
Der Kitzinger Bahnhof soll möglichst rasch barrierefrei ausgebaut werden und dabei auch für Menschen mit Behinderung uneingeschränkt erreichbar sein. Im 1000-Bahnhöfe-Programm der Deutschen Bahn, das bis ins Jahr 2026 reicht, ist der Kitzinger Bahnhof aber nicht aufgeführt – im Gegensatz zum Iphöfer Haltepunkt. Deshalb machen Stadt und Parteien Druck auf den Bund.
Nun haben die beiden stellvertretenden Kitzinger CSU-Vorsitzenden Sabrina Stemplowski und Daniel Nagl beim CSU-Parteitag am Wochenende in Nürnberg ein Schreiben an die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer übergeben – "in Absprache" mit dem CSU-Ortsvorsitzenden und Oberbürgermeister Stefan Güntner, wie sie in einer Pressemitteilung erklären.

Sie fordern darin einen "zeitnahen barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Kitzingen" und äußern sich "verwundert", dass sich Kitzingen trotz 2170 Ein- und Ausstiegen jeden Tag nicht auf der Ausbauliste des Bundes finde. Für den barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe ist eigentlich der Bund verantwortlich. Der Freistaat schiebt aber freiwillig finanziell mit an. 40 bayerische Bahnhöfe sollen daher in Absprache zwischen Bund und Freistaat bis 2026 erneuert und ausgebaut werden.
Das Programm richtet sich an Stationen mit 1000 bis 4000 Ein- und Ausstiegen täglich. „Wir können daher die Priorisierung und Auswahl auf der Strecke Nürnberg-Würzburg nur bedingt nachvollziehen; auch da laut Antwort des bayerischen Innenministeriums im Februar 2017 der Ausbau aller an Ausbaustrecken liegenden Bahnhöfe gefördert werden soll“, betont Nagl. Wunsch der Kitzinger CSU ist angesichts der "großen Anstrengungen der Stadt" zum Erwerb und der Entwicklung des Bahnhofs samt Umfeld eine "wohlwollende Prüfung der Aufnahme Kitzingens in bayerische oder Bundesförderprogramme zum barrierefreien Ausbau".
Eine Sprecherin der Deutschen Bahn erklärte im Frühjahr dieses Jahres auf Anfrage der Redaktion, es gebe zwar „erste Überlegungen“, aber „noch keine konkreten Planungen“ für einen barrierefreien Ausbau des Bahnhofs in der Großen Kreisstadt. Stadt und Bahn, so hieß es damals, stünden in „engem Austausch“. Wann dies in einen konkreten Ausbautermin münde, wollte die Sprecherin nicht sagen. In Iphofen soll der Ausbau zum barrierefreien Haltepunkt im März 2024 beginnen und im September 2025 abgeschlossen sein.