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Kirchaich mit Nützelbach
Kommentar: Wie Kindergärten eine Chance bei Platzmangel und Personalnot haben könnten
Eine Waldkindergartengruppe ist nicht nur ein schönes Betreuungskonzept für Kinder, sondern kann gleichzeitig auch Probleme lösen, ist unsere Autorin überzeugt.
Künftig könnte eine Waldkindergartengruppe des Kindergartens St. Josef in Kirchaich neue Betreuungsplätze schaffen. Der städtische Kindergarten Jesserndorf setzt bereits auf ein solches Konzept.
Foto: Johanna Heim | Künftig könnte eine Waldkindergartengruppe des Kindergartens St. Josef in Kirchaich neue Betreuungsplätze schaffen. Der städtische Kindergarten Jesserndorf setzt bereits auf ein solches Konzept.
Johanna Heim
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:19 Uhr

Betreuerinnen, Betreuer und Eltern haben es derzeit nicht leicht. Etliche Kindergärten stehen vor Problemen, die sich zunehmend verschärfen: Entweder gibt es nicht genügend Personal, um die Mädchen und Jungen zu betreuen. Oder es gibt nicht genügend Plätze für alle Kinder, die einen Anspruch auf Betreuung haben. 

Letzteres zeigt sich am Beispiel des Kindergartens St. Josef in Kirchaich in der Gemeinde Oberaurach. 62 Kinder besuchen die Einrichtung derzeit. Alle Plätze sind belegt und das auch in den kommenden Jahren. Bis 2026 ist die Einrichtung ausgebucht. Es mangelt vorne und hinten an Betreuungsplätzen in der gesamten Gemeinde, wie Kindergartenleiter Julian Bayer im Gespräch mit der Redaktion klarmacht.

Bis zu 25 neue Plätze auf einen Schlag

Abhilfe schaffen könnte ab dem Frühjahr 2024 nun eine Waldkindergartengruppe des Kindergartens Kirchaich, die bis zu 25 neue Plätze bieten soll. Das Konzept könnte auch für andere Kindertageseinrichtungen eine Chance sein. Und das hat mehrere Gründe.

Zum einen lassen sich damit relativ schnell neue Betreuungsplätze schaffen. Freilich nur, sofern ein geeigneter Standort gefunden wird. Die Lieferzeit für einen speziell ausgestatteten Bauwagen, in dem die Mädchen und Jungen im Wald dann unterkommen können, beträgt laut Bayer rund ein Jahr.

Zum anderen ist ein solcher Bauwagen für den Träger deutlich eher finanzierbar, als der komplette Neubau einer Kindertageseinrichtung. Statt mehrerer Millionen liegt der Preis bei "nur" 120.000 bis 150.000 Euro. Ein Schnäppchen sozusagen im Vergleich zum Neubau. Und falls der Wagen in der Zukunft nicht mehr gebraucht werden sollte, bleibt der Träger nicht auf einer teuren Bauruine sitzen. Stattdessen könnte der Wagen anderweitig genutzt oder weiterverkauft werden.

Ein Anreiz für neues Personal

Und dann gibt es noch einen dritten Punkt: Der pädagogische Ansatz der Waldkindergartengruppe könnte neue Fachkräfte an Bord holen. Von diesem Argument ist Bayer überzeugt. Laut dem Leiter müssen Kindergärten mittlerweile ihre Besonderheiten herausstellen, mit neuen Konzepten und Ideen werben, damit Bewerbungen im Briefkasten landen. 

Klar, ein solches Konzept ist lange nicht die Lösung aller Probleme. Eine Waldkindergartengruppe kann aber eine Teillösung darstellen, die den Kindergärten und den Eltern relativ schnell entgegenkommt.

 
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