Da ist er einmal mehr, der bayerische Sonderweg: Der Bund gibt vor, das Land weicht ab. Zumindest lassen die Worte des Ministerpräsidenten Markus Söder vom vergangenen Montag keinen anderen Schluss zu: Er sprach von einer "Aussetzung des Vollzugs" der berufsbezogenen Corona-Impfpflicht und ergänzte: "für wie viele Monate wird man dann sehen." Ein angekündigter Alleingang, den Gesundheitsstaatsminister Klaus Holetschek nur wenige Tage später relativierte. Der Schaden, den Söder mit seinem angekündigten Rechtsbruch angerichtet hat, ist groß. Denn er hinterlässt fast ausschließlich Verlierer.
Das zeigen die Reaktionen einiger Träger von Pflegeeinrichtungen im Haßbergkreis. Sie beklagen die zunehmende Erosion der Glaubwürdigkeit in den eigenen Reihen. Grund, so fügen sie an, sei das Chaos rund um die Umsetzung der Corona-Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen, auch durch den Auftritt von Söder. So würde keine Unterscheidung mehr gemacht zwischen Politik und Arbeitgeber, sagt etwa Ulrike Hahn von der Arbeiterwohlfahrt, die in Knetzgau und Zeil Pflegeeinrichtungen betreibt. Dabei sind es genau diese Akteure - Träger und Einrichtungsleitungen -, die als verlässlicher Partner der Politik im Kampf gegen die Pandemie besonderes Vertrauen benötigen. Sie sind es, die die Beschlüsse des Bundestags im letzten Schritt an ihre Beschäftigten herantragen müssen. Die um Akzeptanz und Beteiligung ringen müssen, damit Gesetze wie die einrichtungsbezogene Impfpflicht wegen wegfallenden Personals nicht im Pflege- und Gesundheitsnotstand enden.
Ohne Glaubwürdigkeit misslingt der Kampf gegen die Pandemie
Glaubwürdigkeit ist im Kampf gegen das Coronavirus ein hohes Gut. Wenn nicht das Höchste. Wer Impfunwillige umstimmen möchte, braucht Glaubwürdigkeit. Und im Haßbergkreis gibt es noch einige Menschen, die es zu überzeugen gilt. Wer für die Einhaltung von Abstandsregeln und Corona-Vorschriften wirbt, braucht Glaubwürdigkeit. Alle Akteure, die einen Beitrag im Kampf gegen die Pandemie leisten, sind angewiesen darauf. Auch die Politik, auch Markus Söder. Alles andere befördert Proteste gegen die Corona-Auflagen und Aufmärsche wie jene in Ebern oder Haßfurt.
Natürlich zählt es auch zur Glaubwürdigkeit, sich einzugestehen, dass die Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht große Probleme mit sich bringt. Dass auch einen Monat vor dem Stichtag noch zu viele Fragen offen sind, wie Anke Schäflein vom Caritasverband Haßberge betont. Die Politik darf die betroffenen Einrichtungen an dieser Stelle nicht alleine lassen. Sonst ist am Ende der einzige Gewinner in dieser Gleichung das Coronavirus.
Söder hat also nur ausgesprochen was alle wissen und denken. Klug war es aber nicht....
Ein solches Führungspersonal hat kein Bundesland verdient!
ganz unten,
blau geschrieben,
die Kommentarregeln einsehen.
Und wenn Sie diese Regeln beachten,
dann können Sie noch so
"unglaubwüdige Meinungen zusammenfaseln",
ohne dafür gleich für geraume Zeit In "Bautzen2" inhaftiert zu werden,
wie das in der DDR der Brauch war.
Und erfahrungsgemäß wird ihre Beitrag
dann auch nicht gesperrt.
Kleiner Tipp noch:
Ihr Kommentar sollte sich möglichst auch auf den obenstehenden Artikel beziehen !
Ich kann Herrn Reinhardt hier nur beipflichten, die Ablehnung von Bundesgesetzen durch irgendeinen Landespolitiker halte ich für ein Unding.
MfG