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Zeil am Main: Neujahrsempfang von Pandemie überschattet
Die 'gute Stube' von Zeil am Main wenige Minuten vor dem Jahreswechsel. Menschenleer ist der Marktplatz, schuld daran das Coronavirus. 
Foto: René Ruprecht | Die "gute Stube" von Zeil am Main wenige Minuten vor dem Jahreswechsel. Menschenleer ist der Marktplatz, schuld daran das Coronavirus. 
Christian Licha
 |  aktualisiert: 29.02.2024 12:14 Uhr

Anders als in den vergangenen zehn Jahren wurde heuer in Zeil das neue Jahr begrüßt. Der Neujahrsempfang auf dem Marktplatz fiel aufgrund der geltenden Corona-Vorschriften ebenso aus wie die Blasmusik und der Chorgesang beim ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche, der trotzdem stattfand. Mit rund einem Dutzend Besuchern war der Platzbedarf in der Kirche sehr überschaubar und somit auch die Abstandsregeln mehr als eingehalten.

Nur begleitet vom Orgelspiel hielten Pastoralreferent Norbert Zettelmeier und sein evangelischer Glaubensbruder, Pfarrer Hans-Christian Neiber, den Gottesdienst, der die Barmherzigkeit als Thema hatte. Insbesondere dankten die beiden Geistlichen allen Beschäftigten in den Pflegeberufen, für die die Coronazeit eine besondere Herausforderung darstellt. Im lokalen Zusammenhang wurde auch dem Personal des Zeiler AWO-Altenheimes Respekt und Anerkennung für seine Arbeit gezollt.

Dank an das Personal des AWO-Seniorenheims

Auch Bürgermeister Thomas Stadelmann dankte in seiner Ansprache den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hans-Weinberger-Hauses, die bis an ihre Belastungsgrenze und teilweise darüber hinaus gehen, um die Versorgung und Pflege in der Einrichtung aufrechterhalten zu können. "Das Virus hat sich dort im Altenheim rasend schnell ausgebreitet und seine Wirkung leider mit voller Wucht gezeigt", so der Bürgermeister. Ein Großteil der Bewohner und der Belegschaft wurde infiziert, viele Todesfälle seien zu beklagen. "Unsere Trauer und Anteilnahme gelten den Verstorben aus dem Hans-Weinberger-Haus und allen, die an oder mit dem Virus verstorben sind. Allen Angehörigen sprechen wir unser Beileid und Mitgefühl aus", sagte Stadelmann. Nicht nur die Entwicklung im Altenheim habe mehr als deutlich gezeigt, dass trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Einhaltung aller vorgeschriebenen Regelungen, das Virus völlig unberechenbar sei und jeden jederzeit treffen könne. Deshalb gelte es für jeden Einzelnen mehr denn je, die Abstandsregeln, Hygienevorschriften und weitere von der Politik auferlegte Beschränkungen ernst zu nehmen und einzuhalten.

Bürgermeister Thomas Stadelmann hielt seinen Jahresrückblick und dankte unter anderem dem Personal des Hans-Weinberger-Hauses, das derzeit an und teilweise über seine Belastungsgrenze gehe.
Foto: Christian Licha | Bürgermeister Thomas Stadelmann hielt seinen Jahresrückblick und dankte unter anderem dem Personal des Hans-Weinberger-Hauses, das derzeit an und teilweise über seine Belastungsgrenze gehe.

Bei so viel Leid, die die Pandemie in die Gesellschaft gebracht hat, fuhr Stadelmann fort, scheine es fast schon nebensächlich, dass viele Veranstaltungen im abgelaufenen Jahr nicht stattfinden konnten. Es seien sicher weniger die Veranstaltungen an sich, die vermisst werden, aber umso mehr die sozialen Kontakte, ein persönliches Gespräch, ein freundschaftlicher Händedruck oder die für viele so wichtigen Umarmungen.

"Trotz allem hat mich persönlich sehr beeindruckt, wie das Gemeinwesen und die Solidarität funktionierten und lebendig sind. Das ist nicht zuletzt ein Verdienst unserer Vereine, Gruppen und Ehrenamtlichen, ihnen allen ein herzliches Vergelts Gott", erklärte Bürgermeister Stadelmann. Auch einen Rückblick über das, was im abgelaufenen Jahr von Seiten der Stadt umgesetzt oder begonnen wurde, gab das Stadtoberhaupt.

Die Erschließung von neuen Bauplätzen im Baugebiet "Mittelsetz II" wurde abgeschlossen und die ersten Familien hätten bereits mit dem Bauen begonnen. Eine große Baumaßnahme, verbunden mit Einschränkungen, war der ersten Bauabschnitt der Sanierung in der Sander Straße. Dort wurden der Kanal, die Wasser- und Stromleitungen und der Gehweg erneuert. Weitere große, für viele aber nicht sichtbare Maßnahmen waren laut Stadtoberhaupt die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes und die Digitalisierung in der Mittelschule. 

Die Umwidmung der Umgehungsstraße zur Staatsstraße und der innerörtlichen Staatsstraße zur Ortsstraße konnte unterzeichnet werden. Die offizielle Umsetzung werde im Frühjahr dann erfolgen. Auf Initiative der Mittelschule und unter tatkräftiger Mitwirkung des Bauhofes, wurden ein "Grünes Klassenzimmer" und ein Waldlehrpfad geschaffen. Das Wassertretbecken wird im kommenden Jahr auch noch instand gesetzt und das Umfeld gestalterisch aufgewertet. "Sehr wichtig war für uns, dass wir erneut Stabilisierungshilfe bekommen haben, die 1,325 Millionen Euro helfen uns sehr", erinnerte Stadelmann an den finanziellen Zuschuss des Freistaates. 

Aber auch im laufenden Jahr werde Zeil nicht untätig sein, so Stadelmann. Voraussichtlich Ende Februar Mitte März wird mit dem zweiten Bauabschnitt in der Sander Straße, von der Sparkasse bis zum Bahnübergang, begonnen. Die Maßnahme wird voraussichtlich wieder bis kurz vor Weihnachten dauern. Es wird auch mit der Sanierung des Caritashauses begonnen, in dem vier Kinderkrippengruppen entstehen. Im Zuge der Neustrukturierung werden die Caritas-Kindertagesstätte am Haardtweg erweitert und eine Mensa und sonderpädagogische Räume angebaut. Weiterhin investiert Zeil in Straßensanierungen und sorgt für die noch fehlende Erdverkabelung in der Brunnengasse in Schmachtenberg. Ebenso steckt die Stadt Geld in den Fuhrpark des Bauhofes und wertet den Bereich um den Stadtsee wie auch den Spielplatz im Mittelsetzring auf. Bürgermeister Stadelmann kündigte an, dass sich außerdem der Stadtrat in einer Klausurtagung im März über die weitere Entwicklung der Stadt Gedanken machen werde.

Pfarrer Hans-Christian Neiber (Mitte) und Pastoralreferent Norbert Zettelmeier (rechts) hielten den Neujahrsgottesdienst in der Zeiler Pfarrkirche.
Foto: Christian Licha | Pfarrer Hans-Christian Neiber (Mitte) und Pastoralreferent Norbert Zettelmeier (rechts) hielten den Neujahrsgottesdienst in der Zeiler Pfarrkirche.
 
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