Im Hallenbad in Hofheim ziehen schon lange keine Schwimmerinnen und Schwimmer mehr ihre Bahnen. Mit dem zweiten Corona-Lockdown in den Herbst- und Wintermonaten 2020/2021 war zunächst im November der öffentliche Badebetrieb und im Dezember dann auch der Schwimmunterricht eingestellt worden, wie der Landkreis Haßberge, dem das Bad gehört, damals mitteilte. Auch anschließend blieb es geschlossen, denn das Hallenbad aus dem Jahr 1971 muss generalsaniert werden.
Doch zumindest nach außen hin hat sich seit der Schließung nicht wirklich etwas getan. Das Hallenbad mit seinem markantem Turm und der Fensterfront, hinter der das Schwimmbecken beheimatet ist, ruht still vor sich hin. Zuletzt kursierten gar Gerüchte, dass es überhaupt nicht mehr öffnen werde. Im Landkreis hatte schließlich in der jüngeren Vergangenheit erst das Zeiler Hallenbad ein derartiges Schicksal ereilt.
Generalsanierung des Hofheimer Hallenbads: So ist der aktuelle Stand
Ähnliches droht in Hofheim jedoch nicht. Alexander Bergmann (CSU), seit dem 9. Februar offiziell als Bürgermeister der Stadt Hofheim im Amt, erklärt: "Dem können wir entschieden entgegentreten, die Generalsanierung ist nicht gestoppt." Vieles laufe derzeit einfach noch hinter den Kulissen ab. So berichtet er, dass zuletzt im Januar eine Vor-Ort-Besprechung mit Verantwortlichen des Landratsamts, des zuständigen Architekturbüros und der Stadt Hofheim stattgefunden habe.
"Mir wäre es natürlich lieber, wenn es schneller geht, aber wir wissen alle, dass es bei so einem Projekt gewisse Hürden im Hintergrund gibt", sagt Bergmann mit Blick auf die Generalsanierung. "Corona und der Krieg haben dem Ganzen auch nicht in die Karten gespielt." Inzwischen seien die Förderanträge eingereicht, berichtet der Hofheimer Bürgermeister zum aktuellen Stand des Projekts. Auch hier werde es eine gewisse Zeit dauern, bis diese bewilligt sind und klar ist, was zum Beispiel auf die Stadt an Kosten zukommt. Außerdem stehe die Baugenehmigung noch aus.
Hierzu berichtet das Landratsamt auf Anfrage, dass Anfang März das Baugenehmigungsverfahren gestartet sei. Die Baugenehmigung werde im zweiten Quartal erwartet. Die Abbrucharbeiten seien dann – vorbehaltlich der Förderfreigabe – für das vierte Quartal geplant, heißt es weiter. Im Oktober, November oder Dezember 2023 dürfte sich also am Hofheimer Hallenbad auch nach außen hin sichtbar etwas tun.
Eröffnung des Hallenbads in Hofheim nach wie vor für Mitte 2025 anvisiert
Und, auch wenn das Hallenbad in Hofheim schon lange geschlossen ist: Insgesamt befindet sich die Baumaßnahme im Zeitplan, wie das Landratsamt erklärt. Angestrebt bleibe für das dann generalsanierte Bad nach wie vor der angekündigte Eröffnungstermin – Mitte 2025. Ob der Termin einhaltbar ist, könne nach jetzigem Sachstand jedoch noch nicht abschließend beurteilt werden, teilt die Behörde weiter mit.
"Unser aller Bemühen ist Mitte 2025", erklärt auch Alexander Bergmann. Das sei sportlich, bestätigt er. Bei Projekten dieser Art könnten sich zudem immer Verzögerungen ergeben, etwa, dass noch eine weitere Genehmigung benötigt werde. Starten die Abbrucharbeiten wie vorgesehen in diesem Herbst beziehungsweise Winter, stehe 2024 der Baubeginn an, erklärt der Bürgermeister. "Wenn der Abbruch mal gemacht ist, dann wird es seinen Weg gehen."
Hofheimer Hallenbad soll an das Nahwärmenetz angeschlossen werden
Energietechnisch war für das Hallenbad – neben einer energieeffizienten Bauweise und einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach – ursprünglich eine Gastherme vorgesehen. Der Ukraine-Krieg hat hier jedoch die Vorzeichen grundlegend verändert. Angedacht sei nun, wie Bergmann berichtet, das Gebäude an das Nahwärmenetz anzuschließen, das in Hofheim von der Biogasanlage ausgehend aufgebaut werden soll. Es werde für das Hallenbad aber noch eine weitere Energiequelle benötigt, so der Bürgermeister. Welche das am Ende sein wird, werde aktuell noch besprochen.
Was die Kosten für die Generalsanierung betrifft, standen bislang als Summe 11,4 Millionen Euro im Raum. Aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen sei mit höheren Kosten zu rechnen, heißt es aus dem Landratsamt. Aber: "Wir erwarten nach aktuellem Planungsstand nur moderate Erhöhungen." Eine abschließende Berechnung der Kosten sei abhängig von etwaigen Förderbestimmungen und noch offenen Detailplanungen.
Ein Hallenbad für den Schulsport, aber auch für die Bevölkerung
Im generalsanierten Hofheimer Hallenbad warten auf Badegäste dann künftig verschiedene Neuerungen. So wird es zum Beispiel ein Kinderbecken geben. Dafür werde das Gebäude zur Rückseite hin ein Stück größer ausfallen als bisher, berichtet Bergmann. Grundsätzlich sei Barrierefreiheit wichtig, und es solle ein Bad für alle Generationen sein.
Die Nutzung als Schulschwimmbad steht dabei weiterhin im Vordergrund. "Für uns als Stadt gehört das Hallenbad dazu, wir haben hier einen Schulstandort und da ist das Hallenbad ein Muss", erklärt der Hofheimer Bürgermeister im Gespräch mit der Redaktion. Gleichzeitig sei es der Stadt ein Anliegen gewesen, dass das Bad ebenso weiter für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
"Wir können auch die Synergien mit dem Freibad nutzen, dann ist es wirklich eine runde Sache", befindet Bergmann zur künftig vorhandenen Kombi-Lösung und fügt an: "Man muss auch dazu sagen, das Hallenbad ist eine freiwillige Leistung, genauso wie das Freibad." Aber diese erbringe die Stadt gerne. "Denn es hat einen Mehrwert für die Bevölkerung, nicht nur in Hofheim, sondern auch für das Hofheimer Land."
