Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Weinlese in Franken nun auch offiziell eröffnet. In den Terrassenlagen am Abt-Degen-Steig in Zeil am Main (Lkr. Haßberge) schnitt Söder gemeinsam mit der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) und der Fränkischen Weinkönigin Eva Brockmann die ersten Trauben von den Rebstöcken.
Der politische Besuch aus der bayerischen Landeshauptstadt stand an diesem Montagvormittag im Weinberg von Christian Zehendner. Der 44-jährige Winzer baut hier auf den historischen Steinterrassen Rot- und Weißwein an, nämlich die Rebsorten Regent und Silvaner. Während einige seiner Kolleginnen und Kollegen aufgrund der Hitze bereits früher als sonst mit der Lese begonnen haben, startet sie für Zehendner erst jetzt. "Ich rechne mit einer durchschnittlichen Ernte, was die Qualität betrifft", erklärte der Winzer am Rande der Veranstaltung.
Artur Steinmann, Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, klang da optimistischer. Er erwarte einen "überaus positiven" Jahrgang – trotz des Dürresommers. Auf lange Sicht jedoch gab sich Steinmann weitaus weniger optimistisch. "Das Jahr 2022 habe ich als trockenstes Weinjahr erlebt, seitdem ich mich im Weinbau erinnern kann. Wenn wir keine Bewässerung für unsere Rebanlagen bekommen, wird es in 50 Jahren keinen Weinbau in Franken mehr geben."
Er forderte deshalb Unterstützung vonseiten der Landespolitik. Es gehe nicht darum, Trink- oder Grundwasser zu verwenden. Vielmehr sei es nötig, dass Winzer das Regenwasser speichern können, wenn es fällt, um es in Trockenperioden nutzen zu können. Laut Steinmann kann nur ein Bruchteil von Frankens Weinbauern seine Rebflächen künstlich bewässern. Bislang bedienen sich die Winzerinnen und Winzer teilweise auch aus dem Main.
Söder: "Franken hat Wasserbilanz wie der Nahe Osten"
"Franken hat inzwischen eine Wasserbilanz wie der Nahe Osten", sagte CSU-Chef Söder am Rande der Veranstaltung und sicherte den Winzerinnen und Winzern Hilfe zu. "Wir brauchen Wasserpläne, und zwar schneller als gedacht." Bislang bremse vor allem die Bürokratie. "In einer Notzeit muss mehr Geschwindigkeit rein." Der bayerische Ministerpräsident hofft, bis zum Start der nächsten Weinlese im Spätsommer 2023 erste Ergebnisse liefern zu können.
Söders Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber, sprach in dieser Angelegenheit von einer "Generationenaufgabe". Kaniber kam aber auch auf ein anderes Kapitel zu sprechen: das des Pflanzenschutzes. Die EU-Kommission möchte den Einsatz entsprechender Chemikalien bis 2030 um 50 Prozent reduzieren. Der Freistaat verfolgt eigentlich das gleiche Ziel. Allerdings möchte die CSU, anders als Brüssel, auf das Prinzip der Freiwilligkeit setzen. Der Weinbau würde sonst "zum Erliegen kommen", warnt Kaniber.
Junge Weinreben mussten bewässert werden
Christian Zehendner wertet den Besuch aus München als positives Zeichen. "Das Problem der Bewässerung scheint bei der Politik angekommen zu sein", sagte der Winzer aus dem Haßbergkreis. "Es war nicht das erste Mal, dass es so trocken war". Er bewirtschaftet eine Fläche von gut 25.000 Quadratmetern, und das bereits in der vierten Generation. "Die Wurzeln der alten Reben reichen tief", erklärt Zehendner. "Die Jungen haben in diesem Jahr unter der Trockenheit gelitten." Hier habe er bewässern müssen, um deren Absterben zu verhindern.
