Beim Bürgerentscheid in Volkach haben sich die Gegner des Hotels am Main durchgesetzt. Nach Ansicht der Mehrheit der Stimmberechtigten war wohl der Nutzen des Projekts für die Allgemeinheit nicht groß genug. Richtig ist ja auch, dass der Hotelbau in erster Linie der Familie Düker genutzt hätte – und dann erst dem Arbeitsmarkt und dem Tourismus. Das wog für die Volkacher die möglichen Nachteile nicht auf.

Nachteile in den Vordergrund gestellt

Bund Naturschutz, Grüne und Verein Landschaftsschutz Mainschleife (Lama) hatten genau diese Nachteile in den Vordergrund gestellt: Sie sorgen sich um den Erhalt des Landschafts- und Ortsbildes und halten zudem einen Hotelbau im Überschwemmungsgebiet des Mains für eine Umweltsünde.

Tatsächlich konnte Investor Ralph Düker seinen Mitbürgern nicht deutlich genug erklären, warum er sein Hotel nicht an anderer, weniger sensibler Stelle bauen will.

Konsens und Kompromiss anstreben

Mit ihm haben auch Bürgermeister Peter Kornell und der Stadtrat verloren. Sie hatten den Hotelbau einstimmig abgesegnet, ohne ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Mainlände parat zu haben.

Mit einem solchen Konzept aber hätte der Stadtrat die Fläche nach ihrer künftigen Nutzung unterteilen und einen eventuellen Bereich für Gastronomie in einem Vergabeverfahren an den geeignetsten Interessenten verkaufen können.

So jedoch hatten nicht wenige Bürger das Gefühl, der Stadtrat zäume das Pferd von hinten auf und der clevere Geschäftsmann Düker sichere sich ein Filetstück, bevor ihm andere zuvorkommen können.

Der Bürgerentscheid bietet nun die Chance, dies alles zu korrigieren. Am Ende könnten alle Beteiligten noch zu ihrem Recht kommen – freilich mit Kompromissen in der Planung und im Konsens mit den Bürgern.