Sie ist ein attraktiver Wohnort, die Stadt Zeil. Seien es die Lagen in der malerischen Innenstadt oder die großzügigen Grundstücke in den Neubaugebieten, wie den "Langen Äckern": Die Kernstadt zieht neue Bevölkerung an. Schon bald nun haben weitere Bauwillige die Chance, sich in der Wein- und Fachwerkstadt ihr eigenes Heim zu errichten: Der Zeiler Stadtrat hat in seiner Sitzung am Montagabend den Bebauungsplan "Mittelsetz II" in eine feste und endgültige Form gegossen. Sobald die Verwaltung den Satzungsbeschluss offiziell bekannt gibt, tritt der Plan in Kraft.
25 Grundstücke für Einfamilienhäuser weist die Stadt somit im Westen des Stadtgebietes aus. "Mittelsetz II" wird zwischen dem neuen Kreisverkehr zur überörtlichen Erschließung des Gewerbegebietes "Gröbera II" und dem westlichen Stadtrand auf der Nordseite der ehemaligen Bundesstraße 26 emporwachsen. Zur Verwirklichung der Stadterweiterung war es nötig gewesen, ein etwa 2,8 Hektar großes Areal aus dem Landschaftsschutzgebiet des Naturparks Haßberge herauszunehmen.
Zu "Mittelsetz II" gab es im Ratsgremium keine weiteren Diskussionen, allein die Namensgebung der ringförmigen Erschließungsstraße führte zu Wortmeldungen. Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD) fand einen Vorschlag aus Reihen der Verwaltung überzeugend und legte ihn zur Abstimmung vor: "Silvanerring". Peter Brech (Überparteiliche Zeiler Liste, ÜZL) meinte scherzhaft, dass Zeil nun wohl bundesweit bekannt werde, wenn es hier einen Ring wie den Nürburgring, Hockenheimring oder Sachsenring gebe. Adelinde Friedrich vermochte mit der nach der Rebsorte benannten Straße nichts anzufangen; aber Bürgermeister Stadelmann machte geltend, dass auch der Zeiler Heimatforscher Ludwig Leisentritt "Silvanerring" gut geheißen habe. Dies sei für die Weinstadt Zeil passend, zumal es Alberich Degen (1625-1686), der Sohn der Stadt war, als Abt des Klosters Ebrach dem Silvaner in Franken zum Durchbruch verholfen hatte. In diesem Sinne "taufte" der Rat die Erschließungsstraße mit einer Gegenstimme auf "Silvanerring".
Im weiteren Verlauf der Sitzung gewährte der Stadtrat der im Werden begriffenen "Erlebniswelt Fränkischer Sandstein" in Breitbrunn einen einmaligen Zuschuss von 5000 Euro. Dies geschah allerdings unter dem Vorbehalt, dass auch die anderen Kommunen der ILE Lebensregion plus Geld in gleicher Höhe für das 860 000-Euro-Projekt zuschießen. Zudem will die Stadt, die dem Förderverein für die Erlebniswelt beitritt, dafür sorgen, dass das Breitbrunner "Sandsteinmuseum" die Bedeutung der Zeiler Steinhauer-Industrie angemessen würdigt.
Noch einmal bedauerte das Stadtoberhaupt das Aus für das "Photomuseum"und seine "tollen Exponate". Aber der Zeitgeist habe das Interesse an derlei Einrichtungen eben stark schrumpfen lassen. Bis Ende April wünscht sich das Rathaus das Haus am Schulring 2 vollständig leergeräumt. Das Kameramuseum in Plech kümmert sich um Verkauf oder Folgenutzung des Inventars und erhält als Gegenleistung Ausstellungsstücke. Auf absehbare Zeit sollen die bisherigen Museumsräume Vereinen und der Schule für die Mittagsbetreuung zur Verfügung stehen.
Abschließend erinnerte der Bürgermeister nochmals daran, dass das Zeiler Hallenbadohne Wenn und Aber am 31. Juli 2019 geschlossen wird. Er kündigte ein Treffen der betroffenen Kommunen für Anfang kommenden Jahres an, bei dem es um das gemeinsame Bestreben geht, dass es im südlichen Landkreis wenigstens ein Bad vor allem für den Schwimmunterricht von Kindern gibt.