Der "Schwarze Adler" in Westheim bei Knetzgau wird am kommenden Wochenende seiner neuen Bestimmung übergeben. Aus der einst baufälligen Gaststätte des Orts ist ein ökumenisches Gemeindezentrum mit Dorfgemeinschaftshaus geworden. Die Einweihung am Freitag markiert den erfolgreichen Abschluss eines Projekts, das lange Zeit umstritten war.
2009 hatte die Gemeinde Knetzgau die Gaststätte in einem Versteigerungsverfahren erworben. Die Pläne für eine Sanierung stießen anfangs jedoch sowohl im Gemeinderat als auch in der Bevölkerung auf wenig Begeisterung. Hintergrund war der völlig marode Zustand, in dem sich der "Schwarze Adler" befand. Forderungen nach einem Abriss wurden laut, was jedoch aufgrund des Denkmalschutzes nicht möglich war.
Die Finanzierung war der Knackpunkt in Sachen "Schwarzer Adler"
Mit Blick auf die Sanierung gestaltete sich vor allem auch die Frage nach der Finanzierung schwierig. "Wir hatten dann auch einen Ortstermin mit dem Gemeinderat und der Bevölkerung und es setzte kein Anwesender große Hoffnung auf die Umsetzung des Projekts", erinnert sich Bürgermeister Stefan Paulus. "Dennoch gab es eine kleine Zahl an Menschen, die daran festhielten und mich sehr unterstützten."
Der Durchbruch gelang laut Paulus, als die Städtebauförderung das Projekt für ein europäisches Förderprogramm – den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, kurz EFRE – vorsah. Weitere Unterstützung kam vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der katholischen und evangelischen Kirche. "Hilfreich war auch die Gründung eines Fördervereins, der uns bei der Überzeugungsarbeit unterstützte und sich bereiterklärte, am Unterhalt des Gebäudes mitzuwirken", berichtet Paulus.
Die Gesamtkosten für das Projekt beliefen sich auf rund 3,2 Millionen Euro. Knapp die Hälfte der Kosten wurde durch die EFRE-Förderung gedeckt. 700.000 Euro kamen von der Denkmalpflege, je 200.000 Euro von den Kirchen, wie Paulus informiert. Der Eigenanteil der Gemeinde lag bei knapp 500.000 Euro.