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Westheim
Westheim: 700 000 Euro für Sanierung des "Schwarzen Adler"
Für die Instandsetzung des spätbarocken ehemaligen Gasthauses "Schwarzer Adler" im Knetzgauer Ortsteil Westheim erhält die Kommune 700 000 Euro aus dem Entschädigungsfonds.
Der 'Schwarze Adler' in Westheim bei Knetzgau wird saniert. Aus dem Entschädigungsfonds erhält die Gemeinde Knetzgau für dieses Leuchtturmprojekt jetzt 700 000 Euro.
Foto: Wolfgang Sandler | Der "Schwarze Adler" in Westheim bei Knetzgau wird saniert. Aus dem Entschädigungsfonds erhält die Gemeinde Knetzgau für dieses Leuchtturmprojekt jetzt 700 000 Euro.
Wolfgang Sandler
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:11 Uhr

"Man braucht einen langen Atem, um so ein Projekt durchzusetzen." Bürgermeister Stefan Paulus freut sich. Ein weiterer bedeutender Schritt auf dem Weg zum Umbau des Gemeindezentrums "Schwarzer Adler" im Knetzgauer Gemeindeteil Westheim, der seit der Entwicklung der Idee dazu schon seit zehn Jahren beschritten werde, sei gelungen. Kunstminister Bernd Sibler teilte nämlich mit, dass nun Fördermittel in Höhe von 700 000 Euro für die Sanierung des unterfränkischen Baudenkmals bewilligt worden seien. 

Die Instandsetzung des ehemaligen Gasthofs „Schwarzer Adler“ in Westheim bei Knetzgau wird mit 700 000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt, so der Minister. „Das im Kern spätbarocke ehemalige Gasthaus ‚Schwarzer Adler‘ prägt nicht nur das Ortsbild von Westheim. Es ist durch seine gut erhaltene Innenausstattung aus dem 18. und 19. Jahrhundert auch von hohem denkmalpflegerischen Wert. Es freut mich deshalb sehr, dass wir das Baudenkmal mit Mitteln aus dem Entschädigungsfonds unterstützen können“, wird der Minister in der Verlautbarung des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst zitiert.

"Ein vorbildliches Gemeinschaftsprojekt aus Bürgern, Kirchen, Politik und Förderverein."
Stefan Paulus, Bürgermeister

Bürgermeister Paulus freut sich seinerseits "vor allem für die Westheimer Bürger". Denn dieses Projekt, so der Bürgermeister, sei "aus der Basis entstanden". Paulus nennt es ein "vorbildliches Gemeinschaftsprojekt aus Bürgern, Kirchen, Politik und Förderverein". Städtebauförderung und Denkmalschutz seien von Anfang an hinter dem Projekt gestanden, auch der Gemeinderat habe gut mitgezogen, ebenso die Verwaltung.

Unter Denkmalschutz

Das künftige Dorf- und Gemeinschaftshaus mit seiner besonderen Lage zwischen den beiden Kirchen hatte immer das Zentrum des Dorfgeschehens gebildet, als es noch eine Gaststätte war. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, durfte es nicht abgerissen werden. Eine Minderheit, so Paulus, habe vor rund zehn Jahren erkannt, dass es durchaus von Vorteil sei, hier eine Stätte der Begegnung zu schaffen. Quasi ökumenisch, denn beide Kirchen, vertreten durch die damaligen Geistlichen Joachim Morgenroth und Urs Espeel, hätten zum einen Bedarf an solchen Räumlichkeiten und zum anderen die Bereitschaft einer finanziellen Beteiligung signalisiert.

"Wertvolles Baudenkmal"

Das Ministerium begründet die Vergabe der Mittel aus dem Entschädigungsfonds so: "Der stattliche, im Kern spätbarocke Gasthof wurde 1898 mit einem Tanzsaal aufgestockt. Durch seine historischen Nebenbauten wie einem Brauereiflügel mit Torbau und die erhaltene Innenausstattung des 18. und 19. Jahrhunderts ist das ehemalige Gasthaus ein wertvolles Baudenkmal und hat durch die markante Situierung zwischen den beiden Kirchen eine hohe städtebauliche Bedeutung."

Ein langer Weg

Paulus erinnert sich anlässlich der Förderungszusage an den langen Weg, der beschritten wurde, um  das Ziel dieses außergewöhnlichen Gemeindezentrums zu erreichen. Nach dem Erwerb durch die Gemeinde Knetzgau im Jahr 2009 und der Durchführung einer Machbarkeitsstudie mit Beteiligung der Bürger werde nun im Rahmen der Ortssanierung das ehemalige Gasthaus samt Brauereiflügel mit Torhaus komplett saniert und im Zuge dessen zu einem Ökumenischen Gemeindezentrum, einschließlich eines Gedenkraums für die Jüdische Gemeinde, und zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Die Sanierung soll als Impulsprojekt für die Instandsetzung des von hohem Leerstand geprägten Ortskerns dienen.

Leuchtturmprojekt

Im Jahre 2011 habe man nach vielen Überlegungen und Visionen im Kloster Langheim ein konkretes Nutzungskonzept erarbeitet. "Ohne dieses Konzept hätte es nicht geklappt", sagt Paulus. Drei Jahre später kam die Regierung von Unterfranken ins Boot. In Würzburg sei man von der Vielfalt der geplanten Nutzungen und dem gemeinsamen Handeln der beteiligten Akteure sehr angetan gewesen. Damals war auch erstmals der Begriff des "Leuchtturmprojektes" geprägt worden, das inzwischen über die Grenzen des Landkreises hinaus  zu funkeln begonnen und durch die Zusage des Zuschusses nun eine weitere Bestätigung erfahren hat.

Entschädigungsfonds

Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Die Maßnahme ist mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und wird von diesem fachlich begleitet.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kultur
 
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