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Haßfurt
Warum der Landkreis Haßberge einen Grund zum Feiern hat
Landrat Wilhelm Schneider blickt zurück auf ein "gutes, aber anstrengendes Jahr 2021". Er zieht ein Resümee über gestartete Projekte und nennt die kommenden Aufgaben.
An der der Heinrich-Thein-Berufsschule wird gerade der dritte Bauabschnitt realisiert. In der Ansicht von der Hofheimer Straße aus erstrahlt die Schule bereits im neuen Glanz.
Foto: Christian Licha | An der der Heinrich-Thein-Berufsschule wird gerade der dritte Bauabschnitt realisiert. In der Ansicht von der Hofheimer Straße aus erstrahlt die Schule bereits im neuen Glanz.
Wolfgang Sandler
 |  aktualisiert: 25.12.2021 02:24 Uhr

Zum Ende des Jahres wendet sich Landrat Wilhelm Schneider in einer Mitteilung an die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Haßberge. "Alles in allem ein gutes Jahr", lautet sein Fazit. "Aber auch ein sehr anstrengendes", zollt er der Pandemie Respekt. "Leider haben wir die Corona-Krise noch immer nicht überstanden. Deshalb sind von uns allen weiterhin viel Geduld, Selbstdisziplin und Durchhaltungsvermögen gefragt." Doch das Jahr habe nicht nur aus der Pandemie bestanden, so der Landrat, der unter anderem die Einrichtung des neuen Technologietransferzentrums "Smart Polymer Pipe Solutions" in den Mittelpunkt seines Ausblicks auf das kommende Jahr rückte.

Generalsanierung der Heinrich-Thein-Berufsschule

"Wir haben in unserem Landkreis zahlreiche Projekte angepackt", so Schneider. Ein gutes Stück vorangekommen seien zum Beispiel die großen Baumaßnahmen wie die Generalsanierung der Heinrich-Thein-Berufsschule, an der momentan der dritte Bauabschnitt realisiert werde. Dabei handelt es sich um den größten Bauabschnitt mit der Sanierung des fünfgeschossigen Hauptgebäudes. Dieser Bauabschnitt soll laut Landrat zum nächsten Schuljahresbeginn fertig sein.

Im Jahr 2022 soll dann mit der Einrichtung des Technologietransferzentrums (TTZ) und den erforderlichen Umbaumaßnahmen begonnen werden, freut sich der Landrat in der Verlautbarung. Die Entwicklung liege hier im Kosten- und Zeitplan. Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) habe die Professorenstelle mittlerweile deutschlandweit ausgeschrieben.  Deren Finanzierung sei für fünf Jahre gesichert durch regionale Unternehmen, Kreditinstitute, Sponsoren, Kammern und die beiden Standortkommunen Landkreis Haßberge und Stadt Haßfurt.

Professorenstelle fürs TTZ ausgeschrieben

Neben der Vorbereitung der Ausschreibung der Professorenstelle sei die Finanzierung der Technik und Ausstattung des TTZ durch die Aufnahme im Doppelhaushalt des Freistaats Bayern sichergestellt worden, so Wilhelm Schneider. Somit stehe der Umsetzung nichts mehr im Wege. Parallel würden die Planungen an der Haßfurter Berufsschule, wo das TTZ entstehen soll, weiter vorangetrieben. Im Haushalt des Wissenschaftsministeriums stünden ab kommendem Jahr für die nächsten fünf Jahre jährlich rund 1,2 Millionen Euro für die FHWS zur Verfügung.

Planmäßig voran geht der Neubau am Friedrich-Rückert-Gymnasium in Ebern.
Foto: Christian Licha | Planmäßig voran geht der Neubau am Friedrich-Rückert-Gymnasium in Ebern.

Auch der Neubau des Friedrich-Rückert-Gymnasiums schreite voran. Mit dem letzten Schuljahresbeginn habe das Schulgebäude nach zweijähriger Bauzeit planmäßig bezogen und Betrieb genommen werden können, heißt es weiter im Schreiben des Landrats. "Aktuell laufen noch die Abbrucharbeiten des alten Schulgebäudes, die Ende Januar abgeschlossen sein werden", so Schneider. Anschließend beginne der zweite Bauabschnitt, der Neubau des Fachklassentraktes des Gymnasiums, der zum Schuljahresbeginn 2023 fertiggestellt sein soll. Danach folgten der Abbruch des alten Fachklassentraktes und die Gestaltung der Außenanlagen. "Auch hier liegen wir im Kosten- und Zeitplan", stellt der Landrat fest.

Klimaschutz soll intensiviert werden

Beim Thema Klimaschutz arbeiten laut Landrat der Landkreis Haßberge und seine Kommunen künftig noch intensiver zusammen: 19 Gemeinden, das Stadtwerk Haßfurt und der Landkreis haben sich zu einem Klimaschutz-Netzwerk zusammengeschlossen, das über den Projektträger Jülich vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Insgesamt stehen dem Landkreis Haßberge in den nächsten drei Jahren rund eine Million Euro für Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung.

Mobilitätskonzept mit drei speziellen Buslinien

"Darüber hinaus konnten wir, trotz erschwerter Bedingungen, drei Leitprojekte aus unserem Mobilätskonzept umsetzen", so der Landrat. Im Mai seien die beiden VGN-Freizeitlinien "Burgenwinkel-Express" und "Bier- und Wein-Express" gestartet. Sie würden vorerst für einen Probezeitraum von drei Jahren jeweils an Sonn- und Feiertagen zwischen 1. Main und 1. November verkehren. Mitte Oktober sei der "Heimat-Hopper – Burgen & Bäder" in Betrieb genommen worden, der an Samstagen die Agilis-Bahnhöfe in Ebern und Bad Rodach verbindet. Zusätzlich bestehe mit dem "Coburger" seit Mai eine landkreisübergreifende Schnellbusverbindung nach Gersfeld, Bad Neustadt und nach Coburg.

