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VOLKACH
Bürgerentscheid: Volkacher lehnen Hotel am Main ab
Versöhnliche Geste nach dem Bürgerentscheid in Volkach (von links): Peter Kornell (Bürgermeister), Ralph Düker (Investor und Betreiber), Willi Freibott (Bund Naturschutz) und Elmar Erhard (Verein Landschaftsschutz Mainschleife).
Foto: Guido Chuleck | Versöhnliche Geste nach dem Bürgerentscheid in Volkach (von links): Peter Kornell (Bürgermeister), Ralph Düker (Investor und Betreiber), Willi Freibott (Bund Naturschutz) und Elmar Erhard (Verein Landschaftsschutz ...
Guido Chuleck
 und  Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:54 Uhr

Am Ende ist es eine eindeutige Entscheidung: Die Volkacher Bürger lehnen den Bau des umstrittenen Hotels auf Stelzen an der Mainlände mit knapp 80 Prozent ab. Die Wahlbeteiligung lag bei 58 Prozent.

Er hatte sich für seinen Plan, am Main ein Hotel zu errichten, eine „breite Unterstützung der Bevölkerung erhofft“, hatte Ralph Düker, Volkacher Winzer und Hotelier, noch vor einigen Monaten gesagt. Jetzt streicht er angesichts des „klaren Votums“ die Segel. „Die Bürger wollen das Hotel am Main nicht. Das haben sie klipp und klar gesagt, und dann ist es gut“, sagt Düker im Gespräch mit dieser Redaktion. Wie er bereits angekündigt hatte, wird er seine Pläne nicht weiter verfolgen.

Erleichterung bei der Bürgerinitiative

„Ich bin sehr erleichtert über dieses deutliche Ergebnis und dass die Bürger doch so zahlreich an die Wahlurnen gegangen sind“, sagt Willi Freibott, als Vorsitzender der Ortsgruppe Bund Naturschutz und Teil eines Dreier-Bündnisses mit den Grünen und dem Verein Landschaftsschutz Mainschleife (Lama) erklärter Gegner der Pläne Dükers. Die Bürger, so Freibott weiter, hätten „ein gutes Gespür für die Natur, und sie wollen auch keinen Ausverkauf von städtischen Flächen haben“.

Auszählung im Rathaus: Beim Bürgerentscheid in Volkach stimmte die Bevölkerung am Sonntag über ein geplantes Hotel an der Mainlände ab. Der Plan von Investor Ralph Düker fand keine Mehrheit.
Foto: Guido Chuleck | Auszählung im Rathaus: Beim Bürgerentscheid in Volkach stimmte die Bevölkerung am Sonntag über ein geplantes Hotel an der Mainlände ab. Der Plan von Investor Ralph Düker fand keine Mehrheit.

Bürgermeister erkennt klare Tendenz

Bürgermeister Peter Kornell hat nach der Auszählung von acht von zehn Stimmbezirken eine „ganz klare Tendenz gegen das Hotel“ gesehen. Er und der Stadtrat hatten sich mit 20:0 Stimmen für das Hotel ausgesprochen, und dass jetzt vier Fünftel der Bürger dagegen seien, zeige ihm ganz deutlich, „dass wir das Hotel am Main zumindest in dieser Wahlperiode nicht mehr thematisieren werden“. Die endet im Frühjahr 2020, „und wir wollen einem zukünftigen Rat nicht vorgreifen“. Vielleicht würde dann der neu zusammengesetzte Rat „gegebenenfalls über das Thema beraten; wir werden es mit Sicherheit vor der Wahl nicht machen“, erklärt Kornell.

Investor erkennt Niederlage an

Investor Ralph Düker, selbst Volkacher und Inhaber zweier Hotels in der Altstadt, wollte mit dem Bau die Hotellerie-Tradition in die nächste Generation tragen. Seine Kinder hätten das Hotel am Main dereinst übernehmen sollen. Außerdem argumentierte Düker, dass er mit seinem Projekt den für Volkach wichtigen Tourismus stärken und positive Effekte für andere Gewerbetreibende in der Stadt erzielen wollte. Dieser Argumentation hatte sich der Stadtrat angeschlossen: Einstimmig hatten Bürgermeister Peter Kornell und die Räte das Projekt befürwortet.

