
Das „Bayerische Testzentrum“ am Kreisabfallzentrum in Wonfurt hat am Mittwoch seinen Betrieb aufgenommen. Dieses neue zentrale Corona-Testzentrum im Landkreis Haßberge, das aus zwei kompletten parallelen Teststrecken besteht, wurde ohne Probleme in Betrieb genommen. Innerhalb von zwei Stunden haben sich am ersten Tag 26 Personen testen lassen. „Der Betrieb ist reibungslos abgelaufen“, so Landrat Wilhelm Schneider zufrieden. Die medizinischen Mitarbeiter nahmen aus insgesamt 13 Autos Abstriche von den Insassen für einen Test auf das Coronavirus SARS-CoV-2.
Nur eine der beiden Teststrecken musste eingesetzt werden, um die überschaubare und entspannte Zahl der angemeldeten Bürger zu "verarzten". Für die symptom- und fieberlosen Bürger waren insgesamt zwei medizinische Fachangestellte als Tester sowie zwei Schreibkräfte für die Datenerfassung und den Datenabgleich auf den Teststrecken neben einem Einweiser im Einsatz. Im Schnitt dauerte eine Personen-Testung ohne Wartezeit rund vier Minuten. Auch die eigens neu eingestellten Kräfte für die Testungen hatten sich sehr schnell in die gemeinsame Aufgabe eingespielt.
Erfahrungen umgesetzt
Beim ersten Versuch mit einer Corona-Teststrecke im Landkreis Haßberge im März klappte noch nicht alles reibungslos. Unzählige Autos standen damals in einer Warteschlange. Die genervten Insassen mussten für ihren Corona-Test bis zu einer Stunde bei hohen Temperaturen im Auto ausharren, da eine chaotische Organisation dazu geführt hatte, dass zahlreiche Personen den gleichen Termin erhalten hatten. Darunter waren auch spontane Testwillige, die gar keinen Termin hatten. Abgerundet wurde der Fehlstart damals durch mehr oder wenig unerfahrene und angespannte Test-Mitarbeiter an einem problematischen Standort der ersten Corona-Teststation an der Haßfurter Eishalle. Der zweite Versuch einer Teststation in der Augsfelder Straße war schon deutlich weniger problematisch verlaufen. Die Erkenntnisse aus beiden Teststrecken nutzten die Behörden nun dazu, beim inzwischen dritten Versuch eines Testzentrums einen völlig reibungslosen Start hinzulegen.

Auch Landrat Wilhelm Schneider schaute im Testzentrum vorbei. Aber nicht, um sich selbst auf eine Corona-Infektion testen zu lassen, sondern um sich ein Bild vor Ort zu machen: "Ich bin sehr dankbar, dass der Ablauf sehr gut funktioniert. Verantwortlich dafür ist die gute Zusammenarbeit vor Ort und schon im Vorfeld." Alle angemeldeten Bürger hätten sich auch eingefunden, niemand habe die Einrichtung ohne Termin frequentiert. "Es ist also alles ordentlich gelaufen", so der Landrat, "wir sind mit dem ersten Testlauf zufrieden. Für die nächsten Testtage sind wir gerüstet und auch zuversichtlich, dass sich die Bevölkerung weiterhin diszipliniert verhält."
„Wir wappnen uns für den zunehmenden Bedarf an Corona-Tests“, erklärte Landrat Wilhelm Schneider. Nach der bayerischen Teststrategie sollen täglich zwei bis drei Promille der Bevölkerung getestet werden können – das entspreche im Landkreis Haßberge 170 bis 255 Personen. Die Testkapazitäten würden daher in den kommenden Wochen weiter ausgebaut. „Wir werden das Testzentrum weiter ertüchtigen und winterfest machen“, erläuterte der Landrat.

Peter Pfaff, Kreisbrandinspektor und Teststation-Koordinator des Landratsamtes, ist für Aufbau und Einrichtung des Testzentrums verantwortlich. "Die aktuellen zwei Teststrecken hier in Wonfurt sind bis ungefähr Mitte Oktober provisorisch aufgebaut. Fünf Container sind hier auf dem Gelände in Planung, die eine wintertaugliche Testung ermöglichen", erklärt der Koordinator. Für dieses "wintertaugliche" Testzentrum sind alle Hygienevorschriften vorgesehen, die Tests werden aber in den beheizten Containern durchgeführt und nicht wie aktuell und in der Vergangenheit aus dem Auto heraus. Allerdings bleibt das Grundprinzip der Teststrecke erhalten, das heißt die zu testenden Personen fahren mit dem Auto bis zum Test-Container. Nachdem ihnen dort das medizinische Personal einen Abstrich entnommen hat, können die Getesteten wieder das Testzentrum mit ihrem Fahrzeug verlassen. Dieses "wintertaugliche" Testzentrum an der Kreismülldeponie bei Wonfurt erhöht die Anzahl der Teststrecken im Landkreis nun auf insgesamt drei Testeinrichtungen.
Kontaktaufnahme
Für einen effizienten Betrieb des Zentrums und eine reibungslose Abwicklung der Testungen ist es wichtig, die Verfahrensschritte genau zu beachten, darauf weist das Landratsamt Haßberge hin. So sei für eine Testung unbedingt eine vorherige Anmeldung über das Kontaktformular auf der Homepage des Landkreises unter https://www.hassberge.de/topmenu/startseite/test.html notwendig. Wer keine digitale Möglichkeit zur Kontaktaufnahme hat, kann telefonisch einen Termin vereinbaren unter (09521) 27-720 (Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 12 Uhr). Mitzubringen sind die Versichertenkarte der Krankenkasse, der Personalausweis und ein Mund-Nasen-Schutz sowie die übermittelte Terminbestätigung (ausgedruckt oder digital). Vorfahren im Drive-In-Testzentrum darf nur der, der auch wirklich einen Abstrich-Termin vereinbart hat.
Corona im Landkreis Haßberge
