Am Ende ist es eine eindeutige Entscheidung: Die Volkacher Bürger lehnen den Bau des umstrittenen Hotels auf Stelzen an der Mainlände mit knapp 80 Prozent ab. Die Wahlbeteiligung lag bei 58 Prozent.
Er hatte sich für seinen Plan, am Main ein Hotel zu errichten, eine „breite Unterstützung der Bevölkerung erhofft“, hatte Ralph Düker, Volkacher Winzer und Hotelier, noch vor einigen Monaten gesagt. Jetzt streicht er angesichts des „klaren Votums“ die Segel. „Die Bürger wollen das Hotel am Main nicht. Das haben sie klipp und klar gesagt, und dann ist es gut“, sagt Düker im Gespräch mit dieser Redaktion. Wie er bereits angekündigt hatte, wird er seine Pläne nicht weiter verfolgen.
Erleichterung bei der Bürgerinitiative
„Ich bin sehr erleichtert über dieses deutliche Ergebnis und dass die Bürger doch so zahlreich an die Wahlurnen gegangen sind“, sagt Willi Freibott, als Vorsitzender der Ortsgruppe Bund Naturschutz und Teil eines Dreier-Bündnisses mit den Grünen und dem Verein Landschaftsschutz Mainschleife (Lama) erklärter Gegner der Pläne Dükers. Die Bürger, so Freibott weiter, hätten „ein gutes Gespür für die Natur, und sie wollen auch keinen Ausverkauf von städtischen Flächen haben“.
Bürgermeister erkennt klare Tendenz
Bürgermeister Peter Kornell hat nach der Auszählung von acht von zehn Stimmbezirken eine „ganz klare Tendenz gegen das Hotel“ gesehen. Er und der Stadtrat hatten sich mit 20:0 Stimmen für das Hotel ausgesprochen, und dass jetzt vier Fünftel der Bürger dagegen seien, zeige ihm ganz deutlich, „dass wir das Hotel am Main zumindest in dieser Wahlperiode nicht mehr thematisieren werden“. Die endet im Frühjahr 2020, „und wir wollen einem zukünftigen Rat nicht vorgreifen“. Vielleicht würde dann der neu zusammengesetzte Rat „gegebenenfalls über das Thema beraten; wir werden es mit Sicherheit vor der Wahl nicht machen“, erklärt Kornell.
Investor erkennt Niederlage an
Investor Ralph Düker, selbst Volkacher und Inhaber zweier Hotels in der Altstadt, wollte mit dem Bau die Hotellerie-Tradition in die nächste Generation tragen. Seine Kinder hätten das Hotel am Main dereinst übernehmen sollen. Außerdem argumentierte Düker, dass er mit seinem Projekt den für Volkach wichtigen Tourismus stärken und positive Effekte für andere Gewerbetreibende in der Stadt erzielen wollte. Dieser Argumentation hatte sich der Stadtrat angeschlossen: Einstimmig hatten Bürgermeister Peter Kornell und die Räte das Projekt befürwortet.
Die Vorgeschichte
Demgegenüber hatte ein Bündnis aus Bund Naturschutz, Grünen und Lama sich gegen den Standort des Hotels gewandt. Das Bündnis hatte kritisiert, dass das Gebäude im Hochwasserbereich des Mains gebaut werden soll und dass es das Landschafts- und Ortsbild beeinträchtigen würde. Der Dreierbund hatte deshalb erfolgreich ein Bürgerbegehren initiiert, um das Votum des Stadtrats rückgängig zu machen.
Die Stadtratsmehrheit ihrerseits stellte dem ihr Ratsbegehren entgegen, weshalb die Bürger am Sonntag zwei Fragen zur Abstimmung bekamen. Die Stichfrage war nicht mehr ausschlaggebend.
wer so schreibt hat wahrscheinlich noch nie in seinem Leben Verantwortung übernommen.
Aber auch solche Menschen wie Sie haben natürlich das Recht Ihre Meinung zu äußern.
Gruß
Das Volk steht hinter den beiden lautesten Schreiern. Wie an 1933 . Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Hallo Investoren, dranbleiben. Die beiden Revolutzer haben Ihre Schäfchen schon im Trocknen .
Schade vorerst für Volkach.
naja, die "moderne architektur" besteht in meinen augen ja nur aus einer ansammlung von glas, stahl und beton im format "quadratisch, praktisch, gut", und obendrein potthässlich.
und ob hier alle "fränkischen neidhammel" dagegengestimmt haben?
vielleicht waren es auch viele die sich sagten: wehret den anfängen!
wenn der erste "investor" hier bauen darf, dann kommt doch gleich der nächste hinterher, und das in einem bereich, in dem ottonormalbürger niemals eine baugenehmigung erhalten würde.
warum sollte in zwei jahren das hotel im stadtrat wieder thematisiert werden?
hofft man darauf, das sich bis dahin rechtlich etwas ändert und man das projekt dann gegen den willen der bevölkerung durchsetzen kann?
Der Investor kann sein Hotel auch an einer weniger herausragenden Stelle bauen. Das Flussufer unversehrt zu halten, das ist auch Erhalt von Heimat zugunsten des Allgemeinwohls und gegen Einzelinteressen von denen die Allgemeinheit wenig hat.
Den Bezug zum Steigerwald, der hier hergestellt wurde, verstehe ich jetzt nicht so ganz, erstens werden da alle Naturschützer über einen Kamm geschoren, zweitens wird ihnen unterstellt, sie seien nur auf Tourismus aus.
Das Umweltschutz mit Tourismus nix zu tun habe, ist so pauschal natürlich auch nicht richtig. Es gibt ja schließlich einen naturverträglichen Tourismus, dessen Einnahmen den Umweltschutz und die örtliche Infrastruktur stärken, der Erwerbsmöglichkeiten schafft und eine willkommene Bildungsmaßnahme für die Bürger ist. So einen Tourismus kann der Steigerwald brauchen genau wie die Mainauen, aber dieser Tourismus braucht keine Riesenluxushotels in sensiblen Gebieten.
das habe ich mir schon gedacht, dass Sie den Schluss nicht schaffen.
Kein Problem, lesen Sie nochmals meinen Kommentar.
Gruß
zum Erhalt der fränkischen Heimat.
Auch im "Nachbarort" Geo dürfte der Stadtrat die Meinung der Bürger ähnlich genau kennen. Dieses Votum sollte unseren Vertreten ganz grundsätzlich zu denken geben !
wenn ich so was wie "sundowner" lese, drehts mir den magen um.
AufLandes und Bundesebene, wo die Sachverhalte meist deutlich komplexer sind halte ich Bürgerentscheide für fragwürdig.