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Die Vorgeschichte

Demgegenüber hatte ein Bündnis aus Bund Naturschutz, Grünen und Lama sich gegen den Standort des Hotels gewandt. Das Bündnis hatte kritisiert, dass das Gebäude im Hochwasserbereich des Mains gebaut werden soll und dass es das Landschafts- und Ortsbild beeinträchtigen würde. Der Dreierbund hatte deshalb erfolgreich ein Bürgerbegehren initiiert, um das Votum des Stadtrats rückgängig zu machen.

Die Stadtratsmehrheit ihrerseits stellte dem ihr Ratsbegehren entgegen, weshalb die Bürger am Sonntag zwei Fragen zur Abstimmung bekamen. Die Stichfrage war nicht mehr ausschlaggebend.

 
 
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  • strecker97332@yahoo.de
    Nach einer eindeutigen Niederlage vor dem Verwaltungsgericht i.s. Umgehungsstraße hat der Bürgermeister und seine getreuen Stadträte jetzt zum zweiten mal eine herbe Niederlage einstecken müssen, wovon schon eine alleine ihn zu seinem Rücktritt hätte motivieren müssen! Aber die Gier nach Macht..... sie schaltet das Gehirn aus! Also: auf ein Neues in 2020 !
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  • DieWahrheit
    hanuwa,

    wer so schreibt hat wahrscheinlich noch nie in seinem Leben Verantwortung übernommen.

    Aber auch solche Menschen wie Sie haben natürlich das Recht Ihre Meinung zu äußern.

    Gruß
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  • lauffreund
    58 % ???
    Das Volk steht hinter den beiden lautesten Schreiern. Wie an 1933 . Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Hallo Investoren, dranbleiben. Die beiden Revolutzer haben Ihre Schäfchen schon im Trocknen .
    Schade vorerst für Volkach.
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  • hermannkoch@gmx.de
    Man kann einen falschen oder unsachlichen Kommentar abgeben, aber wer in diesem Falle von 1933 spricht, der gibt einen dämlichen Kommentar ab.
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  • Arcus
    Tickt der Volkacher CSU Bürgermeister noch richtig? Das Hotel ist nur für diese Qahlperiode vom Tisch. Den interessiert die Bürgermeinumg nicht. Der will das Projekt wiederbeleben. Das klingt sehr nach CSU Taktik. Was interessiert mich der Bürger, ich mach das was ich will. Auch der Münchner Flughafen soll trotz ausreichender Kapazitäten weiter ausgebaut werden, obwohl die Menschen das in einem Bürgerbescheid mit deutlicher Mehrheit abgelehnt hat.
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  • reuss-raumausstattung@t-online.de
    Bevor Sie hier weiter über die CSU schimpfen, sollten Sie sich erst einmal Erkundigen, zu welcher Partei der Bürgermeister von Volkach gehört. Er ist kein CSU-Bürgermeister, sonder ist für die FWG-Volkach (Freie-Wählergemeinschaft Volkach) angetreten und gewählt worden.
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  • ba.stark@web.de
    Dieser Kommentar trägt nicht zu Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • DieWahrheit
    Bloß dasst wos sogst!
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  • Topp ich finde es toll. Jetzt kann wieder die Energie in die Mainschleifenhalle und das Freibad fließen. Mal was sinnvolles wäre gut.
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  • fuereinefreiemeinung
    Natürlich, bloß keine Entwicklung, bloß keine mutigen Bauten! Könnte ja ein Erfolg werden. Hauptsache, die Supergrünen verschandeln die fränkische Natur mit ihren zahllosen Windrädern. Das ist dann in Ordnung, da regt sich niemand drüber auf. Ist ja offizielle Grünen-Doktrin. Könnte es vielleicht auch sein, dass ein paar fränkische Neidhammel dem Volkacher Hotelier den Erfolg einfach nicht gegönnt hätten, besitzt er doch schon zwei Hotels? Die müssen reichen, mehr ist nicht drin. Ohne zeitgemäße Hotels kommt aber demnächst auch kein Tourist mehr nach Volkach. Wie das so ist - die Touristen wollen sie, aber nichts dafür tun. "Wasch mich, aber mach mich nicht nass"...
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  • grafer.andy@t-online.de
    mutige bauten...
    naja, die "moderne architektur" besteht in meinen augen ja nur aus einer ansammlung von glas, stahl und beton im format "quadratisch, praktisch, gut", und obendrein potthässlich.
    und ob hier alle "fränkischen neidhammel" dagegengestimmt haben?
    vielleicht waren es auch viele die sich sagten: wehret den anfängen!
    wenn der erste "investor" hier bauen darf, dann kommt doch gleich der nächste hinterher, und das in einem bereich, in dem ottonormalbürger niemals eine baugenehmigung erhalten würde.
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  • grafer.andy@t-online.de
    für den bürgermeister scheint das thema ja noch nicht zu ende zu sein, trotz der erdrückenden ablehnung der bevölkerung.
    warum sollte in zwei jahren das hotel im stadtrat wieder thematisiert werden?
    hofft man darauf, das sich bis dahin rechtlich etwas ändert und man das projekt dann gegen den willen der bevölkerung durchsetzen kann?
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  • rebnik
    Klare Entscheidung, gut so.

