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Großwallstadt/Würzburg
Wahl zur Deutschen Weinkönigin ohne fränkische Beteiligung: Warum Eva Brockmann nicht kandidiert
Die fränkische Weinkönigin Eva Brockmann tritt heuer nicht zur prestigeträchtigen Wahl der nationalen Wein-Hoheit an. Eine Absage für immer ist das aber nicht.
Groß war der Jubel, als Eva Brockmann am 27. Mai zur Fränkischen Weinkönigin gekürt wurde. Bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin tritt sie zumindest in diesem Jahr nicht an.
Foto: Silvia Gralla | Groß war der Jubel, als Eva Brockmann am 27. Mai zur Fränkischen Weinkönigin gekürt wurde. Bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin tritt sie zumindest in diesem Jahr nicht an.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:13 Uhr

Wenn Ende September in Neustadt an der Weinstraße über die 74. Deutsche Weinkönigin entschieden wird, steht Eva Brockmann nicht zur Wahl. Die 23-Jährige, die seit dem 27. Mai die Krone der Fränkischen Weinkönigin trägt, sitzt zwar in der Jury, die mitentscheidet, kandidiert selbst aber nicht.

Sie fühle sich noch nicht reif für eine nationale Bewerbung, sagt Brockmann im Gespräch mit dieser Redaktion. "Ich will erst einmal richtig im Amt der Fränkischen Weinkönigin ankommen." Statt wie früher im März habe die Wahl diesmal acht Wochen später stattgefunden. Da sei ihr bislang einfach noch zu wenig Zeit geblieben, um sich einzugewöhnen. Gleichwohl bereite ihr die Aufgabe viel Vergnügen.

Höhepunkte bisher seien der Empfang durch die Menschen in ihrem Heimatort Großwallstadt (Lkr. Miltenberg) gleich am Tag nach der Wahl sowie kürzlich die Verkostung und die große Gala "Best of Gold" gewesen. Da sei die hohe Qualität des Frankenweins auch in der Breite einmal mehr sehr sichtbar geworden, so Eva Brockmann.

Das Mitmachen in der Jury in diesem Jahr eröffne ihr nun die Möglichkeit, mal die Atmosphäre rund um die Wahl der Deutschen Weinkönigin zu "schnuppern", sagt die 23-Jährige. Sie wolle nämlich nicht ausschließen, eventuell dann im nächsten Jahr bei der bundesweiten Entscheidung anzutreten. Möglich sei das, selbst wenn sie bis dahin als Fränkische Weinkönigin schon wieder abgelöst sei. Brockmann gibt sich gelassen: "Warten wir es ab."

Neu: TV- und Internet-Zuschauer wählen die Weinkönigin mit

Das Deutsche Weininstitut, das die Wahl der Deutschen Weinkönigin alljährlich organisiert, wartet derweil mit einer Neuerung auf, die für "mehr Transparenz" sorgen soll, wie es in einer Pressemitteilung heißt: Nachdem die 70-köpfige Jury (mit Eva Brockmann) im Endentscheid am Freitag, 30. September, in einer ersten Runde aus fünf Kandidatinnen drei Finalistinnen gekürt hat, können erstmals auch die Zuschauerinnen und Zuschauer der Fernsehübertragung (20.15 Uhr live im SWR), des Online-Streams und im Saal mit abstimmen, wer Deutsche Weinkönigin wird. 

Welche fünf Kandidatinnen im Finale antreten, entscheidet die Jury bei einem digitalen Vorentscheid bereits am Samstag, 24. September. Mit dabei sind dann Mariella Cramer (Ahr), Katrin Lang (Baden), Stefanie Kippenhan (Hessische Bergstraße), Kirsten Urban (Mosel), Sophie Semus (Nahe), Sophia Hanke (Pfalz), Juliane Schäfer (Rheinhessen) und Luise Antonie Böhme (Saale-Unstrut).

Die bislang letzte Deutsche Weinkönigin aus Franken war 2008/2009 Marlies Dumbsky aus Volkach (Lkr. Kitzingen). Aktuell trägt Sina Erdrich aus Baden die Krone.

 
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  • robert.erhard@gmx.de
    Das Amt der Weinkönigin besitzt Strahlkraft und Aufmerksamkeit in ganz Deutschland und auch in der Welt. Da geht es nicht um die Einladungen zu Festen sondern um Repräsentanz und die Vertretung nicht nur eines Produktes oder einen Berufsstand sondern einer ganzen Region!
    Der Bekanntheitsgrad ist außergewöhnlich und auch das Aufgabenspektrum deutlich mehr als ein Fulltimejob!
    Dem alles muss man sich bewusst sein, wenn man sich zur Wahl stellt - und auch gewählt wird!

    Es ist bedauerlich, dass Frau Brockmann das so locker sieht und aalglatt abtut.

    Hätte sie das bei Ihrer Wahl kund getan, wäre sie nicht gewählt worden!
    Das ist schlimmer als ihr klares Nicht-Bekenntnis sich dem Frankenwein zu verschreiben sondern nach ihrer Amtszeit ins Burgenland auszuwandern.
    Das ist unter dem Strich auch ein Verrat an die fränkischen Winzer, die mit Leidenschaft und Identifikation hinter ihrer Arbeit und ihren Weinen stehen!

    Wenn ich nicht bereit bin für den Job darf ich nicht kandidieren!
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  • gebsch.albrecht@web.de
    Frau Brockmann hat erfrischend und ehrlich ihre Tätigkeit beschrieben. Ein Ehrenamt mit vielen Terminen, Begegnungen erfordert Vorbereitungszeit etc. Kompliment für Ihre angenommene Wahl zur Fränkischen Weinkönigin. Wer weiß, vielleicht wird daraus auch eine Burgenländische Weinkönigin. Wünsche Ihnen ein großartiges, schönes Jahr.
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  • robert.erhard@gmx.de
    Das ist - sorry- Quatsch!
    Wenn ich das Amt annehme, dann weiß sich was das bedeutet und auf mich zukommt!

    Sie sollte die Konsequenzen ziehen und zurücktreten! Eine lustlose Weinkönigin ist eine Schande für die fränkischen Winzer!
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  • freihold
    Hut ab vor jedwedem Idealismus fränkischer Winzerinnen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Solches ist auf regionaler Ebene unverzichtbar. Anders als eine Weinkönigin. Dieses Ehrenamt ist längst aus der Zeit gefallen, verfügt nicht mehr über die Strahlkraft und Bindungswirkung einstiger Jahrzehnte. In Verbraucherregionen oder international - auf die es eigentlich ankäme - fragt niemand mehr nach dieser historisch deutschtümelnd kuriosen Besonderheit. Die zuständigen Organisatoren haben es seit vielen Jahren versäumt, Weinköniginnen eine überregionale Bedeutung zu sichern und zu erhalten. Dort, wo es darauf ankäme, außerhalb der eigenen Weinbauregion, fragt keiner mehr nach einer jährlich wechselnd berufsständischen Repräsentantin. Nicht einmal nach einer Deutschen Weinkönigin. Sie hat es ohnehin schwer unter variabel hundert überwiegend landwirtschaftlichen Produkt-Königinnen. Vielmehr sind es heute versierte, bestens geschulte und erfahrene Damen, welche die Weinauswahl erleichtern.
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  • Arcus
    Ehrenamtlich engagieren? Für die harte Droge Alkohol?
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