge zeitnah anzupassen. "Wir müssen das Defizit im Blick behalten und weiter reduzieren", sagte Verbandsvorsitzender Lenzer.
Der Verwaltungshaushalt des Verbands hat laut Kämmerer Schell ein Volumen von rund 1,4 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt von 115.000 Euro. Die Verwaltungsumlage je Verbandsschüler beträgt 3254 Euro.
Nachgedacht wird über eine Umstellung der Schulhausbeleuchtung auf LED. Rund 400.000 Euro würden dafür benötigt, sagte Verbandsvorsitzender Lenzer.