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Westheim
Schwarzer Adler in Westheim: Warum dort bisher keine Privatfeiern möglich waren
In der Bürgerversammlung im Knetzgauer Ortsteil ging es jüngst auch um das frisch sanierte Gemeindezentrum – und darum, wie es künftig genutzt wird.
Der Schwarze Adler in Westheim, ein ehemaliges Gasthaus, wurde zum Gemeindezentrum umgebaut. Doch dürfen darin auch Privatfeiern stattfinden?
Foto: Peter Schmieder | Der Schwarze Adler in Westheim, ein ehemaliges Gasthaus, wurde zum Gemeindezentrum umgebaut. Doch dürfen darin auch Privatfeiern stattfinden?
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:15 Uhr

Ein Thema, das im Knetzgauer Ortsteil Westheim zuletzt für Irritationen sorgte, ist der Umgang der Gemeinde mit dem Schwarzen Adler. Denn obwohl das ehemalige Gasthaus, das in jahrelanger, aufwendiger Arbeit zum Gemeindezentrum umgebaut wurde, bereits im Sommer 2022 seiner neuen Bestimmung übergeben wurde, sei es bisher nicht möglich gewesen, dieses für Feiern oder andere private Veranstaltungen zu mieten.

Viele Bürgerinnen und Bürger wollten wissen, warum das der Fall ist. Und so war der Schwarze Adler in dieser Woche nicht nur Veranstaltungsort, sondern auch selbst Thema der Bürgerversammlung in Westheim.

Privatfeiern im Schwarzen Adler sind ab 1. Juni möglich

Bürgermeister Stefan Paulus (CWG) bezeichnete das Projekt als Erfolg. "2011 hätte niemand für möglich gehalten, dass dieses Gebäude so erfolgreich saniert werden würde", sagte er. Beachtlich sei auch, dass es trotz Corona und des Kriegs in der Ukraine sowie den damit verbundenen Preissteigerungen gelungen sei, den Kostenplan einzuhalten.

"2011 hätte niemand für möglich gehalten, dass dieses Gebäude so erfolgreich saniert werden würde."
Stefan Paulus, Bürgermeister

Und Paulus kündigte an, dass ab 1. Juni dann auch endlich private Vermietungen möglich sein sollen. "Ich bitte um Verständnis, dass das gedauert hat", sagte er. Als Begründung dafür führte er an, dass im Rathaus zunächst geprüft werden musste, ob Privatfeiern im Gemeindezentrum die Gemeinde nicht eine Menge Geld kosten könnten.

Wenn die Nutzung der Förderung im Weg steht

Denn dass die Sanierung mit Gesamtkosten von gut drei Millionen Euro überhaupt verwirklicht werden konnte, lag zu einem großen Teil an Fördermitteln, die die Gemeinde für das Projekt erhalten hatte. Nur 500.000 Euro betrug der Eigenanteil der Gemeinde, dazu kamen je 200.000 Euro von den beiden Kirchen, die die Räumlichkeiten ebenfalls nutzen. 700.000 Euro kamen vom Denkmalschutz, doch der mit Abstand größte Teil der Kosten stammte aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Und eben solche Fördermittel sind zweckgebunden, was bedeutet, dass die Gemeinde das Gebäude nun auch wirklich als Gemeindezentrum nutzen muss, wenn sie das Geld aus den Fördertöpfen behalten will. Doch was genau ist die Definition für ein Gemeindezentrum? Darf die Kommune dieses auch für Privatfeiern vermieten? Auf eben diese Frage musste erst eine verlässliche Antwort gefunden werden, bevor die Räumlichkeiten für solche Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden.

Zahl der Veranstaltungen im Schwarzen Adler ist gedeckelt

Ein Besucher der Bürgerversammlung betonte dennoch, dass er das etwas befremdlich finde: Wenn es eine solche Einschränkung gebe, hätte diese dann nicht von Anfang an in den Förderrichtlinien stehen müssen?

"Der Erfolg des Schwarzen Adlers war der Zusammenhalt. Jetzt, bei der Belegung des Gebäudes, gewinnt das umso mehr an Bedeutung."
Stefan Paulus, Bürgermeister

In jedem Fall steht nun aber fest, dass die Gemeinde Knetzgau den Schwarzen Adler auch vermieten darf. Ab Juni soll das möglich sein. Die Zahl an Veranstaltungen, die dort pro Jahr stattfinden dürfen, ist aber begrenzt. Jeweils achtmal im Jahr dürfen die Kirchen die Räumlichkeiten nutzen, dazu kommen fünf Veranstaltungen im Innenhof sowie Aktionen von Vhs und Förderverein. Die Zahl der Privatveranstaltungen ist gedeckelt auf 18 Stück im Jahr.

Der Schwarze Adler sollte von Anfang an kein Partyraum werden

Möglich seien laut Stefan Paulus Anlässe wie Taufen, runde Geburtstage oder Klassentreffen. Auf den Vorwurf eines Bürgers, hier würden "jüngere Bürger unter Generalverdacht gestellt", nicht ordentlich mit den Räumen umzugehen, entgegnete der Bürgermeister, der Schwarze Adler sei nie als "Partyraum" gedacht gewesen.

"Der Erfolg des Schwarzen Adlers war der Zusammenhalt", sagte Paulus. "Jetzt, bei der Belegung des Gebäudes, gewinnt das umso mehr an Bedeutung." Er betonte aber auch, dass das gerade bei der Vielzahl an Beteiligten, die sich in das Projekt eingebracht hatten, nur möglich sei, "wenn alle bereit sind, Kompromisse einzugehen".

 
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