Die Traumrunde Marktbreit-Obernbreit im Landkreis Kitzingen verbindet nicht nur Natur und Kultur. Sie führt auch durch alte Ortskerne, vorbei an historischen Gebäuden und streift Landschaften, die herrliche Ausblicke über das Maintal bis hinüber zum Steigerwald bereithalten. Rund drei Stunden Gehzeit sollten Ausflügler für die elf Kilometer lange Wandertour veranschlagen. Denn da ist einiges zu sehen.
1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Die elf Kilometer lange Rundwanderung startet in der 4000-Einwohner-Gemeinde Marktbreit im Landkreis Kitzingen. Die Tour am südlichsten Punkt des Maindreiecks führt an verwinkelten Gassen, prachtvollen Fassaden und geschichtsträchtigen Gebäuden vorbei und bietet Kultur, Natur und Landschaft im Wechsel. Schöne Ausblicke inklusive.
2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Marktbreit ist mit dem Auto leicht über die B13 und die Marktbreiter Straße zu erreichen und hat eine gute Anbindung an die Autobahnen A7 und an die A3. Am Startpunkt der Tour, am Mainparkplatz in Marktbreit, kann man sein Auto kostenfrei abstellen. In den ersten beiden Reihen kann man nur zwei Stunden parken, dahinter ohne zeitliche Beschränkung.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt entweder vom Bahnhof in Kitzingen mit der Buslinie 8112 bis zur Haltestelle "Lagerhaus" in Marktbreit. Von hier bis zum Startpunkt der Tour sind es zwei Minuten zu Fuß. Alternativ kann man auch mit dem Zug kommen - beispielsweise von Würzburg über Ochsenfurt. Der Weg vom Marktbreiter Bahnhof bis zum offiziellen Startpunkt beträgt 800 Meter zu Fuß. Man kann die Tour aber auch direkt vom Bahnhof aus starten: Der Zugangsweg bis zur Route, die dann fast am Stadtende beginnt, beträgt 200 Meter.
3. Warum sollte ich dorthin?
Die sogenannten "TraumRunden" im Kitzinger Land wurden in Zusammenarbeit mit einem Wanderexperten und den Wegewarten vor Ort erarbeitet. Sie bieten naturnahe Wege mit kleinen Kostbarkeiten am Rand und mit schönen Aussichten.
4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Die Wanderung beginnt am Alten Kranen am Mainparkplatz in Marktbreit. Die erste Etappe führt durch die historische Altstadt, vorbei am Malerwinkelhaus, am historischen Rathaus und dem Seinsheimer Schloss. Nach einem Anstieg hinauf auf den Ohrenberg weitet sich der Blick ins Maintal.
Kurz vor Obernbreit besteht die Möglichkeit, die Tour etwas abzukürzen oder sie in der regulären Form mit einem Schlenker vorbei an der Hl. Kreuzkapelle fortzuführen. In Obernbreit streifen Ausflügler die ehemalige Synagoge, die Kirche St. Burkard und das historische Rathaus.
Von hier geht es dann ein Stück entlang des Breitbachs, der an dem Wasserspielplatz an der Pröschelswiese zu Rast einlädt. Wer darauf keine Lust hat, kann diesen kurzen Umweg auslassen und sich direkt auf den Weg hoch in die Weinlage Obernbreiter Kanzel machen.
Am Waldrand entlang sowie auf Feld- und Wiesenwegen führt die Tour schließlich bis zum Schwedengraben, einem Naturdenkmal mit besonders erhaltenswerten Bäumen. Ab hier erfolgt der wahrscheinlich schönste Streckenabschnitt der Wanderung: an der St. Moritz Kapelle samt traumhaftem Blick über das Maindreieck vorbei, über den sogenannten Liebespfad zum Ausgangspunkt am Mainkai zurück.
Das in roter Schrift auf weißem Grund gehaltene Tourenlogo ist grundsätzlich gut erkennbar. Die Route als solche ist aber manchmal etwas zweideutig ausgeschildert. Wer sicher gehen möchte, läuft die Tour mit dem gpx-Track.
- Hier geht's zur Tour auf Komoot
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Wer nicht durch die Gegend rennt und auch die Landschaft genießt, ist auf dieser Tour rund drei Stunden unterwegs. Bei größeren Pausen oder sehr gemächlichem Tempo wird die Laufzeit entsprechend länger.
6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Wanderung ist ganzjährig begehbar. Ein Großteil der Strecke verläuft auf offener Flur. Das heißt, dass man viel in der Sonne läuft. An heißen Tagen sollte man also nicht nur an Sonnenschutz denken, sondern auch entsprechend früh oder spät starten. In den kühleren Jahreszeiten freut man sich aber möglicherweise genau darüber.
Ab dem Schwedengraben kann es nach regnerischen Tagen rutschig sein. Dann ist festes Schuhwerk von Vorteil.
7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die Strecke hat immer mal wieder Steigungen. Man kann sie deshalb als nicht ganz einfache, aber moderate Wanderung einstufen. Wer noch nie in Marktbreit oder Obernbreit war und gerne läuft, Sehenswürdigkeiten aus Renaissance und Barock schätzt und auch gerne schöne Aussichten genießt, ist auf dieser Tour gut aufgehoben. Aber Achtung, die Wanderung ist mit Kinderwagen oder Rollstuhl nicht machbar.
8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
In Marktbreit findet man mehrere gastronomische Betriebe, die Einkehrmöglichkeiten in Obernbreit sind überschaubar. Aktuell gibt es dort ein Bistro und eine Kneipe mit eingeschränkten Öffnungszeiten. Ausflügler, die dort einkehren möchten, sollten sich im Vorfeld darüber informieren. Wer unabhängig sein will, packt sich Proviant und Getränke in den Rucksack.
9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?
- Allein die Gemeinde Marktbreit hat einiges zu bieten: Angefangen beim Geburtshaus von Dr. Alois Alzheimer, der 1906 erstmalig die später nach ihm benannte Demenzerkrankung beschrieb über das Seinsheimische Schloss bis hin zum Malerwinkelhaus, das nicht nur als ein hübsches Fotomotiv dient, sondern auch ein Museum beherbergt.
- Als größte Stadt im Landkreis Würzburg besticht Ochsenfurt durch seine unmittelbare Flusslage. Die historische Altstadt wird von einer nahezu vollständigen Befestigungsanlage mit zahlreichen Stadttoren und Türmen umrahmt. Sehenswert sind die Fachwerkhauszeile und das Neue Rathaus aus dem 15. Jahrhundert mit seiner einzigartigen Figuren- und Mondphasenuhr im Lanzentürmchen sowie die Alte Mainbrücke, die als eine der längsten noch erhaltenen mittelalterlichen Steinbrücken gilt.
- Der kleine Ort Frickenhausen ist einer der ältesten Weinorte in Mainfranken und begeistert mit engen, verwinkelten Gassen, alten Türmchen und Fachwerkhäusern. Das historische Ortsbild zeigt heute noch Spuren seiner großen Bedeutung im frühen und späten Mittelalter.
- Mittelpunkt der historischen Altstadt von Kitzingen ist der Marktplatz, der von fränkischen Fachwerkhäusern, imposanten Bürgerhäusern und dem Renaissance-Rathaus eingerahmt wird. Narrenfreunde erfreuen sich zudem an einem Besuch im Deutschen Fastnachtsmuseum.