
Anfang September des vergangenen Jahres hat das Testzentrum in Wonfurt seinen Betrieb aufgenommen. Im März kamen die Schnelltest-Stellen in Ebern, Haßfurt, Hofheim, Maroldsweisach und Eltmann hinzu, weitere Schnelltest-Stationen in Städten und Gemeinden haben eröffnet oder sind gerade am Entstehen. Welche Bedeutung dem Testen zukommt, sieht man an den so stark gestiegenen Fallzahlen, die dem Landkreis Haßberge noch vor einer Woche einen "Spitzenplatz" in der gesamten Republik bescherten. Das Landratsamt erhofft sich, dass sich das erhöhte Testaufkommen im Landkreis auszahlt, um mittelfristig wieder niedrigere Fallzahlen und damit niedrigere Inzidenzwerte zu bekommen.
Testen ist und bleibt neben dem Impfen ein zentraler Baustein in der Bekämpfung der Pandemie. So lassen sich Infektionsketten unterbrechen.
Es gibt keine einfachen und eindeutigen Erklärungen, warum die Zahlen im Landkreis so stark gestiegen sind. Bis auf das Infektionsgeschehen in den Haßberg-Kliniken – dort ist die Lage mittlerweile aber wieder besser – gibt es keine großen Hotspots. Besonders viele Ansteckungen werden im privaten und familiären Bereich registriert. Betroffen sind häufig die ganz Familie bzw. der Familienverbund. Eine gewichtige Rolle spielt dabei die ansteckendere britische Variante. Aber da unterscheiden sich die Haßberge nicht von anderen Landkreisen. Im Landkreis wird sehr viel getestet, die Kapazitäten wurden stark erhöht. Dadurch werden natürlich auch mehr positive Fälle erkannt. Die umfangreichen Testungen und die intensive Nachverfolgung führen zur Ermittlung vieler weiterer Infektionen. Folglich müsste die Dunkelziffer, also die nicht erkannten Infektionen, dadurch wesentlich niedriger sein.
Seit September 2020 wurden bis heute 27 859 Testungen durchgeführt.
In Wonfurt sind insgesamt zehn Personen des medizinischen Testpersonals im Einsatz, die über das Landratsamt eingestellt wurden. Zudem sind sieben Soldaten der Bundeswehr als „helfende Hände“ für Schreibarbeiten oder die Einweisung aktiv.
In den Schnelltest-Stellen gab es bisher 20 098 Testungen. Davon hatten 45 ein positives Ergebnis. In den neu errichteten kommunalen Schnellteststationen der Gemeinden wurden bisher etwa 1100 Testungen durchgeführt, davon war ein Test positiv. Die allermeisten positiven Ergebnisse werden durch einen PCR-Test bestätigt.

Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den fünf Schnelltestzentren des Landkreises tätig?
In den fünf Schnelltestzentren in Ebern, Haßfurt, Hofheim, Maroldsweisach und Eltmann sind insgesamt neun Personen des medizinischen Testpersonals über das Landratsamt eingestellt worden. Fünf weitere Personen wurden am 3. Mai noch eingestellt. Zudem sind hier neun Soldaten von Montag bis Freitag und weitere sechs Soldaten an Sonntagen im Einsatz.
Die Zahl der PCR-Testungen in Wonfurt hat sich minimal erhöht.
Lediglich am Wochenende oder nach Feiertagen kann es zu einer Verzögerung bei der Übermittlung der PCR-Testergebnisse kommen. Ansonsten ist das Ergebnis – bei Übermittlung des Ergebnisses über die App – spätestens nach 48 Stunden da. Die Befundermittlung per Post/Brief dauert naturgemäß etwas länger. Personen, die beispielsweise am Freitag in Wonfurt getestet werden, erhalten ihr Ergebnis am Montag, weil das beauftragte Labor am Samstag im Auftrag von Krankenhäusern, Kliniken usw. arbeitet und nicht für Corona-Testzentren.
Das zuständige Labor für den Landkreis Haßberge hat seinen Sitz in Ingolstadt.
Melinda Dorosch hat die komplette Verwaltungsleitung der Testzentren zu verantworten. Darunter fällt auch die Mitarbeiterführung und -schulung sowie die gesamte Personalkoordination für insgesamt 30 Mitarbeitende. Auch die Einteilung von internem und externem Personal wie medizinische Kräfte, Schreibkräfte, Einweiser, Fahrer bzw. Kurierdienst, Bundeswehrsoldaten für den Betrieb der Teststationen gehört dazu, ebenso wie die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und sonstigen externen Organisationen bezüglich Personalgestellung, Personalgewinnung, Umsetzung von Änderungen bei Personalplanung und Einsatzkoordination als Reaktion auf kurzfristige Vorgaben.
Ferner ist sie Ansprechpartnerin für Mitarbeitende in allen Belangen, muss Schutzkonzepte für das eingesetzte Personal und die Besucher entwerfen und festlegen. Die Organisation der gesamten Abläufe, die Materialbewirtschaftung, die Umsetzung und Einhaltung der Schutzkonzepte, die Terminvergabe und -koordination: Alle Aufgaben unterliegen einer ständigen Aktualisierung. Kurzfristig muss auch auf eventuelle Ansteckungen in den Teams reagiert werden.
Die korrekte und effiziente Abarbeitung der Corona-Testungen ist von immens hoher Außenwirkung. Fehler und Unzulänglichkeiten schlagen in der Regel hohe Wellen in der Öffentlichkeit. Ein souveränes und sicheres Auftreten, gute Kompetenzen im Umgang mit Bürgern und Konfliktfähigkeit sind deshalb erforderlich. Situationsbedingt ist es zudem notwendig, regelmäßig vor Ort an den Teststationen präsent zu sein, um den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Es fallen regelmäßig Dienste außerhalb der Kernarbeitszeiten an. Erforderlich ist ein Höchstmaß an Eigeninitiative und Problemlösungsfähigkeit.