    Der Investor kann sein Hotel auch an einer weniger herausragenden Stelle bauen. Das Flussufer unversehrt zu halten, das ist auch Erhalt von Heimat zugunsten des Allgemeinwohls und gegen Einzelinteressen von denen die Allgemeinheit wenig hat.

    Den Bezug zum Steigerwald, der hier hergestellt wurde, verstehe ich jetzt nicht so ganz, erstens werden da alle Naturschützer über einen Kamm geschoren, zweitens wird ihnen unterstellt, sie seien nur auf Tourismus aus.

    Das Umweltschutz mit Tourismus nix zu tun habe, ist so pauschal natürlich auch nicht richtig. Es gibt ja schließlich einen naturverträglichen Tourismus, dessen Einnahmen den Umweltschutz und die örtliche Infrastruktur stärken, der Erwerbsmöglichkeiten schafft und eine willkommene Bildungsmaßnahme für die Bürger ist. So einen Tourismus kann der Steigerwald brauchen genau wie die Mainauen, aber dieser Tourismus braucht keine Riesenluxushotels in sensiblen Gebieten.
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  • DieWahrheit
    Tja lieber Rebnik,

    das habe ich mir schon gedacht, dass Sie den Schluss nicht schaffen.

    Kein Problem, lesen Sie nochmals meinen Kommentar.

    Gruß
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  • jw@optics.de
    Meinen Glückwunsch an die Volkacher Bürger, für den weisen Entschluss
    zum Erhalt der fränkischen Heimat.

    Auch im "Nachbarort" Geo dürfte der Stadtrat die Meinung der Bürger ähnlich genau kennen. Dieses Votum sollte unseren Vertreten ganz grundsätzlich zu denken geben !
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  • werkstatt
    Das freut mich. Nix mit "Sundowner" im Hotel am Main.
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  • grafer.andy@t-online.de
    1:0 für den dämmerschoppen.
    wenn ich so was wie "sundowner" lese, drehts mir den magen um.
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  • Arcus
    Bürgerentscheide auf Kommunaleben, eine feine Sache. Die Bürger interessieren sich für die Themen und sind ausreichend gut informiert. Häufig besser als es die gewählten Vertreter sind.
    AufLandes und Bundesebene, wo die Sachverhalte meist deutlich komplexer sind halte ich Bürgerentscheide für fragwürdig.
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