Der Schwarzacher Kulturwanderweg in Münsterschwarzach im Landkreis Kitzingen bietet nicht nur eine faszinierende Reise in die Vergangenheit dörflichen und klösterlichen Lebens. Er gewährt auch Einblicke in die Natur- und Kulturlandschaft der Region. Die Tour erstreckt sich über sieben Kilometer. Für die Wanderung sollte man rund zwei Stunden veranschlagen.
1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Die Wanderung beginnt in Münsterschwarzach, Gemeindeteil des Marktes Schwarzach am Main (Lkr. Kitzingen). Der Schwarzacher Kulturwanderweg ist 7,4 Kilometer lang. Man kann ihn aber an zwei Stellen auf 1,9 oder 4 Kilometer verkürzen. Der Weg führt durch Ackerland und Wald und an Streuobstwiesen sowie an Seen vorbei.
Die Tour, bei der man auch ein Stück an der Schwarzach entlang läuft, berichtet auf zwölf Informationstafeln über kulturelle Höhepunkte und Besonderheiten. Es gibt kein spezielles Tourenlogo, aber Wegweiser mit dem Namen der Route.
2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Münsterschwarzach ist bequem mit dem Auto über die Autobahnen A3 und A7 und im Anschluss über angrenzende Bundes- bzw. Landstraßen erreichbar. Markt Schwarzach am Main liegt direkt an der B22 zwischen Würzburg und Bamberg und an der St2271 zwischen Schweinfurt und Kitzingen.
Fahrzeuge lassen sich direkt am Startpunkt der Wanderung, am großen Parkplatz gegenüber der Abtei Münsterschwarzach, abstellen.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt entweder mit dem Zug bis zum Hauptbahnhof in Würzburg und von dort weiter mit der Buslinie 8108 oder vom Bahnhof in Kitzingen mit der Linie 8110 bis zur Haltestelle "Abtei" in Münsterschwarzach.
3. Warum sollte ich da hin?
Schwarzach besteht aus sechs früheren eigenständigen Gemeinden: Stadtschwarzach, Schwarzenau, Hörblach, Gerlachshausen, Düllstadt und Münsterschwarzach. In den 1970er Jahren haben sie sich zum Markt zusammengeschlossen. Kultureller Mittelpunkt ist die bekannte Benediktinerabtei in Münsterschwarzach. Unweit von diesem touristischen Anziehungspunkt startet die Wandertour und führt am Ende auch wieder dort vorbei.
Durch die Lage am Landschaftsschutzgebiet "Volkacher Mainschleife" punktet Schwarzach am Main auch mit seltenen Pflanzen und Tieren. Der geschwungene Verlauf des Mains mit seinen rebenbewachsenen Talhängen sorgt darüber hinaus auch optisch für eine Wohlfühlatmosphäre.
Kurz gesagt: Schwarzach am Main ist ein Ort für Naturfreunde und bietet mit Seen und den Mainauen nicht nur die Möglichkeit, sich zu erholen oder sportlich aktiv zu sein, sondern auch einen der schönsten Teile von Weinfranken kennenzulernen.
4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Die Tour, die nur in eine Richtung ausgeschildert ist, führt vom Startpunkt vom großen Parkplatz bei der Abtei Münsterschwarzach erst durch den Ort und dann durch eine Ackerlandschaft mit alten Streuobstwiesen. Dabei läuft man an einigen Bildstöcken vorbei.
Nach rund zwei Kilometern taucht ein Teich ins Blickfeld. Man zweigt kurz davor rechts ab und läuft dann eine ganze Weile an dem Flurstreifen Etterswasengraben entlang. Ab der alten Euleneiche führt die Route ein Stück durch den Wald bis zum idyllischen Eulensee, an dem eine Bank zur Rast lädt.
Der Rest des Weges führt weiter durch den Wald, offene Flur und auch ein Stück an der Schwarzach entlang bis man am Ende über die Abtei wieder am Ausgangspunkt ist.
Die Tour lässt sich auch als Bildungsspaziergang verbuchen: Hier werden nicht nur historische Begriffe aus der Landwirtschaft erklärt. Ausflügler erfahren zudem, dass Streuobstwiesen neben den leckeren Früchten auch ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere sind.
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Die Wandertour ist in zwei Stunden gut machbar. Wer unterwegs eine Rast macht, braucht entsprechend länger.
- Hier geht's zur Tour auf Komoot
6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Der Kulturwanderweg ist ganzjährig wanderbar. Ab Frühling bis in den späten Herbst hinein, wenn sich die Natur in allen Farbtönen zeigt und Vögel zwitschern und pfeifen, ist sicherlich die reizvollste Zeit. Die Tour bietet sich aber auch in der kalten Jahreszeit für einen schönen Nachmittagsspaziergang an. Achtung, an nasskalten Tagen können einige Passagen matschig sein. Da sollte man festes Schuhwerk nicht vergessen.
7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die Strecke, die kaum Steigungen beinhaltet, ist für Menschen von jung bis alt wanderbar. Das heißt: Es ist kein besonderes Fitnesslevel oder Können erforderlich. Unterwegs laden einige Sitzgelegenheiten zur kurzen Pause ein.
8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Gleich am Startpunkt der Wanderung gibt es ein Lebensmittelgeschäft, in dem auch eine Bäckerei untergebracht ist. Wer nur eine Kleinigkeit braucht, wird hier auf jeden Fall fündig. Und die Wanderroute führt gleich zu Beginn an der Klosterbäckerei und Klostermetzgerei sowie an einer fränkischen Gaststätte vorbei.
9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?
- Kitzingen ist geprägt von Fachwerkhäusern, der "Alten Mainbrücke", der berühmten Kreuzkapelle von Balthasar Neumann und zahlreichen Türmen, darunter der Falterturm mit seiner schiefen Haube. Die rund 21.000 Einwohner zählende Stadt lockt aber auch kulturell, sei es mit dem Deutschen Fastnachtmuseum, dem Conditorei-Museum oder dem Papiertheater.
Wer gerne aktiver unterwegs ist, kann beispielsweise Adventure Golf spielen oder sich auf dem Main im Stand-Up-Paddling versuchen. Lohnenswert ist auch ein kleiner Abstecher auf dem alten Gartenschaugelände.
- Mit ihrem historischen Stadtkern und mit einer über 1100-jährigen Geschichte im Zeichen des Frankenweins lockt die Weinstadt Volkach in ihre Altstadt. Sehenswert sind der Marktplatz mit dem historischen Rathaus, das Schelfenhaus aus dem 17. Jahrhundert und das Museum Barockscheune. Nur wenige Gehminuten entfernt liegt in den Weinbergen die Wallfahrtskirche Maria im Weingarten. Tilmann Riemenschneider hat hier die berühmte "Madonna im Rosenkranz" geschnitzt. Nicht weit davon entfernt bietet die Vogelsburg eine wunderbare Aussicht auf die Mainschleife.
- Dettelbach ist einer der Orte, die Mainfranken reizvoll machen. Das spätgotische Rathaus, eine rundum erhaltene Stadtmauer, zwei alte Stadttore und verwinkeltes Fachwerk sind Gründe, um der Stadt einen Besuch abzustatten.
- Wer Mainfranken vom Wasser aus genießen will, kann das beim Wasserwandern mit Kanu oder Kajak an der Volkacher Mainschleife. Infos unter www.kanu-weimann.de, www.waterwalker.de oder www.weingut-hoehn.de/kanu
