Mit einem Gesamtvolumen von über 14 Millionen Euro hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Haushalt der Gemeinde Oberaurach für das laufende Kalenderjahr verabschiedet. Der Verwaltungshaushalt beträgt rund 7,8 Millionen Euro, im Vermögenshaushalt sind rund 6,5 Millionen Euro festgeschrieben. Die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt beträgt rund 442.000 Euro. Damit wurde in Folge das größte Haushaltsvolumen aller Zeiten festgesetzt.
Der Anteil der Gemeinde an der Einkommenssteuer ist mit knapp 2,1 Millionen Euro erneut der größte Einnahmeposten in Oberaurach, erklärte Kämmerer Christian Wengel, der die Zahlen vorstellte. Schlüsselzuweisungen werden mit rund 1,8 Millionen Euro veranschlagt, während die Einnahmen aus der Gewerbesteuer auf 900.000 Euro angesetzt sind. Neben dem Verwaltungs- und Betriebsaufwand (rund 2,5 Millionen Euro) ist die Kreisumlage mit gut zwei Millionen Euro der größte Ausgabeposten.
Die größten Baumaßnahmen im Überblick
Für den Vermögenshaushalt werden rund 3,5 Millionen Euro aus den Rücklagen entnommen, Zuweisungen und Zuschüsse werden in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro erwartet. Für Baumaßnahmen werden knapp 2,7 Millionen Euro investiert. Die größten Einzelposten sind hierbei der dritte Abschnitt des Breitbandausbaus (735.000 Euro), die Sanierung des Armin-Knab-Hauses in Neuschleichach (625.000 Euro), die Sanierung des Gebrüder-Mendel-Hauses in Dankenfeld (500.000 Euro), die allgemeine Wasserversorgung zusammen mit der Sanierung der Wasserleitung in den Straßen "Großer Damm" und "Sandersgrund" in Oberschleichach (500.000 Euro) sowie die Dorferneuerungsmaßnahmen in Dankenfeld (405.000 Euro).
Im aktuellen Haushalt ist keine Kreditaufnahme vorgesehen. Der Schuldenstand der Gemeinde Oberaurach betrug Ende letzten Jahres knapp 140.000 Euro und wird sich nach der planmäßigen Tilgung in diesem Jahr auf 94.096 Euro am Jahresende verringern. Die Pro-Kopf-Verschuldung sinkt damit gleichzeitig von 35,39 Euro auf 23,81 Euro. Wenn alle bisherigen Planungen größerer Baumaßnahmen so bestehen bleiben wie momentan, dann ist aber in den Jahren 2023 und 2024 jeweils ein Kreditbedarf in Höhe von zwei Millionen Euro gegeben, wie Bürgermeister Thomas Sechser erklärte. Der Gemeinderat beschloss den Haushalt 2022 einstimmig.
Was wird aus dem geplanten Kindergarten-Neubau in Trossenfurt?
Mit Blick auf den geplanten Neubau eines Kindergartens in Trossenfurt sagte Dritte Bürgermeisterin Sabine Weinbeer: "Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann kostet uns der Kindergarten acht Millionen Euro." Weinbeer warnte vor einer Überforderung der Gemeinde durch die hohen Kosten. Auch Gemeinderat Daniel Markert äußerte diesbezüglich "Bauchschmerzen".
So wie auch seine Stellvertreterin sieht Bürgermeister Thomas Sechser personelle und räumliche Ressourcen, um die Kinderbetreuung auch ohne einen neuen Kindergarten sicherzustellen. Darüber fanden auch schon erste Gespräche mit dem Kindergarten statt. Die Verwaltung wurde nun beauftragt ein Konzept zu erstellen und das dem Gemeinderat zur weiteren Diskussion und Entscheidung vorzulegen.
Holzpreise für den Gemeindewald festgelegt
Für die Einschlagsaison 2022/23 beschloss der Gemeinderat die Holzpreise für den Gemeindewald Oberaurach. Demnach ist die Preissteigerung bewusst moderat gegenüber den Anpassungen anderer Anbieter. Man wolle damit ein Zeichen setzen, waren sich die Gemeinderäte einig. In Selbstwerbung beträgt der Preis für Weichholz 18 Euro/Ster beziehungsweise für Hartholz 25 Euro/Ster. Brennholz lang wird als Nadelholz für 47 Euro je Festmeter und als Laubholz für 75 Euro je Festmeter angeboten. Vorrangig soll die Kundschaft der vergangenen Jahre bedient werden.