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Kitzingen
Ein Bunker, ein Becken, ein Kraftwerk? Was es mit den Betonelementen am Kitzinger Franken-Guss-Werk auf sich hat
Seit Wochen wachsen neben der Baustelle der Nordtangente massive Betonwände aus dem Boden. Wer baut da, und vor allem: Was entsteht da gerade?
Die Baustelle unterhalb der Kitzinger Nordtangente mit den großen Betonfundamenten. Im Hintergrund das Werk von Franken Guss.
Foto: Eike Lenz | Die Baustelle unterhalb der Kitzinger Nordtangente mit den großen Betonfundamenten. Im Hintergrund das Werk von Franken Guss.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 03.03.2024 02:35 Uhr

Noch sind es nur kahle Betonwände, die skulpturartig unterhalb der Kitzinger Nordtangente aus dem Boden wachsen. Ein großer Kran mit Teleskop-Ausleger hievt die Fertigteile an ihren vorgesehenen Platz, und wer regelmäßig an dieser Stelle vorbeikommt, fragt sich zwangsläufig: Wer baut da in Sichtweite des Franken-Guss-Werks – und vor allem: was?

Verkehrsgünstig gelegen entsteht auf dem 5500 Quadratmeter großen Gelände gerade das neue Domizil der Kitzinger Schützengesellschaft. Der 1408 gegründete Verein verlässt bekanntlich sein in die Jahre gekommenes Gebäude von 1842 inklusive 16.000 Quadratmeter großem Gelände am Steigweg und bezieht an der Großlangheimer Straße einen Neubau. Der werde dank "modernster Technik" im Umkreis von 200 Kilometer einmalig sein, so der Verein. Herzstück des Hauses wird die digitale Schießanlage sein.

Eine Bürgerinitiative wendet sich gegen riesiges Neubau-Projekt

Um das von Bäumen und üppigem Grün umrankte Grundstück im Steigweg hatte es vor zwei Jahren reichlich Getöse gegeben. Ein bis heute nicht bekannter Investor wollte auf dem Gelände mehrere bis zu fünf Stockwerke hohe Wohnhäuser errichten. Dagegen gründete sich binnen kürzester Frist eine Bürgerinitiative, die bereits ein Bürgerbegehren auf den Weg gebracht hatte. Der mit dem Vorhaben betraute Projektentwickler zog daraufhin alle Pläne zurück, und die Schützen verkauften das Areal an die Stadt Kitzingen. Bis 2028 soll dort jetzt ein Bildungszentrum der Bayerischen Verwaltungsschule entstehen.

Das neue Domizil der Schützen wird mit drei 100-Meter-Bahnen und acht Schießständen in einem geschlossenen Tunnel einer sogenannten Mehrdistanzhalle ausgerüstet. Hinzu kommen ein 10-Meter-Druckluftwaffen-Schießstand mit zwölf Bahnen, ein Gastraum, Umkleiden und Toiletten. Alle Schießstände sind für Lang- und Kurzwaffen ausgelegt. Die Druckluftanlagen sollen zudem über drei Stände mit Lasertechnik verfügen. Dadurch hofft der Verein, auch die Jugend an den Schießsport heranführen zu können.

Geplant ist, sämtliche Schießstände digital auszurüsten und keine herkömmlichen Seilzuganlagen mehr zu verbauen. So lassen sich die Treffer in jedem Stand digital aufzeichnen und über ein WLAN-Netzwerk zentral auf ein Tablet übermitteln. Die Schießhallen sollen vernetzt und über einen gemeinsamen Server zusammengeführt werden. Damit ist eine Übertragung und Anzeige der Schießergebnisse im Wettkampf und auch im Trainingsbetrieb auf einem Bildschirm im Gastraum möglich.

 
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