Dass die Bahn nicht immer pünktlich ist, weiß hierzulande jeder, der regelmäßig in einem Zug sitzt. Die gute Nachricht: Meistens kommt man mit ihr dennoch ans Ziel. So ist es nun auch beim barrierefreien Ausbau des Bahnhaltepunkts Iphofen. Seit Jahren wartet die Stadt auf grünes Licht, immer wieder ist ihr der Ausbau versprochen worden. Nun zeichnet sich endlich eine Lösung ab. Am Telefon bestätigt eine Sprecherin der Deutschen Bahn, was schon seit Tagen halboffiziell in Presseverlautbarungen zu lesen ist: Im März 2024 soll der Ausbau beginnen, im September 2025 sollen Fahrgäste dann einen runderneuerten und barrierefreien Haltepunkt Iphofen genießen können. So ist der Plan.
Die Entscheidung, welche Bahnhöfe wann umgebaut werden, liegt beim Bund, konkret bei der Station&Service AG der Deutschen Bahn. Dort gilt Iphofen in einem Drei-Säulen-Modell nun als Vorhaben von höchster Priorität und als eines von sechs Ausbauprojekten in Unterfranken, die innerhalb des Förderzeitraums bis 2026 umgesetzt sein sollen. Die Barrierefreiheit am Bahnhof Iphofen soll konkret durch Modernisierungen der Bahnsteige, den Bau einer Rampe und eines Aufzugs sowie durch weitere Detailmaßnahmen erreicht werden. Die Kosten dafür trägt komplett der Bund im Rahmen eines „1000-Bahnhöfe-Programms“, auf das sich die Große Koalition in ihren Verhandlungen verständigt hat.
Iphofen ist eines von sechs Ausbauprojekten in Bayern
Fragt man die Bahnsprecherin, wie belastbar der nun genannte Termin sei, sagt sie: „Wenn man sogar den Monat des geplanten Baubeginns beziffert, ist das schon verbindlich.“ Neben Iphofen werden in der bis 2026 reichenden Förderperiode die Bahnhöfe Hösbach, Laufach, Miltenberg, Obernburg/Elsenfeld und Partenstein barrierefrei umgestaltet. Insgesamt handelt es sich um 40 Bahnhöfe in Bayern, die modernisiert werden sollen. Laut bayerischem Verkehrsministerium sind im Freistaat von 1066 Bahnhöfen und Haltepunkten 468 komplett barrierefrei eingestuft. „Damit erfolgen bereits rund 77 Prozent der Ein- und Ausstiege im bayerischen Schienenpersonennahverkehr barrierefrei.“
Den Namen Kitzingen sucht man in diesem Programm bisher vergebens. Nach Worten der Bahnsprecherin gibt es zwar „erste Überlegungen“, aber „noch keine konkreten Planungen“ für einen barrierefreien Ausbau des Bahnhofs in der Großen Kreisstadt. Stadt und Bahn, so heißt es, stünden in „engem Austausch“. Wann dies in einen konkreten Ausbautermin mündet, will man bei der Bahn derzeit nicht sagen. Das Förderkriterium von mindestens 1000 Ein- und Ausstiegen erfüllt Kitzingen locker. Allerdings gehört das Bahnhofsgebäude erst seit Anfang des Jahres der Stadt. Für den barrierefreien Ausbau machen sich viele Beteiligte und Bündnisse stark – von der CSU-Landtagsabgeordneten Barbara Becker bis zum Verkehrsclub Deutschland (VCD). Nach Auskunft der DB Station&Service AG wurden für den Ausbau der bayerischen Verkehrsstationen seit 2010 mehr als eine halbe Milliarde Euro Bundesmittel eingesetzt.