Die Weinlese dauert bei Christian Zehendner nun etwa drei Wochen. Er rechnet mit 65 bis 70 Hektoliter je Hektar, also mit einem Ertrag, der deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 80 Hektoliter je Hektar liegt, wie ihn das Landwirtschaftsministerium beziffert. Für Christian Zehendner ist aber nicht nur die Trockenheit ein Thema, sondern auch die galoppierende Inflation. So seien die Preise für Flaschen in den vergangenen Monaten um bis zu 40 Prozent gestiegen. "Die Glasindustrie ist extrem energieintensiv", sagt der Winzer. "Das spüren wir nun." Auch der Jahrgang 2022 dürfte angesichts der aktuellen politischen und klimatischen Lage, die auch die fränkischen Winzerinnen und Winzer trifft, teurer werden.
Der Kommentar ist gut. Jetzt endlich weiß ich warum die von der CSU so Dummschwätzer sind.
und deswegen setzt man konsequent auf einweg bei den weinflaschen...
es gab mal zeiten, da brachte man sein leergut wieder zum winzer.
heute gibts nur noch ex und hop...
Solange bis das funktioniert muß der Weintrinker halt auf das Nervengift der harten Droge Alkohol verzichten.
Mittlerweile ist das Angebot viel breiter und ein großer Anteil des Weines wird über den Einzelhandel ohne Verkostungsmöglichkeit abgesetzt. Der Kunde ist experimentierfreudiger und kaum mehr einem Lieblingswinzer treu. Da zählen optische Eindrücke viel mehr. Jeder Winzer hat unterschiedliche Produktlinien, die sich auch optisch von den Anderen absetzen sollen. Nicht nur im Betrieb ist die Vielfalt der Flaschen gestiegen, die nur schwer zu sortieren wäre. Sicherlich würden dann auch viele Flaschen von anderen Winzern mitgebracht, die im eigenen Betrieb gar nicht verwendet werden können.
Es wird schwer sein, hier das Rad zurückzudrehen, und das Angebot auf einige wenige einheitliche Flaschentypen und -farben zu beschränken.
drängt sich - im Dirndl - auch noch in den Vordergrund, wo doch die Weinerzeugung mit ihrem angeblichen Fachgebiet Digitalisierung doch gar nichts zu tun hat.
Hauptsache, frau ist im Bild, ob in Latex oder bürgerlich im Dirndl.
Und dann treffen diese CSU-Granden in Zeil am Main zur Weinlese ein, um dem Suff zu huldigen?!
Unglaublich, diese Bigotterie!
Als Drogen werden Substanzen pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprungs bezeichnet, die in irgendeiner Weise auf das menschliche Befinden einwirken.
Etwa in Form von Schmerzlinderung oder Stimmungsaufhellung.
Auch Pfefferminze oder Kümmel sind daher den Drogen zuzurechnen, weil medizinisch wirksam!
Genau genommen ist Alkohol ( Wein hat etwa 10% davon) jedoch ein Nervengift, welches Gehirn -und andere Nervenzellen abtötet und daher sehr schädlich für den Menschen ist.
Am Alkohol sterben jährlich Tausende, wobei im Vergleich dazu keine Todesfälle durch die Droge Cannabis bekannt sind.
Cannabis, auch als Hanf bekannt, wirkt bewusstseinserweiternd ( würde manchen Politikern durchaus nützlich sein) , während Alkohol in größeren Mengen das Gehirn schädigt.
Langts als Beweis oder soll ich noch mehr schreiben?
Alkohol ist die schlimmste Droge Deutschlands! Und die CSU macht dafür hemmungslos Werbung- aber das viel harmlosere Cannabis ist Teufelskraut!
Der Politkasper Söder und seine Entourage waren doch nur aus Wahlkamfgründen da.
Ihrem Kommentar zum Sonnenkönig Markus Söder und zur Geschwindigkeit der CSU beim Umwelt-/Klimaschutz ist nichts hinzuzufügen. Das Wichtigste für die CSU ist, dass die verkrusteten Strukturen in Bayern auch nach der nächsten Landtagswahl erhalten bleiben und demzufolge der Sonnenkönig und seine Gefolgsleute ihre sehr gut bezahlten Posten behalten können. Diesem Ziel wird alles untergeordnet und der Bevölkerung wird des Blaue vom Himmel herunter versprochen.