Der Bürgermeister hat sich extra die Gummistiefel angezogen. Harald Kopp steht im knöchelhohen Wasser, zieht an einem kleinen Stau-Wehr. Zusammen mit Bauhof-Leiter Marco Kessler testet er den neuen Wasserspielplatz an der Badebucht Marktbreit. Der Stadtchef ist zufrieden: "Alles funktioniert und sieht wirklich richtig schön aus. Marktbreit hat eine neue Attraktion bekommen."
Für 470.000 Euro hat die Stadt die Badebucht am Main komplett erneuert, dazu einen Wasserspielplatz geschaffen. Baustart war im November vorigen Jahres, jetzt ist die Anlage schon so gut wie fertig.
"Wir hatten seit Jahren Probleme mit der Verschlammung der Badebucht", erklärt Harald Kopp. "Sie war mit einer Unterwassermauer von Main abgetrennt. Dadurch konnte sich immer mehr Schlick ansammeln." Um die mangelnde Durchströmung zu verbessern, wurde der Umbau nötig. Die Badebucht hat einen Zufluss- und einen Abflusskanal bekommen, so dass das Mainwasser in dem Badebecken zirkulieren kann. "Im Zuge dessen hatten wir gleich den Wasserspielplatz geplant", so der Bürgermeister. "Er schließt sich an die Badebucht an."
Per Pumpe wird das Mainwasser an das obere Spielplatzende befördert, fließt von dort über mehrere Becken und Stau-Wehre zurück in den Fluss. "Damit die Kinder richtig schön spielen und matschen können, haben wir auch einen Sandkasten integriert", erklärt der Bauhof-Leiter. Über diesen soll in den nächsten Wochen noch ein Sonnensegel gespannt werden, damit die Kleinen auch im Hochsommer geschützt sind.
Zwei Fontänen sprengen das Mainwasser in die Badebucht
Am unteren Spielplatzende befördern zwei Fontänen das Mainwasser in hohem Bogen dann wieder in die Badebucht. Die Fläche ist mit Betonbänken umrahmt, so dass die Eltern sich auch mal hinsetzen können. "Die Pumpe kann über eine Zeitschaltuhr gesteuert werden, wird je nach Wetter und Bedarf laufen", so Marco Kessler. Sein Team vom Bauhof macht derzeit noch die Umgebung flott. So wurden die Wege frisch geschottert und gewalzt sowie die Sitzbänke erneuert.
Die Fläche unter den Bänken wird noch gepflastert. "Bisher war dort Rasen, aber leider hinterlassen viele ihren Müll und zerschlagen Flaschen. Es gab immer wieder Scherben", sagt der Bauhof-Leiter. "Durch das neue Pflaster können wir den Bereich künftig besser reinigen." Neben dem Bade-Areal wird auch der Platz für Boule-Spieler ganz neu angelegt. Rasen wurde ebenfalls schon gesät, muss nun noch wachsen.
In den nächsten Wochen sollen dann noch die Sonnensegel über den Bänken der Liegewiese gespannt und eine neue Umkleidekabine aus Holz aufgebaut werden. Auch die Bojen will das Bauhof-Team noch putzen und eine neue Absperrung an der Badebucht anbringen.
Ein großes Ärgernis in den letzten Jahren waren die Nilgänse. Die "Not" mit dem Kot wurde für Badegäste immer schlimmer. Damit die neue Fläche und der Spielplatz künftig sauber bleiben, will die Stadt ein Lasergerät anmieten. Es wird auch auf Flugplätzen eingesetzt und soll Vögel vertreiben. "Der Laserstrahl bewegt sich automatisch, sowohl horizontal als auch vertikal", erklärt Marco Kessler. Da Vögel ein anderes Sichtspektrum haben, sieht der Laserstrahl für sie wie ein riesiger Stock aus. So sollen sie abgeschreckt werden.
Ein Hochdruckreiniger ist in das neue Fahrzeug integriert
"Ich hoffe sehr, dass das funktioniert", sagt der Bürgermeister. "Wir wollen es aber erst einmal testen und haben das Gerät darum nur gemietet." Zusätzlich will die Stadt den Spielplatz mit einem Multifunktionsfahrzeug sauber halten, in das ein Hochdruckreiniger integriert ist. Spätestens im Mai soll der neue Rasen auf der Liegewiese gewachsen und rundum alles fertig sein. Wann die Bucht mit Wasserspielplatz eröffnet wird, gibt die Stadt noch bekannt.