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Haßfurt
ÖDP: Flugplatz in Haßfurt lieber heute als morgen schließen
Für Kreisverband und Kreistagsfraktion hat der Landkreis keinen wirklichen Nutzen vom Verkehrslandeplatz, stattdessen schade er der Umwelt.
Vor allem Spaß für Hobbyflieger, der zu Lasten der Umwelt und auf Kosten der Steuerzahler geht? Der Flugplatz Haßfurt ist seit langem umstritten. Jetzt fordert die ÖDP sein Ende.
Foto: René Ruprecht | Vor allem Spaß für Hobbyflieger, der zu Lasten der Umwelt und auf Kosten der Steuerzahler geht? Der Flugplatz Haßfurt ist seit langem umstritten. Jetzt fordert die ÖDP sein Ende.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:23 Uhr

Zu teuer, zu umweltschädlich, zu unnütz für den Landkreis:  Auf diese Kurzform lässt sich bringen, was die ÖDP über den Verkehrslandeplatz in Haßfurt denkt. In einer gemeinsamen Stellungnahme bekräftigen deshalb der Kreisverband Haßberge und die Kreistagsfraktion, "dass sie den Platz lieber heute als morgen schließen" würden. Diese Forderung geschieht vor dem Hintergrund, dass die Stadt Schweinfurt sich aus der Finanzierung der Infrastruktureinrichtung zurückgezogen hat, obwohl sie erst Ende 2018 der Verdopplung ihres Betriebskostenzuschusses auf 50 000 Euro pro Jahr zugestimmt hatte - wie auch die anderen Gesellschafter Landkreis Haßberge und Stadt Haßfurt. Die beiden Letzteren sollten sich das Geld lieber sparen und stattdessen in "unsere Krankenhäuser, ein Allianzbad oder den ÖPNV" stecken, hofft die ÖDP. 

Wenn nicht einmal der Wirtschaftsstandort Schweinfurt den Platz brauche, brauche ihn Haßfurt noch viel weniger,  lässt die Partei die Vorstellung einer für den gesamten Landkreis wichtigen Infrastruktureinrichtung nicht gelten. "Mit unserem hervorragend ausgebauten Straßennetz erreichen wir sowohl das Leopoldina-Krankenhaus, als auch den Bamberger Flughafen, in wenigen Minuten mit dem Rettungsfahrzeug."

"Fliegen ist ökologisch nicht vertretbar"

Das wichtigste Argument sei für die ÖPD aber die umweltschädliche Wirkung, heißt es in dem von Kreisvorsitzenden Stefan Zettelmeier unterzeichneten Papier. "Fliegen ist ökologisch nicht vertretbar, zumal die allermeisten Flüge in Haßfurt auf das Konto der Hobbyfliegerei gehen. Teilweise wird noch mit verbleitem Benzin geflogen, was neben der CO2-Belastung unsere Luft verunreinigt und als krebserregend gilt."

Hinzu komme der Lärm, unter dem die Bürger in den umliegenden Gemeinden litten. Beim Überfliegen würden große Flächen beschallt, "auch sonn- und feiertags, wenn sich die Menschen eigentlich nach Ruhe sehnen." Auch für das in direkter Nachbarschaft angrenzende empfindliche Vogelschutzgebiet wäre ein Ende des Flugbetriebs ein Segen, stellt Zettelmeier heraus.

ÖDP kritisiert fehlende Informationen

Offenbar fehlt es der ÖDP auch an wichtigen Informationen zur Zahl von Starts und Landungen und den heutigen und zukünftigen Nutzern des Platzes, obwohl der Kreistag und Kreisausschuss immer wieder über die Entwicklungen informieren, zuletzt im Oktober.  "Wie wird sich die Nutzung in der Zukunft entwickeln, wenn – wie von Frau Bär angekündigt – Flugtaxis an Bedeutung gewinnen?", lautet dennoch eine "orange" Frage. Unklarheit herrscht für die Ökodemokraten auch darüber, wie viele Organe pro Jahr von Haßfurt aus befördert werden und welche Alternative es hier gäbe? Die Partei will ferner Aufschluss über künftige Investitionen in den Flugplatz und mögliche weitere Auflagen. "Bevor man sich Gedanken über Spielplätze und Wirtshäuser am Flugplatz macht, müssen erst einmal alle maßgeblichen Fakten auf den Tisch", fördert die ÖDP-Stellungnahme abschließend. 

Erst vor wenigen Tagen hatte auch der SPD-Kreisverband in einer Stellungnahme kundgetan, dass aus seiner Sicht der Haßfurter Flugplatz ausgedient habe - und das Ziel ausgegeben, dass die Kommunen mittelfristig aus der Betreibergesellschaft aussteigen. Auch die Grünen können keinen rechten Nutzen des Platzes erkennen, wohingegen sich CSU und Wählergemeinschaft hinter die Einrichtung stellen. Die Linke hatte die kommunale Beteiligung am Flugplatz stets abgelehnt.

 
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  • wstu
    Wäre das Flugplatzgelände mit seinen Hallen nicht der ideale Standort für das Impfzentrum des Hassbergkreises ? Ideale Zufahrt, ausreichend Parkmöglichkeiten, ausreichende Raum -
    kapazitäten. Alle Bürger, nicht nur ein priviligierter Kreis hätten was davon !
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