ÖPNV: Zusätzliche Fahrten eingerichtet

Im öffentlichen Personennahverkehr habe man damit begonnen, die im Nahverkehrsplan festgestellten Defizite Zug um Zug zu beheben, und zusätzliche Fahrten eingerichtet.  Ebenso habe der Kreis auf einigen Linien eine Samstagsbedienung neu eingeführt oder ausbauen können. Auch der Umbau der Haltestellen mit neuer Beschilderung schreite voran. Etwa die Hälfte aller Haltestellen sei bereits umgerüstet und als Haltestelle des öffentlichen Linienverkehrs nun deutlich erkennbar. Als Grundlage für die Andockung an den Verkehrsverbund Nahverkehr Mainfranken werde die Verkehrserhebung und -befragung in den Fahrzeugen des ÖPNV ab Frühjahr 2022 dienen.

Als Grundlage für die Andockung an den Verkehrsverbund Nahverkehr Mainfranken wird in den Fahrzeugen des ÖPNV ab Frühjahr 2022 eine Verkehrsbefragung durchgeführt. Landrat Wilhelm Schneider hofft auf zahlreiche Teilnehmer.
Foto: Moni Göhr/LRA | Als Grundlage für die Andockung an den Verkehrsverbund Nahverkehr Mainfranken wird in den Fahrzeugen des ÖPNV ab Frühjahr 2022 eine Verkehrsbefragung durchgeführt.

Das den Nahverkehrsplan ergänzende Mobilitätskonzept soll durch ergänzende Maßnahmen den Umstieg vom Individualverkehr zum ÖPNV erleichtern, heißt es weiter in dem Schreiben von Wilhelm Schneider. Der Ausbau von Mobilitätsstationen, E-Dorfautos und die Installierung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements seien weitere Projekte, die es in der nächsten Zeit gemeinsam mit den Kommunen anzupacken gelte.

Landkreis Haßberge hat Geburtstag

Im kommenden Jahr gibt es außerdem etwas zu feiern: "Auf ein ganz besonderes Ereignis im neuen Jahr möchte ich noch hinweisen: Unser Landkreis Haßberge wird 50 Jahre alt. Die Organisation für das große Jubiläumsfest im Juli in Königsberg läuft bereits auf Hochtouren", heißt der Landrat die Bevölkerung schon jetzt herzlich willkommen.

 
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  • P. H.
    So kleine Kreise wie Haßfurt und Lichtenfels liegen doch nur den Nachbarkreisen auf der Tasche. Das ist doch keine Zukunft und kein Grund zum Feiern. Ich sehe die Zukunft für Haßfurt eher im touristischen Bereich und als Schulstadt für das Maintal. Besser ist es, wenn Haßfurt auf Schweinfurt und Bamberg aufgeteilt wird. Die einfachen Leute werden dadurch nur profitieren.
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  • E. F.
    Der Landkreis Haßberge ist zu keiner Minute aus eigener Kraft finanziell überlebensfähig gewesen und wird es auch nie sein. In Bayern wird die dringend notwendige 2. Kreisgebietsreform verschleppt, die auf Kosten der Bürger geht und wovon die ganzen CSU-Spezies profitieren, die auf ihren Posten wie angeklebt hocken. Leider tummeln sich so viele unmotivierte und unqualifizierte Postenträger auf den verschiedensten politischen. Stellen, immer zum Nachteil der Menschen, die hier leben. Dass diese Posten-Profiteure gegen die Kreisgebietsreform sind, ist so klar wie durchsichtig. In einem leistungsfähigen Großkreis wäre ein Kreishallenbad im Maintal ganz sicher überhaupt kein Thema!
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  • A. H.
    Da hat die Main-Post wohl ein "k" in der Überschrift vergessen. Man kann nur hoffen, dass die Feiern ausfallen und MP Söder ein Einsehen hat, dass solche finanziell schwindsüchtigen Kreisgebilde schleunigst von der Landkarte verschwinden müssen.
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  • H. E.
    Glauben Sie wirklich, dass größere Gebilde vorteilhafter sind ? Schauen Sie doch in die Großstädte. Moloche, Dreck und unsoziales Verhalten.
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    Alles in allem ein Jahr, das gezeigt hat, wie unfähig Landrat Schneider als Landrat ist! Unfähig, die Impfzentren zu koordinieren, unfähig die knappen Finanzen des Landkreises gerecht und sinnvoll zu verteilen, unfähig, Hochwasserhilfen zu koordinieren, unfähig mit seinen BürgerInnen zu kommunizieren (Beispiel Krankenhäuser), unfähig einzusehen, dass Flachdächer nicht dicht zu kriegen sind, unfähig zur Einsicht, dass der Landkreis Haßberge noch lange keinen Grund hat, sein 50-jähriges Bestehen zu feiern.
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  • A. S.
    Ohne Landrat Schneider verteidigen zu wollen. Hier handelt sich um pauschale, nicht nachvollziebareü Vorwürfe. Ich würde sagen, unfähig die Vorwürfe zu konkretisieren oder zu untermauern.
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